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Vollständiger Artikel über Narconon (pdf) - Krokodil

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(Bild oben: Impact- Ausgabe Nr.84 von 1999, Seite 24)<br />

Reinigungs-Rundown von <strong>Narconon</strong> schon früher unter Beschuss<br />

Die scientologisch angereicherte „Reinigungskur“ stand schon oft unter öffentlichem Beschuss.<br />

1991 berichtete die Zeitschrift „Der Spiegel“, in seiner Ausgabe Nr. 43, Seite 77f unter der Überschrift:<br />

„Als Junkie hin, als Alki raus“ <strong>über</strong> die Erfahrungen des Christoph Hubler, damals 22 Jahre alt, dessen<br />

Vater, ein Schweizer Elektromonteur, „die letzten Franken zusammengeklaubt“ habe, um seinem<br />

Sohn eine Drogentherapie in der <strong>Narconon</strong> Schliersee zu ermöglichen. „Alles sinnlos vertan“, gab der<br />

Vater gegen<strong>über</strong> der Zeitschrift kund. Christoph kam zu der Erkenntnis, die der Redakteur für seinen<br />

<strong>Artikel</strong> zur Überschrift nahm. Hublers hatten 15.000 DM an die Vereinskasse gezahlt.<br />

In dem Bericht heisst es auch zum „Reinigungs-Rundown“:<br />

„..Mit seiner sicheren Witterung für ein gutes Geschäft hatte Hubbard schon Mitte der sechziger Jahre<br />

seine Lehre für die Drogentherapie empfohlen. Denn die Läuterung eines angehenden Scientologen<br />

folgt einem ähnlichen Ritual wie die Behandlung eines Fixers. Dabei unterlag der Amerikaner einem<br />

naiven Irrglauben: Nach Hubbards Vorstellung lagern sich Bestandteile der Drogen im Gewebe der<br />

Süchtigen ab. Durch einen „Reinigungs-Rundown“ sollen diese Substanzen aus dem Körper<br />

gewaschen werden. Dazu müssen sich die Patienten, bei <strong>Narconon</strong> Studenten genannt,<br />

mehrwöchigen Schwitzkuren in der hauseigenen Sauna unterziehen. Zu guter Letzt verbringen die<br />

Adepten täglich beinahe fünf Stunden in dem Schwitzkasten.“ (..)<br />

Virgilli Venzin, Vizepräsident vom „Verein Schweizerischer Drogenfachleute (VSD)“ bezeichnete dies<br />

damals schon gegen<strong>über</strong> dem „Spiegel“ als „totaler Quatsch und medizinisch äusserst fragwürdig“.<br />

Mehr als zwei Stunden Sauna pro Tag hielt Venzin für „viel zu viel“ und „eher ungesund“.<br />

Andere Fachleute stimmten der Ansicht Venzins zu. „Medizinisch alles Müll“, meinte damals der Leiter<br />

vom Hamburger Allgemeinen Krankenhaus Ochsenzoll, Klaus Behrendt und die erfahrenen<br />

Drogenexperten der Münchner Beratungsstelle „Con-Drobs“ wagen solche komplexen Entzüge „nur<br />

unter dauernder ärztlicher Aufsicht“, sagte Gerhard Eckstein gegen<strong>über</strong> der Zeitung.<br />

Alles andere hielt der „Con-Drobs“-Leiter für „viel zu riskant.“<br />

<strong>Narconon</strong> und die „Hilfe zur Selbsthilfe“<br />

<strong>Narconon</strong> versichert immer wieder, dass das Reinigungs- und Entzugsprogramm nicht als<br />

medizinische Behandlung zu verstehen ist, sondern als eine Art „Hilfe zur Selbsthilfe mit guten<br />

Erfolgen“, wie auch Frau Cornelia (Conny) Schmidt, Vorstand der „<strong>Narconon</strong> Nordgermany“ in einer<br />

„Vorlage an das Gericht“ vom 19.11.1996 mitteilte.<br />

Auch in einer Werbebroschüre der ehemaligen „<strong>Narconon</strong> e.V. am Schliersee“, die den Titel trägt:<br />

„MN-Pankreas, ein Schuß nach hinten? Suchtkranke – der Verstand hat im Alter noch Spielraum“,<br />

gedruckt vom Harry Götte – Verlag in Wunstorf, verdeutlicht dies der Schreiber der Broschüre,<br />

Hermann Keppler, in seinem ausführlichen <strong>Artikel</strong> unter der Überschrift: „<strong>Narconon</strong>- ein Weg aus der<br />

Sucht“ und führt aus, dass das Programm vielmehr „der geistigen Verbesserung des Klienten“ dienen<br />

soll. Heisst das der geistigen Verbesserung im Sinne der Scientology?

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