Vollversion (6.59 MB) - Forschungsjournal Soziale Bewegungen

Weitere Magazine

Empfehlungen

Info

FORSCHUNGSJOURNAL NSB, JG. 9, HEFT 4, 1996 rau und Abgaben zu zahlen. Immerhin zwei Drittel der befragten Ost- und Westdeutschen sind aber der Meinung, daß Deutschland auf eine Umweltkatastrophe zusteuert, wenn so weitergemacht werde wie bisher. Peace News Die Peace News feierte in diesem Jahr ihr 60jähriges Bestehen. Bereits 1936 gegründet, war sie lange Zeit die Wochenzeitung der Peace Pledge Union (PPU), bevor u.a. Auseinandersetzungen über die Bewertung des zivilen Ungehorsams 1961 zur Abtrennung der Zeitung von der PPU führten. Von diesem Zeitpunkt an war die Peace News ein unabhängiges Sprachrohr der Friedensbewegung und weitete zu Beginn der 70er Jahre ihr Themenspektrum um Ökologie, Feminismus, Anti-Sexsimus und Anti- AKW-Bewegung aus. Seit einigen Jahren wird die Zeitung in Kooperation mit der War Resisters' International (WRI) herausgegeben. Damit ging auch die teilweise Abkehr von radikal-libertären Strukturen einher. Ihr Themenschwerpunkt ist noch ähnlich breit wie früher und umfaßt nahezu alle Aspekte einer herrschaftslosen und gewaltfreien Gesellschaft. Ein weiterer Pluspunkt ist die Berichterstattung über direkte Aktionen, soziale <strong>Bewegungen</strong>, Initiativen und Organisationen in aller Welt. Kontakt: Peace News, 5 Caledonian Road, London N1 9DX. Politische Ansichten Jugendlicher Rassismus und Ausgrenzung in den Betrieben, politische Orientierungen Auszubildender sowie die persönlichen Perspektiven und die Vorstellungen der gesellschaftlichen Zukunft sind Themen, die in der Broschüre 'Eine neue rechte Jugend' aufgegriffen werden. Zwei Jahre lang haben Forscherinnen an der Tübinger Universität auf Initiative der IG Metall und im Auftrag der Hans-Böckler-Stiftung die politischen Orientierungen von Arbeitnehmerjugendlichen auf rechte Denkmuster untersucht. Die Ergebnisse liegen nun in einem Sonderdruck als Kurzfassung vor. Kontakt: IG Metall Vorstand, Abteilung Jugend, 60519 Frankfurt/M., Tel.: (069) 66932258. Der Atomstaat zeigt seine Gewalt Das Komitee für Grundrechte und Demokratie beobachtete sämtliche Demonstatio- nen gegen den zweiten Castor-Transport Anfang Mai durch das Wendland. Obwohl tausende von Bürgerinnen gegen den Atomtransport und die weitere Nutzung der Atomenergie protestierten, wurde unter Anwendung massiver Gewalt der Glaskokillen-Transport aus La Hague durchgesetzt. Der Beobachtungsbericht des Komitees enthält ein Resümee, reflektiert das politische Umfeld und bietet eine detaillierte protokollarische Übersicht. Die 88seitige Broschüre 'Zweiter Castor-Transport nach Gorleben - Der Atomstaat zeigt seine Gewalt' kann gegen 8,- DM Vorauskasse beim Komitee bestellt werden. Kontakt: Komitee für Grundrechte und Demokratie, An der Gasse 1, 64759 Sensbachtal. Der Tor des Monats „Der plötzliche Tod ist eine deutsche Spezialität. Beim Fußball wie im Bereich der Insektizide sind die Deutschen Spezialisten darin, ihre Widersacher mit einem Mal zu vernichten. Baygon eliminiert, genauso wie die deutsche Mannschaft, die furchterregendsten Gegner in einem Augenblick." (Anzeigentext der Bayer AG für das Insektizid Baygon in der guatemaltekischen Tageszeitung 'Prensa Libre')
RFZfcNSJONfcN Oliver Geden Rechte Ökologie Umweltschutz zwischen Emanzipation und Faschismus Berlin: Elefanten Press 1996 Über das Verhältnis von Rechtsextremismus und Neuer Rechter zur Ökologiebewegung und ihren Inhalten ist bisher wenig veröffentlicht worden. Das verwundert schon alleine deshalb, weil die Neue Rechte bis zur Mitte der 80er sich enorm bemühte, in den (ehemals) überwiegend politisch links oder links liberal orientierten neuen sozialen <strong>Bewegungen</strong> Fuß zu fassen. Hinsichtlich der Ökologie- und Friedensbewegung zeitigte diese Querfrontstrategie zwar bescheidene Erfolge, doch blieben diese hinter den Erwartungen der Neuen Rechten zurück, so daß man sich im weiteren auf das konservative Spektrum und die bürgerliche Mitte konzentrierte. Damit verbunden setzte ein Bedeutungsverlust der nationalrevolutionären Strömung innerhalb der Neuen Rechten bei gleichzeitigem Erstarken der etatistisch orientierten Jungkonservativen (Eigenbezeichnung) ein. 