Lichtblicke - Österreichische Ökologie Institut
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Endbericht „<strong>Lichtblicke</strong>“<br />
5. Tageslichtsysteme in Schulen<br />
5.1 Motivation<br />
Ziel ist es, durch den Einbau und die modellhafte Realisierung von Tageslichtlenksystemen<br />
Erfahrungen zum Einsatz von Tageslichtsystemen im Schulbereich zu gewinnen. Dazu<br />
wurden<br />
• Dazu wurden Tageslichtlenkjalousien in unterschiedlichen Ausführungen in zwei<br />
Testräumen im TGM eingebaut, die Lichtstärke und Temperatur in den Testräumen<br />
und in einem Referenzraum gemessen und ausgewertet und die Nutzer in den<br />
Räumen befragt.<br />
• Weiters wurde ein Modell des Eingangsbereichs des TGM erstellt, Lichtrohre und<br />
Heliostaten wurden eingebaut und im Lichtlabor Bartenbach vermessen.<br />
5.2 Tageslichtlenkjalousien am TGM<br />
5.2.1 Auswahl und Installation von Tageslichtlenkjalousien im TGM<br />
Tageslichtlenkjalousien werden im Gebäudebestand am häufigsten eingesetzt, wenn es<br />
gleichzeitig um Sonneschutz und Blendschutz geht. Die verschiedenen Produkte<br />
unterscheiden sich in der Ausgestaltung und in den Kosten. Im Schulbau sind besonders die<br />
Kosten der entscheidende Faktor bei der Entscheidung für oder gegen eine Investition (nicht<br />
so bei Bürogebäuden, wo Investitionen auch aus Imagegründen getätigt werden); aus<br />
diesem Grund werden in diesem Teil des Projekts zwei unterschiedliche Produkte der Fa.<br />
Warema in zwei vergleichbaren Klassenräumen des TGM installiert und hinsichtlich Kosten<br />
und Performance verglichen. Dazu wird eine tageslichtabhängige Steuerung auf LON-Basis<br />
für die Jalousien angebracht und Messgeräte werden installiert. Über die am Dach des TGM<br />
montierte Wetterstation werden folgende Parameter gemessen: Außenhelligkeit,<br />
Windgeschwindigkeit, Niederschlag und Außentemperatur. Die an der Fassadenaußenseite<br />
angebrachten Lichtsensoren messen die Lichtstärke an der Fassade des jeweiligen Raumes.<br />
Die für das Projekt ausgewählten Klassenräume befinden sich im Labortrakt des TGM.<br />
Gesucht wurden Räume, die hinsichtlich Nutzung, Lage im Gebäude, Größe und<br />
Ausstattung weitgehend vergleichbar sind. Es wurden die Räume L153 und L249<br />
ausgewählt, der Raum L250 diente als Referenzraum ohne Sonnen- und<br />
Blendschutzvorrichtung.<br />
Um die Effektivität unterschiedlicher Tageslichtlenkjalousien beurteilen zu können wurden<br />
das obere und das untere Ende des Spektrums verschiedener TL - Jalousien eingebaut:<br />
- maximale Ausstattung: 2-motorig; Spiegel-Lamellen mit Beschichtung aus hochreflektierendem<br />
Rein-Aluminium;<br />
- einfachere Ausstattung: 1-motorig; Lamellen mit Einbrennlackierung in einem Weiß, das<br />
einen möglichst hohen Reflexionsgrad aufweist.<br />
Die Lamellen der Jalousien sind 50 mm breit, haben einen Krümmungsradius von ca. 50 mm<br />
und eine Gesamtreflexion von mindestens 83 %. Der Antrieb besteht aus einem verdeckt<br />
eingebauten, wartungsfreien Elektro-Mittelmotor (230V, 50Hz) mit angeflanschtem<br />
Planetengetriebe und beidseitigem Wellenabgang.<br />
Bei der zweimotorigen Jalousie befindet sich der Lichtlenkteil im oberen Bereich der Fenster<br />
und die Lamellen können in eine waagrechte Position gebracht werden, um Lichtstrahlen an<br />
die Decke zu lenken und von da an wieder in den Raum. Währendessen befindet sich der<br />
Blendschutzteil im unteren Fensterbereich und kann unabhängig vom oberen Lichtlenkteil je<br />
nach Sonnenstand geschlossen werden.<br />
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