Der lokale Milchmarkt, seine Entwicklungsperspektive aus der Sicht ...

Der Beschluss über die Erhöhung der Einfuhrzölle für Käse wurde noch nicht gefasst. Jedoch
ist nicht auszuschließen, dass russischen Regierung nach dem Januar-Beschluss der EU-
Kommission über die Bezuschussung der Exporte der Milchprodukte die Einfuhrzölle für Käse
erhöhen wird.
Ferner wurde das Ministerium für Wirtschaftsentwicklung und Handel vom Ministerpräsidenten
der RF W. Putin angewiesen, die Frage nach möglicher Einführung von Schutzmaßnahmen
gegenüber den aus der Ukraine eingeführten Milchwaren durchzuarbeiten. Der
Ministerpräsident ist der Meinung, dass der Beitritt der Ukraine zur WTO ihre souveräne Wahl
ist, jedoch sollen die Handels- und Wirtschaftsbeziehungen an diesen Sachverhalt angepaßt
werden.
Technische Richtlinien über Milch und Milchprodukte
Am 17. Dezember 2008 trat in Russland das im Juni 2008 angenommene neue Föderale
Gesetz „Technische Richtlinien über Milch und Milchprodukte“ in Kraft. Die Sicherheit des
Verbrauchers und sein Recht auf volle und wahrheitsgetreue Angaben über die ihm
angebotenen Produkte wurden erstmalig auf der Ebene föderaler Gesetzgebung gesichert.
Das Gesetz beinhaltet die Anforderungen an die Sicherheit der Milch und Milchprodukte,
einschließlich der Kindernahrungsprodukte auf Milchbasis, Abläufe bei ihrer Herstellung,
Lagerung, Beförderung, Vermarktung und Entsorgung sowie an die Fachterminologie,
Verpackung und Markierung. Im Dokument sind die Anforderungen an die Sicherheit der
Produkte zusammengefasst, die früher in mehr als 170 amtlichen Dokumenten verstreut waren.
Das Gesetz enthält 102 Definitionen der Milchprodukte. Jetzt darf ein aus Trockenmilch oder
aus konzentrierter Milch rekonstituiertes Produkt vom Hersteller dem Kunden nicht mehr als
„Milch“ verkauft werden.
Ferner enthält das Gesetz recht hohe Vorgaben für die Verpackung, beginnend mit den
Gewichtseinschränkungen für die Produkte der Kindernahrung bis hin zur Größe der Schrift, mit
der die Verbraucherangaben gedruckt werden sollen.
Eine zentrale Frage, die sowohl von Fachspezialisten der Branche, als auch von den
Verbrauchern breit diskutiert wurde, ist die Einteilung der Milch in zwei Kategorien: „Milch“, die
aus Rohmilch ohne Zusatz der Trockenmilch hergestellt wurde, und „Milchgetränk“, für dessen
Herstellung Trockenmilch verwendet wurde. Diese Einteilung wurde auf Anregung der
Rohmilchproduzenten vorgenommen, die immer häufiger darauf stießen, dass die Verarbeiter
für ihre Produktion die preiswerte importierte Trockenmilch bevorzugten und sie für die
Abfüllung nutzten. Vor dem Hintergrund einer zurückgehenden Nachfrage nach Milchprodukten
fand ein Teil der Rohmilch keinen Absatz. Der Rohmilchpreis sank, während die Verarbeiter die
Verkaufspreise für die rekonstituierte Trinkmilch auf gleich hohem Niveau aufrechterhielten und
dadurch die Rentabilität ihrer Produktion steigerten. Dabei wurde diese Milch als 100%-iges
Naturprodukt geworben, indem die breite Masse der Verbraucher irregeführt wurde, dass
diese Milch angeblich ohne Verwendung der Trockenmilch hergestellt worden sei.
Der lokale Milchmarkt, seine Entwicklungsperspektive aus der Sicht des Jahres 2009
7