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Leitfaden Dialogmarketing - Absolit

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Crossmediale Strategien – auf die richtige Mischung kommt es an<br />

Das Internet ist zu einem Hoffnungsträger der Bürgerkommunikation avanciert, da<br />

es ein hohes Maß an Interaktion zu günstigen Kosten ermöglicht. Das World Wide<br />

Web kann jedoch keinen Haustürwahlkampf oder Mailings ersetzen. Ob Internet,<br />

E-Mail, Brief oder Telefon, jedes Medium hat seine Nutzer, aber vor allem auch<br />

seine Schwächen und Stärken in der Ansprache. Wie so oft, kommt es hierbei auf den<br />

ausgewogenen Medienmix an. Wie die Medien effektiv innerhalb einer integrierten<br />

Strategie miteinander vernetzt werden, kann dieser Tage exemplarisch anhand des<br />

Wahlkampfes von Barack Obama beobachtet werden.<br />

Das Geheimnis des Erfolgs von Barack Obama<br />

Kerstin Plehwe: <strong>Dialogmarketing</strong> in der politischen Kommunikation<br />

Das Vorbild in der politischen Dialogkommunikation sind die US-Parteien, obwohl<br />

auch in England und Frankreich im Wahlkampf extrem dialogorientiert gearbeitet<br />

wurde. Die US-Kandidaten legen traditionell großen Wert auf bürgernahe Aktionen<br />

und halten Kontakt zu den Bürgern auch über den Wahlkampf hinaus. Viel wird<br />

in den nächsten Wochen und Monaten über den Zweikampf zwischen McCain<br />

und Obama im Wettrennen um das vielleicht mächtigste Amt der Welt berichtet<br />

und kommentiert werden. Ins Hintertreffen gerät dabei allerdings der Blick auf<br />

die übergeordneten Trends, die der Wettstreit um die Präsidentschaft schon jetzt<br />

gesetzt hat. Eine wichtige Tendenz können wir in Deutschland schon jetzt aus dem<br />

Wahlkampf herausfiltern: Erfolg hat, wer direkt mit Wählern kommuniziert! Vorbei<br />

sind die Zeiten, als das Fernsehen in den USA das einzig glückselig machende<br />

Wahlkampfinstrument war. Heute muss eine politische Kampagne mehr leisten, als<br />

gute TV-Spots zu drehen und den Kandidaten für die richtigen Talkshows zu buchen.<br />

In Zeiten hunderter Fernsehkanäle, abnehmender Qualität und Reichweite der<br />

Programme sowie einer sich immer weiter fragmentierenden Medienlandschaft<br />

geht es nun wieder darum, die Bürger so persönlich und dialogorientiert wie<br />

möglich zu erreichen. Back to the roots, zurück zu den Wurzeln, so die Mitarbeiter<br />

aus Barack Obamas Wahlkampfteam. Oder um es in den Worten des ehemaligen<br />

Vorsitzenden der Republikanischen Partei, Ken Mellman, zu sagen: „Die Fülle von<br />

Informationen schafft Aufmerksamkeitsarmut, deshalb müssen wir uns wieder<br />

direkt auf die Menschen konzentrieren, denn Menschen sind Netzwerke.“<br />

Lebensnahe Kommunikation zu schaffen, ist deswegen erklärtes Ziel der Kampagnen<br />

von John McCain und Barack Obama. Folgerichtig aktiviert McCain gerade ein<br />

von der Republikanischen Partei aufgebautes Netzwerk von hunderttausenden<br />

Freiwilligen. Diese sollen in ihrer unmittelbaren Nachbarschaft Überzeugungsarbeit<br />

für den Senator aus Arizona leisten. Zusätzlich fordert er seine Anhänger auf seiner<br />

Website dazu auf, Bekannte und Kollegen von seiner Kandidatur zu überzeugen, E-<br />

Mails an Freunde und Familie weiterzuleiten oder neue Wähler zu registrieren. Es ist<br />

allerdings Barack Obama, der die Leitlinien der direkten Wahlkampfkommunikation<br />

bereits so konsequent und unbeirrt umgesetzt hat wie kein Kandidat vor ihm.<br />

Von Anfang an plante Obama seinen Wahlkampf als Bottom-Up-Kampagne, die<br />

die Energie von jungen Freiwilligen mit den modernsten Methoden des Basiswahlkampfes<br />

verschmelzen wollte. Diese Strategie machte Sinn, denn Obama hatte zu<br />

457<br />

Das World<br />

Wide Web kann<br />

keinen Haustürwahlkampf<br />

oder<br />

Mailings ersetzen<br />

Obama<br />

plante seinen<br />

Wahlkampf als<br />

Bottom-Up-<br />

Kampagne

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