Vollständiger Artikel über Narconon (pdf) - Krokodil
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Aber da wären ja noch die „ausgebildeten Entzugsspezialisten“ der <strong>Narconon</strong>...<br />
Hierzu teilt das Gesundheitsamt im gleichen Schreiben mit:<br />
„Keiner der Mitarbeiter bei <strong>Narconon</strong> hat eine Ausbildung in einem med. Beruf,<br />
weiterhin werden im Rahmen des sog. <strong>Narconon</strong>-Programms<br />
vierstündige Saunagänge durchgeführt.<br />
Auch hierfür gibt es körperliche Risiken, die dort unter Umständen nicht erkannt werden.<br />
Nach unserer Meinung ist <strong>Narconon</strong> nicht geeignet, jugendliche Drogenabhängige aufzunehmen (es<br />
wurde von <strong>Narconon</strong>-Mitarbeitern nicht von einer Beschulung berichtet, so daß wir davon ausgehen<br />
müssen, daß es eine solche nicht gibt). (..)<br />
<strong>Narconon</strong> Schliersee – Präsident wegen unerlaubter Ausübung von Heilkunde verurteilt!<br />
Bereits am 12.01.1995 wurde der ehemalige Präsident der <strong>Narconon</strong> e.V. Schliersee; in der<br />
Hauptverhandlung des Amtsgericht Miesbach (Az. Cs 65 Js 21802/90), rechtskräftig wegen<br />
zweihundert Einzelfälle der unerlaubten Ausübung von Heilkunde und Verstoss gegen das<br />
Heilpraktikergesetz verurteilt.<br />
Der geständige Angeklagte, welcher vom 25.10.1988 bis zum 05.02.1992 als „Präsident“ den im<br />
Vereinsregister des Amtsgericht Miesbach (Az. VR 400) eingetragenen Verein führte, hatte vorher<br />
eine Haftstrafe abgesessen und dann selbst eine Drogentherapie bei <strong>Narconon</strong> gemacht und blieb<br />
dann als „Betreuer“ dort, bis er „Präsident“ der Einrichtung wurde.<br />
Zum Zeitpunkt der Gerichtsverhandlung hatte der Angeklagte keine Verbindung mehr zur Scientology-<br />
Church.<br />
Er schilderte, dass in der Zeit als er Präsident war, in der <strong>Narconon</strong> Schliersee 10-15 Mitarbeiter<br />
waren, die alle selbst als Drogenabhängige Anschluss an die <strong>Narconon</strong> gefunden hatten.<br />
Jeder Mitarbeiter hatte dort mindestens 10-20 Klienten „betreut“.<br />
In dem Zeitraum waren dort mindestens 200-400 Personen.<br />
Der Tagessatz pro Person betrug 120.-DM. Die Klienten waren alkohol- tabletten- oder<br />
drogenabhängig.<br />
Sie kamen meist auf Empfehlung von Anhängern der „Scientology-Church“, aus ganz Deutschland<br />
und dem Ausland, vornehmlich aus der Schweiz.<br />
Die Aufenthaltsdauer schwankte zwischen wenigen Monaten und einem Jahr!<br />
Im Urteil steht zu lesen (auszugsweise):<br />
„Keiner der Betreuer gehörte einem anerkannten Heilberuf an.<br />
Nach ihrer Aufnahme in das Heim mußten sich die Klienten<br />
einer Eingangsuntersuchung bei einem Internisten in München<br />
oder einem praktischen Arzt unterziehen.<br />
Es lag im Ermessen der Betreuer, die Mengen der Vitaminpräperate,<br />
die dort verabreicht wurden, auch zu steigern.<br />
Nach der Eingangsuntersuchung wurden die Klienten nur dann nochmals zum Arzt gebracht, wenn<br />
sich erhebliche gesundheitliche Probleme einstellten..“<br />
Es sagten in dem Prozess auch Zeugen aus, die bestätigten, dass die Patienten im wesentlichen nur<br />
einer ärztlichen Eingangsuntersuchung zugeführt worden sind und dass auch die daran<br />
anschließenden Behandlungsprogramme ohne medizinische Beaufsichtigung abliefen.<br />
In dem Urteil ist auch zu lesen, dass es sich bei der <strong>Narconon</strong> Schliersee um einen Verein gehandelt<br />
hat, der „unter dem Einfluß der Scientology-Church, nach dem Ideengut von Hubbard,<br />
Drogenentzugsprogramme durchführte..“.