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Sonderheft 2012 - Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie

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Die folgenden Darstellungen berücksichtigen<br />

– soweit nicht anders angegeben<br />

– vor allem die Bewertungen<br />

und Empfehlungen der aktuellen Leitlinien<br />

des Dachverbandes Osteologie<br />

e. V. (DVO) zur Prävention, Diagnostik<br />

und Therapie der Osteoporose, mit<br />

entsprechendem Empfehlungsgrad in<br />

Klammern. Die Leitlinien werden<br />

fortlaufend auf Basis der DELBI-Kriterien<br />

aktualisiert und planmäßig<br />

alle 3 Jahre vollständig überarbeitet<br />

(zuletzt 2009). Die S3-Leitlinie gibt<br />

praxisnahe Empfehlungen unter<br />

Berücksichtigung von Kosten-Nutzen-<br />

Aspekten <strong>für</strong> die Prävention von<br />

osteoporotischen Frakturen bei Risikopatienten.<br />

In der Osteoporose-Leitlinie<br />

werden nicht-medikamentöse<br />

Basistherapien (Kapitel 10.1), Indikationen<br />

<strong>für</strong> eine spezifische medikamentöse<br />

Therapie der Osteoporose<br />

(Kapitel 10.3) und Evidenz der Präparate<br />

mit nachweislich bester Frakturrisiko-senkender<br />

Wirkung (Kapitel<br />

10.4.) ausführlich dargestellt.<br />

Die nächste Aktualisierung ist <strong>für</strong><br />

2013 vorgesehen.<br />

Effektivität und<br />

Nebenwirkungen der<br />

medikamentösen<br />

Osteoporosetherapie<br />

Oliver Bock<br />

Therapieziele und<br />

Indikationen<br />

Primäres Ziel in der Osteoporosetherapie<br />

ist die Risikoreduzierung<br />

krankheitsassoziierter Komplikationen<br />

wie Wirbelkörper-, Hüft- und<br />

anderer Frakturen. Medikamentöse<br />

Therapien sollten vorwiegend bei<br />

Patienten mit deutlich erhöhtem<br />

Frakturrisiko eingesetzt werden. Die<br />

Therapien sollten in klinischen Studien<br />

mit einer Population vergleichbaren<br />

Frakturrisikos sowie mit Frakturen<br />

als primäre Endpunkte evaluiert<br />

worden sein.<br />

Eine spezifische medikamentöse<br />

Therapie wird empfohlen, wenn das<br />

– auf Grundlage der verfügbaren<br />

epidemiologischen Daten wie Alter,<br />

Geschlecht, klinische Risikofaktoren<br />

– geschätzte 10-Jahres-Risiko <strong>für</strong><br />

Wirbelkörper- und proximale Femurfrakturen<br />

>30% beträgt und zusätzlich<br />

die T-Werte der DXA-Knochendichtemessung<br />

an der LWS, am proximalen<br />

Femur (Hüfte) und/oder am Oberschenkelhals<br />

erniedrigt sind (D).<br />

Bei einer <strong>für</strong> DXA T-Werte < −2,0<br />

SD belegten durchschnittlichen medikamentösen<br />

Frakturrisikosenkung<br />

von 30–40 % (Summe aus Wirbelkör-<br />

perfrakturen und peripheren Frakturen)<br />

entspricht dies bei einer<br />

Behandlungs dauer von je 5 Jahren<br />

einer dem Krankheitsbild angemessenen<br />

und kosteneffektiven „Number<br />

need ed to treat“ (NNT) von etwa<br />

15, zur Verhinderung einer Wirbelkörper-<br />

und / oder peripheren Fraktur.<br />

Überblick der Medikamente<br />

Die derzeit verfügbaren Medikationen<br />

haben verschiedene Wirkmechanismen<br />

und sind vereinfacht in<br />

● Osteoklasten-Hemmer (Antiresorptiva)<br />

und<br />

● Osteoblasten-Stimulatoren (Osteoanabolika)<br />

einzuteilen oder haben wie Strontiumranelat<br />

einen dualen Mechanismus<br />

(Tab. 1).<br />

Denosumab ist bei den aktuellen<br />

DVO-Leitlinien 2009 noch nicht<br />

berücksichtigt, da es erst seit 2010<br />

verfügbar ist. Das Präparat ist bei<br />

postmenopausalen Frauen mit Osteoporose<br />

und bei Männern mit Osteoporose<br />

unter hormonablativer Therapie<br />

(HALT) beim Prostata-Karzinom<br />

zugelassen. Eine Risikoreduktion <strong>für</strong><br />

Wirbelkörper- und nicht-vertebrale<br />

<strong>Endokrinologie</strong> Informationen <strong>2012</strong>; <strong>Sonderheft</strong><br />

27<br />

Übersicht

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