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Hochaltrige in Österreich - Bundesministerium für Arbeit, Soziales ...

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1. DEMOGRAFISCHE ENTWICKLUNG<br />

JOSEF KYTIR<br />

1.1. Die alternde Gesellschaft<br />

1.1.1. Bevölkerungswachstum versus demografi sche Alterung:<br />

der globale/europäische Kontext<br />

DEMOGRAFISCHE ENTWICKLUNG<br />

Die Dynamik von Bevölkerungsprozessen lässt sich mit mathematischen Methoden, quasi unter<br />

Laborbed<strong>in</strong>gungen, e<strong>in</strong>er formalen Betrachtung unterziehen (Keyfi tz 1977). Die Ergebnisse solcher<br />

Betrachtungen s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>deutig: Für das Altern e<strong>in</strong>er Bevölkerung s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie die gesunkenen<br />

K<strong>in</strong>derzahlen (Fertilität) und das daraus resultierende ger<strong>in</strong>ge Wachstum verantwortlich.<br />

E<strong>in</strong>e steigende Lebenserwartung (Mortalität) ist dagegen <strong>für</strong> das Phänomen der demografi schen<br />

Alterung zunächst nur von sekundärer Bedeutung. Gleiches gilt <strong>für</strong> den dritten demografi schen<br />

Prozess, die Migration. Mit gewissen E<strong>in</strong>schränkungen kann Zuwanderung das durch s<strong>in</strong>kende<br />

bzw. anhaltend niedrige K<strong>in</strong>derzahlen verursachte Phänomen e<strong>in</strong>es steigenden Anteils älterer<br />

Menschen kaum bee<strong>in</strong>fl ussen.<br />

Menschheitsgeschichtlich betrachtet stellt sich das Altern von Gesellschaften damit nicht als<br />

e<strong>in</strong> Problem dar, sondern als e<strong>in</strong>e unvermeidliche Konsequenz der Lösung e<strong>in</strong>er existenziellen<br />

Bedrohung menschlicher Bevölkerungen, nämlich des Ent kommens aus der Spirale e<strong>in</strong>er r aschen,<br />

sich kont<strong>in</strong>uierlich verstärkenden Bevölkerungszunahme. Nur ständig stark wachsende<br />

Bevölkerungen bleiben demografi sch jung, allerd<strong>in</strong>gs verbunden mit all den Problemen, die<br />

entstehen, wenn sich die E<strong>in</strong>wohnerzahl e<strong>in</strong>er Region bzw. e<strong>in</strong>es Landes <strong>in</strong>nerhalb von 15 bis<br />

20 Jahren verdoppelt.<br />

Wann ist e<strong>in</strong>e Bevölkerung demografi sch gesehen jung, w ann alt? Hier lässt sich klarerweise<br />

ke<strong>in</strong> e<strong>in</strong>deutiger Schwellenwert nennen, ab dem man von e<strong>in</strong>er demografi sch alten Gesellschaft<br />

sprechen muss. Allerd<strong>in</strong>gs machen uns der globale Blickw<strong>in</strong>kel bzw. Bevölkerungsprognosen<br />

klar: Europas Bevölkerung wird sich im Laufe des 21. Jahrhunderts zu e<strong>in</strong>er demografi sch gesehen<br />

„alten“ Gesellschaft entwickeln. Betrachtet man Zahl und Anteil der Men schen im Alter von 65<br />

und mehr Jahren (ältere Menschen) bzw. im Alter von 80 und mehr Jahren (betagte Menschen),<br />

so zeigen sich <strong>für</strong> Europa folgende Trends:<br />

» Derzeit leben <strong>in</strong> Europa 116 Mio Menschen im Alter von 65 und mehr Jahren. Das entspricht<br />

e<strong>in</strong>em Anteil von 16%. Europas Bevölkerung ist damit demografi sch gesehen<br />

mehr als „doppelt so alt“ wie die Weltbevölkerung, deren Altenanteil bei 7% liegt.<br />

» Die Zahl der betagten Europäer und Europäer<strong>in</strong>nen (80+ Jahre) liegt derzeit bei 26 Mio,<br />

bezogen auf die Gruppe der älteren Menschen entspricht das e<strong>in</strong>em Anteil von 22%.<br />

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