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Martin Pollack Meine Begegnungen mit Belarus Statt eines Vorworts

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DOSSIER BELARUS<br />

TEEBLATTLEKTÜRE AM 27. JULI<br />

Ich brühe mir<br />

im Porzellanbecher<br />

<strong>mit</strong> Pahonia-Aufdruck<br />

einen Tee,<br />

lese in den Teeblättern:<br />

Leb ich noch lange<br />

in einem Haus,<br />

das fremde Menschen bewohnen<br />

und nachdenkliche Schaben,<br />

unter denen sich<br />

in letzter Zeit<br />

interessante Gesprächspartner fanden,<br />

leb ich noch lange<br />

in einer Straße,<br />

in der die Katzen diesen März<br />

schon vergessen haben,<br />

wer meine Basota war,<br />

leb ich noch lange<br />

in einer Stadt,<br />

die ihre Dichter, einst<br />

die Kundschafter<br />

unserer Zukunft,<br />

hinter Gitter sperrt,<br />

leb ich noch lange<br />

in einem Land,<br />

das einem immer öfter<br />

die Geschichte von der Spinne<br />

ins Gedächtnis ruft,<br />

der man die Beine ausriss<br />

und sie laufen hieß,<br />

und da sie nicht konnte,<br />

folgerte man, dass<br />

die Ohren der Spinnen<br />

an den Beinen säßen?<br />

Ich brühe mir<br />

im Porzellanbecher<br />

<strong>mit</strong> Pahonia-Aufdruck<br />

einen Tee,<br />

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