Leitfaden Dialogmarketing - Absolit
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Größere Versandhändler leisten es sich aus gutem Grund, spezielle Akquisitionskataloge<br />
aufzulegen. Zum einen wäre es schlichtweg zu teuer, jedem kaum<br />
qualifizierten Interessenten den teuren Hauptkatalog zuzuschicken. Diesen „Tod“<br />
müssen viele kleinere und mittlere Versender allerdings sterben. Der wichtigere<br />
Grund liegt darin, dass der Sortimentsmix für die Neukunden-Akquise anders ist<br />
als für die Bestandskunden. Neukunden brauchen ein niedrigeres Preisniveau und<br />
einen deutlich höheren Anteil an Markenprodukten. Einfach deshalb, weil noch<br />
kein Vertrauensverhältnis zum Versandhändler besteht – hier treten die „sicheren“<br />
Marken zum attraktiven Preis in Aktion. In der Regel liegt hier das Preisniveau im<br />
Durchschnitt rund dreißig Prozent unter dem des Hauptkataloges.<br />
Die Erstbestellung kommt dennoch nicht von selbst. Versender agieren daher<br />
im sogenannten „Umfeld“ der Neukundenwerbung mit einem ganzen Strauß<br />
von Verkaufsförderungs-Instrumenten, den sogenannten Vkf-Hebeln. Kurz zur<br />
Definition: Das Umfeld eines Kataloges sind alle nicht angebotstragenden Seiten.<br />
Vkf-Hebel sind in der Neukunden-Akquisition zum Beispiel Gutscheine oder<br />
Gratisgeschenke für die Erstbestellung. Wer glaubt, dass diese Instrumente sich<br />
abnutzen, irrt. Während es zwar die Gefahr von Geschenkejägern gibt (angestachelt<br />
von Onlineportalen wie gratis.de & Co.), sind die gezielt eingesetzten Gratisgeschenke<br />
wohl ausgetestete Maßnahmen, die zum Teil von eigenen Abteilungen entwickelt<br />
werden. Gewinnspiele und Sweepstakes reizen die Interessenten zur Beschäftigung<br />
mit dem Angebotsträger, müssen aber rechtmäßig von einer Bestellung unabhängig<br />
ausgelobt werden.<br />
Auf einen wichtigen Faktor sollte hier hingewiesen werden: Die Formulierung von<br />
Garantien und Service-Argumenten sowie die Organisation der Bestellformulare<br />
sind kritische Faktoren in der Neukundenwerbung. Das geht bis hin zur Erlaubnis,<br />
künftig Werbung zuzusenden – jüngst hat der Bundesgerichtshof hier die Regelungen<br />
verfeinert.<br />
Vom Neukunden zum Stammkunden<br />
Martin Groß-Albenhausen: <strong>Dialogmarketing</strong> im Versandhandel<br />
Keine Adressen sind im Versandhandel so wertvoll wie die Hotline-Kunden.<br />
Erfahrungsgemäß sind Kunden, die gerade gekauft haben, besonders geneigt,<br />
erneut zu bestellen. Ein Anschluss-Werbemittel im Paket zielt genau darauf ab,<br />
nämlich im Moment der Erfüllung des Kaufwunsches gleich die nächste Bestellung<br />
zu erreichen. Der englische Fachbegriff für diese Kataloge lautet treffend „bouncebacks“<br />
– sie prallen sozusagen vom Kunden direkt zurück zur Bestellannahme.<br />
Daneben gibt es regelmäßige Werbeimpulse, die zusammen die „Anstoßkette“<br />
bilden. Diese Kette besteht heute nicht mehr nur aus Katalogen, sondern zum<br />
Beispiel auch aus E-Mail, Telefonanrufen. Außen vor bleibt in diesem Fall die<br />
Werbung mit GoogleAds, obwohl auch diese in gewisser Hinsicht dazu gehört: Oft<br />
taucht bei einem Kunden im Rahmen der Suche ein Ad des Versenders auf – und<br />
weil der Kunde vom Versender regelmäßig angesprochen wird, ist er nun bereit,<br />
zu reagieren. Aber solche Werbung ist nicht direkt steuerbar.<br />
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Gutscheine oder<br />
Gratisgeschenke<br />
als Incentivierung<br />
für die Erstbestellung<br />
Im Moment der<br />
Erfüllung des<br />
Kaufwunsches<br />
gleich die<br />
nächste<br />
Bestellung<br />
erreichen