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Sonderheft 2012 - Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie

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Tab. 3 Applikationsformen und Zulassungsstatus (09 / 2011) <strong>für</strong> die Medikamente mit höchstem Empfehlungsgrad.<br />

oral i. v. s. c. PMO CIOP Opo d. Mannes<br />

Alendronat 10 mg/d und 70 mg/Wo. – – X X X<br />

Risedronat 5 mg/d, 35 mg/Wo. und 2 × 75 mg/Mo. – – X X X<br />

Ibandronat 150 mg/Mo. 3 mg/3 Mo. – X<br />

Zoledronat – 5 mg/Jahr – X X X<br />

Denosumab* – – 60 mg/6 Mo. X X**<br />

Raloxifen 60 mg/d – – X<br />

Strontiumranelat 2 g/d – – X<br />

Teriparatid – – 20 µg/d X X X<br />

Parathormon – – 100 µg/d X<br />

PMO: postmenopausale Osteoporose bzw. Osteoporose bei postmenopausalen Frauen; CIOP: Corticoid Induced Osteoporosis (kortikosteroidinduzierte<br />

Osteoporose); Opo d. Mannes: Osteoporose des Mannes (primär bzw. sekundär bei Hypogonadismus)<br />

* Denosumab ist von den aktuellen DVO-Leitlinien 2009 noch nicht berücksichtigt, da es erst seit 2010 verfügbar ist. Eine entsprechend<br />

positive Bewertung in der aktualisierten Fassung <strong>2012</strong> ist aufgrund der bisher publizierten Daten und den Bewertungsmaßstäben des<br />

DVO zu erwarten. Einzelne Mitgliedergesellschaften des DVO wie die Schweizerische Vereinigung gegen die Osteoporose (SVGO) haben<br />

Denosumab bereits in ihre Empfehlungen aufgenommen.<br />

** Denosumab 60 mg beim Mann <strong>für</strong> die „Behandlung von Knochenschwund im Zusammenhang mit Hormonablation bei Männern mit<br />

Prostatakarzinom mit erhöhtem Frakturrisiko“ zugelassen<br />

möglichen Neben- und Zusatzwirkungen,<br />

die Kosten und die Einnahmemodalität<br />

in die Überlegungen<br />

einbezogen werden“.<br />

Zur Fraktursenkung beim Mann<br />

sind:<br />

● Alendronat (B),<br />

● Risedronat (B),<br />

● Zoledronat (C) und<br />

● Teriparatid (C) (Extrapolation zu<br />

Frakturdaten der Frau bei gleicher<br />

Änderung der Knochendichte)<br />

zur Therapie der Osteoporose zugelassen<br />

und in den Leitlinien empfohlen.<br />

Es ist eine ähnliche frakturschützende<br />

Wirkung wie bei den Frauen<br />

anzunehmen (A–C). Zugelassen und<br />

empfohlen bei kortikosteroid-induzierten<br />

Osteoporose sind Alendronat<br />

(B), Risedronat (C), Zoledronat (C)<br />

und Teriparatid (B) (vgl. Tab. 3).<br />

Sicherheit und<br />

Nebenwirkungen<br />

Unter Berücksichtigung der bestehenden<br />

Indikationen und Kontraindikationen<br />

sowie der entsprechenden<br />

Einnahme- und Applikationsvorschriften<br />

besteht <strong>für</strong> Osteoporosemedikamente<br />

mit dem höchsten<br />

Empfehlungsgrad ein generell sehr<br />

gutes Nutzen-Risiko-Verhältnis.<br />

a) Extraossäre Nebenwirkungen<br />

Bisphosphonate<br />

Bisphosphonate werden derzeit<br />

am häufigsten eingesetzt. Typische<br />

bzw. häufige Nebenwirkungen<br />

(≥ 1:100) sind muskuloskelettale<br />

Schmerzen (bei allen Applikationsformen)<br />

bzw. Akute-Phase-Reaktionen<br />

(bei i. v.-Applikation), die in der Regel<br />

passager sind, häufig jedoch einen negativen<br />

Einfluss auf die Compliance<br />

der Patienten haben. Bei oraler Applikation<br />

sind obere gastrointestinale<br />

Nebenwirkungen bis hin zur Ösophagitis<br />

häufig. Ein möglicherweise erhöhtes<br />

Risiko <strong>für</strong> Ösophagus-Karzinome<br />

wurde in den letzten Jahren wiederholt<br />

diskutiert, kann aber derzeit<br />

nicht belegt werden. Ebenfalls kontrovers<br />

diskutiert wurde das erhöhte<br />

Risiko <strong>für</strong> Vorhofflimmern. Ebenfalls<br />

kontrovers diskutiert wurde ein möglicherweise<br />

erhöhtes Risiko <strong>für</strong> Vorhofflimmern<br />

(VHF-assoziierte SAE erhöht<br />

in HORIZON-PFT-Zulassungsstudie<br />

mit Zoledronat, post-hoc-Analyse<br />

der Zulassungsstudien mit Alendronat).<br />

Ein kausaler Zusammenhang ist<br />

aber auch hier nicht belegt. Leichte<br />

Hypokalziämien und Hypophosphatämien<br />

sind selten, fast immer<br />

asymptomatisch und eher Zeichen<br />

einer inadäquaten Kalzium- und / oder<br />

Vitamin D-Versorgung.<br />

Bisphosphonate sind potentiell<br />

nephrotoxisch. Sie sollten insbesondere<br />

in bei der i. v.-Applikation nur<br />

unter strikter Einhaltung von Kontraindikationen<br />

(Kreatinin-Clearance<br />

< 30 ml/min <strong>für</strong> Ibandronat / Risedronat<br />

bzw. < 35 ml/min <strong>für</strong> Alendronat<br />

/ Zoledronat) und Applikationsvorschriften<br />

(z. B. Infusionsdauer bei<br />

Zoledronat, ausreichende Hydratisierung)<br />

eingesetzt werden.<br />

Denosumab<br />

Denosumab ist die einzige Substanz,<br />

die bezüglich der Nierenfunktion<br />

ohne Einschränkung zugelassen<br />

ist. Die randomisierten Studien bei<br />

postmenopausalen Frauen zeigten<br />

häufigere kutane bzw. subkutane Infektionen<br />

im Vergleich zur Kontrollgruppe,<br />

bei Männern mit HALT bei<br />

Prostata-Karzinom häufiger Katarakte.<br />

Eine Kaualitätsbeziehung ist<br />

jeweils nicht erwiesen, vergleichbare<br />

Beobachtungen wurden aus anderen<br />

Studien nicht berichtet.<br />

Raloxifen<br />

Als selektiver Estrogenrezeptormodulator<br />

(SERM) führt Raloxifen<br />

sehr häufig (> 1:10) und vor allem<br />

bei jüngeren, postmenopausalen<br />

Frauen zu Hitzewallungen und häufig<br />

(≥ 1:100) zu Wadenkrämpfen. Ve-<br />

<strong>Endokrinologie</strong> Informationen <strong>2012</strong>; <strong>Sonderheft</strong><br />

29<br />

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