'Rechte FORSCHUNGSJOURNAL NSB, JG. 9, HEFT 4, 1996 Ökologie' \erdient schon von daher Beachtung, daß das vorliegende Wcik meinesWissens nach erst die zweite Monographie ist, die sich diesem breiten Themenfeld widmet (vgl. Jahn /Wehling 1992: Ökologie von rechts). Oliver Geden nimmt sich der Aufgabe an, 'rechte' Ökologiekonzeptionen darzustellen, zu analysieren, und auf ihren Einfluß auf das Mehrheitslager hin zu Uberprüfen. Dies umfaßt personelle, organisatorische und inhaltliche Ebenen. Die Annäherung an das Thema ist zunächst historischer Natur. Dabei zeigt sich, daß die Ökologiebewegung entgegen weit verbreiteter Meinung ihre Ursprünge noch im letzten Jahrhundert hat und - als Heimatund Naturschutzbewegung - zutiefst antimodernistisch und konservativ geprägt war. Der Einfluß lebensphilosophischer Strömungen im ersten Viertel des 20. Jahrhunderts, die auch einen wichtigen Bestandteil der sog. Konservativen Revolution ausmachten, war ganz erheblich. Geden beschreibt sehr gut die nun einsetzende Entwicklung und unterstreicht, daß die Vorstellung der Umweltbewegung als eine progressive und 'emanzipatorische' erst ab Anfang der 70er zutreffend ist. Bei dieser Einführung geht es allerdings weniger um eine chronologische Vollständigkeit. Vielmehr soll sie erstens aufzeigen, daß ökologische Argumen tationen sehr wohl reaktionär sein können und zweitens offenbaren, auf welche Traditionen und Ideologeme 'rechte' Ökologen zurückgreifen können. Die weit verbreitete Verkennungentwicklungsgeschichtlicher Aspekte der Umweltbewegung ist nicht zuletzt Resultat mangelnder Wahrnehmung oder einfach auch Unterschätzung neurechter oder rechtskonservativer Gedanken im Mehrheitsdiskurs - nicht nur bei Umweltaktivisten. Ein sich anschließender theoretischer Teil über die Geschichte, Strategie, v.a. aber die Ideologie der Neuen Rechten schafft hier Abhilfe. Dabei versteht Geden die Neue Rechte als Arbeitsbegriff, der für eine „intellektuelle Grauzone zwischen Konservatismus und Rechtsextremismus" (37) steht, die weder inhaltliche noch organisatorische Geschlossenheit aufweist. In der genaueren Beschreibung des Spektrums trägt er jenen Analysen Rechnung, die den Begriff Neue Rechte für nur bedingt aussagefähig halten, weil er die Unterschiede und Gegensätze zwischen den zugeordneten Gruppen verwischt und darüber hinaus impliziert, man habe es tatsächlich mit modernisierter, also qualitativ neuer rechtsextremer Ideologie zu tun. Trotz Kenntnis dieser Problematik vermeidet es Geden leider nicht immer, diese definitionsbedingten Unscharfen aus
Seite 2 und 3:
FORSCHUNGSJOURNAL NSB, JG. 9, HEIT
Seite 4 und 5:
FORSCHUNGSJOURNAL NSB, JG. 9, HEI I
Seite 6 und 7:
FORSCHUNGSJOURNAL NSB, JG. 9, HEFT
Seite 8 und 9:
Seite 10 und 11:
Seite 12 und 13:
Seite 14 und 15:
FORSCHUNGS JOURNAL NSB, JG. 9, HEFT
Seite 16 und 17:
Seite 18 und 19:
Seite 20 und 21:
Seite 22 und 23:
Seite 24 und 25:
Seite 26 und 27:
FORSCHUNGS JOURNAL NSB, JG. 9, HEFT
Seite 28 und 29:
Seite 30 und 31:
Seite 32 und 33:
Seite 34 und 35:
Seite 36 und 37:
Seite 38 und 39:
Seite 40 und 41:
Seite 42 und 43:
Seite 44 und 45:
Seite 46 und 47:
Seite 48 und 49:
Seite 50 und 51:
Seite 52 und 53:
Seite 54 und 55:
Seite 56 und 57:
Seite 58 und 59:
Seite 60 und 61:
Seite 62 und 63:
Seite 64 und 65:
Seite 66 und 67: FORSCHUNGSJOURNAL NSB, JG. 9, HEFT
Seite 98 und 99: ir:snii \Gs:m RN.\i. \ T SB. Jr, 0.
Seite 108 und 109: FORSCHUNGS JOURNAL NSB, JG. 9, HEFT
Seite 112 und 113: FORSCHUNGSJOURNAL NSB. JG. 9. HFFT
Seite 130 und 131: onscnrvnsTnrRN- u NSR. Jr,. 9. Hrrr
Alle anzeigen

Vollversion (6.59 MB) - Forschungsjournal Soziale Bewegungen

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Template löschen?

Als Template speichern?