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Hochaltrige in Österreich - Bundesministerium für Arbeit, Soziales ...

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DEMOGRAFISCHE ENTWICKLUNG<br />

um die Aufrechterhaltung des vergleichsweise hohen Niveaus der sozialen Sicherungssysteme<br />

europäischer Prägung <strong>für</strong> e<strong>in</strong>e demografi sch alternde Gesellschaft im Kontext fortschreitender<br />

wirtschaftlicher Globalisierung (Commission of the Euro pean Communities 2005).<br />

1.1.2. Das demografi sche Altern der österreichischen Bevölkerung<br />

Sieht man von den auch demografi sch wirksamen politischen Katastrophen der ersten Hälfte<br />

des 20. Jahrhunderts ab, so folgt die Bevölkerungsentwicklung <strong>Österreich</strong>s weitgehend dem<br />

Muster vergleichbarer europäischer Länder. E<strong>in</strong> „erster“ demografi scher Übergang br<strong>in</strong>gt zwischen<br />

dem letzen Drittel des 19. Jahrhunderts und den 1950er Jahren e<strong>in</strong>e Verdoppelung der<br />

Lebenserwartung bei der Gebu rt. Unmittelbar nach der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert<br />

beg<strong>in</strong>nen auch die K<strong>in</strong>derzahlen nachhaltig zu s<strong>in</strong>ken. Dem erstaunlich (weltweit fast e<strong>in</strong>malig)<br />

niedrigen Fertilitätsniveau der 1930er Jahre (1,6 K<strong>in</strong>der pro Frau) folgen zwei Baby-Booms,<br />

jener der frühen 1940er Jahre, nach dem Anschluss <strong>Österreich</strong>s an Deutschland, sowie der (<strong>in</strong><br />

fast allen westeuropäischen Ländern beobachtbare) Baby-Boom der späten 1950er und frühen<br />

1960er Jahre. Das Ende dieses Baby-Booms Mitte der 1960er Jahre markiert wohl gleichzeitig<br />

auch den Beg<strong>in</strong>n e<strong>in</strong>er neuen demogr afi schen Ära <strong>in</strong> <strong>Österreich</strong>, e<strong>in</strong>en „zweiten“ demografi -<br />

schen Übergang:<br />

» Die K<strong>in</strong>derzahlen schwanken auf niedrigem Niveau und bleiben seit den frühen<br />

1970er Jahren deutlich und nachhaltig unter dem sog. „demografi schen Reproduktionsniveau“<br />

von zwei K<strong>in</strong>dern pro Frau.<br />

» Die Lebenserwartung beg<strong>in</strong>nt seit den frühen 1970er Jahren weiter anzusteigen. Der<br />

Mortalitätsrückgang im höheren Erwachsenenalter ist der Motor dieser Entwicklung.<br />

» <strong>Österreich</strong> wurde zum Zuwan derungsland mit phasenweise beträchtlichen <strong>in</strong>ternationalen<br />

Wanderungsgew<strong>in</strong>nen und den daraus resultierenden gesellschaftlichen<br />

und politischen Problemstellungen. Zuwanderung sorgt andererseits da<strong>für</strong>, dass die<br />

Bevölkerungszahl weiter wächst.<br />

Die demografi sche Alterung lässt sich als e<strong>in</strong>e zeitlich um mehrere Jahrzehnte versetzte Folge<br />

des „ersten“ demogr afi schen Übergangs begr eifen, <strong>in</strong> die da s demografi sche Regime des<br />

„zweiten“ Übergangs nur <strong>in</strong> Nuancen e<strong>in</strong>greifen kann. Diese Perspektive macht deutlich, dass<br />

demografi sche Alterung e<strong>in</strong>en vergleichsweise langfristigen Prozess darstellt (Kytir 1996). Für<br />

<strong>Österreich</strong> umfasst er <strong>in</strong> etwa die Zeitspanne zwischen 1920 und 2040, dauert also <strong>in</strong>sgesamt<br />

rund 120 Jahre. Wir befi nden uns damit bereits im letzten Drittel des durch die demografi schen<br />

Übergänge vorgezeichneten Weges von e<strong>in</strong>er demografi sch jungen zu e<strong>in</strong>er demografi sch alten<br />

Gesellschaft.<br />

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