08.10.2013 Aufrufe

Leitfaden Dialogmarketing - Absolit

Leitfaden Dialogmarketing - Absolit

Leitfaden Dialogmarketing - Absolit

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

T. Schwarz: <strong>Leitfaden</strong> <strong>Dialogmarketing</strong> / Kap. 10 Branchen<br />

Über vierzig<br />

Prozent der<br />

Gesamteinnahmen<br />

allein im vierten<br />

Quartal<br />

Die Organisation<br />

muss sich immer<br />

deutlicher in<br />

Erinnerung<br />

bringen<br />

nun einmal so. Das gilt selbstverständlich auch für den Volksbund. Über vierzig<br />

Prozent der Gesamteinnahmen erzielt er allein im vierten Quartal. Die Responses<br />

der Mailings liegen deutlich höher als in den anderen Quartalen. Man ist klug<br />

beraten, den Dialog über das ganze Jahr konsequent aufrecht zu erhalten, aber seine<br />

erfolgversprechendsten Aktionen in das vierte Quartal zu legen. Alle Versuche,<br />

dies über das Jahr irgendwie mehr auszugleichen, blieben erfolglos, jedenfalls<br />

beim Volksbund.<br />

Einmal wohnte ich hinter einer verspiegelten Glasscheibe einer Diskussion aktiver<br />

Spender bei. Die vehemente Ablehnung von Weihnachtsbriefaktionen – „Man spürt<br />

die Absicht und ist verstimmt, da gibt es von mir nichts!“ – klingelt noch heute in<br />

meinen Ohren. Aber was sollen wir nur tun, wenn nun mal der deutsche Spendeneuro<br />

im Dezember am liebsten und großzügigsten gegeben wird?<br />

Durch die deutliche Steigerung der Aussendungszahl gelang es immerhin, den<br />

Anteil der Mehrfachspender (bis zu vierzig Prozent aller Förderer geben zweimal<br />

oder öfter im Jahr) und damit die Einnahmen deutlich zu erhöhen. Dieser Effekt<br />

war besonders deutlich bei den früher nur sparsam mit Post bedachten Mitgliedern<br />

zu beobachten.<br />

Verändertes Fördererverhalten<br />

War es früher vielleicht schon „ehrenrührig“, seinen Beitrag nicht oder lange nach<br />

Fälligkeit zu bezahlen, so gehört dies heute zum selbstverständlichen Alltagsverhalten<br />

zahlreicher Mitglieder. Das ist kein Versagen der Fördererkommunikation, der<br />

allgemeinen Dialogstrategie, es hat auch nicht zwangsläufig mit einer Verärgerung<br />

über die Organisation zu tun. Die Gründe sind vielfältig. Manche vergessen es,<br />

andere denken, sie hätten bereits gezahlt, das hohe Alter und Erkrankungen machen<br />

vielen zu schaffen. Manche kündigen halt auf die stille Weise, weil sie vielleicht<br />

der Sache noch irgendwie anhängen, aber anderes immer wichtiger ist. Vielleicht<br />

hat so ein Verhalten auch mit der Veränderung unserer Gesellschaft zu tun: So wie<br />

man sich nur noch ungern in eine Schlange stellt, wird auch der „Abschied auf<br />

Französisch“ (Frankreich möge mir verzeihen) salonfähig.<br />

Entsprechend muss sich die Organisation, will sie nicht umstandslos auf die<br />

Unterstützung dieser Förderer verzichten, immer deutlicher in Erinnerung bringen.<br />

Daraus erwächst wiederum die Gefahr, dass aus der Passivität oder „stillen“<br />

Kündigung die explizite Kündigung wird – eine weitere große Herausforderung<br />

für ein <strong>Dialogmarketing</strong>, das seinen Namen zu Recht tragen darf.<br />

Begleiterscheinungen intensiven <strong>Dialogmarketing</strong>s<br />

Ein Nachteil intensiven <strong>Dialogmarketing</strong>s kann daraus entstehen, dass die Menschen<br />

beim Erhalt eines (der zahlreichen) Mailings wissen, dass sie nicht unbedingt sofort<br />

zu zahlen brauchen. Schließlich werden ja weitere Briefe folgen! Leider lässt sich<br />

dieses Verhalten nur schwer prognostizieren, während die negativen Effekte<br />

448

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!