Wissensbilanz: Bilanz des Wissens? Die Wissensbilanz für ...
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dagegen die Gegenüberstellung von „Human<br />
Capital“ und einer „Unfunded Human Capital<br />
Liability“ in gleicher Höhe (vgl. Berkowitz, 2001,<br />
Figure 1). Vereinzelt wird im Schrifttum die Auffassung<br />
vertreten, intellektuelles Vermögen könne<br />
im Einzelfall auch einen negativen Wert aufweisen<br />
(vgl. Harvey / Lusch, 1999, und Caddy, 2000). In die-<br />
intellektuelles Vermögen<br />
(Wissen)<br />
Bei der Aufspaltung der Gesamtbilanz in eine<br />
<strong><strong>Wissens</strong>bilanz</strong> und eine Restbilanz handelt es sich,<br />
soweit ersichtlich, um ein neues Konzept (in eine<br />
ähnliche Richtung zielt der ausgabenorientierte<br />
Vorschlag eines „Knowledge Investment Statement“<br />
von Rennie, 1999, 655 f.). Dagegen läßt sich<br />
einwenden, eine ungeteilte <strong>Bilanz</strong> sei insgesamt<br />
aussagekräftiger, die Aufteilung letztlich willkürlich.<br />
<strong>Die</strong>ses Argument ist berechtigt, wenngleich die<br />
Interpretiert man den Begriff „<strong>Bilanz</strong>en“ weiter,<br />
läßt sich kaum mehr eindeutig abgrenzen, was<br />
<strong>Bilanz</strong>en sind oder sein können und was nicht. So ist<br />
es nicht verwunderlich, daß auch der Begriff<br />
„<strong><strong>Wissens</strong>bilanz</strong>“ bisher <strong>für</strong> viele verschiedene Darstellungen<br />
verwendet worden ist. Für einen diesbezüglichen<br />
Überblick vgl. vor allem Austrian<br />
Research Centers (Hrsg.), o.J.a, 28; Austrian<br />
Research Centers (Hrsg.), o.J.b; Biedermann /<br />
Fröhlich, 2001; Biedermann / Graggober / Hall, o.J.;<br />
vgl. ferner die Beiträge von Leitner und Wieden in<br />
dieser Publikation. Zusammenfassend läßt sich feststellen:<br />
Fast durchgehend handelt es sich um<br />
<strong><strong>Wissens</strong>bilanz</strong> (<strong>Bilanz</strong> II)<br />
sem Fall läge ein Schuldposten vor, der auf der<br />
Passivseite auszuweisen wäre. Der zur <strong><strong>Wissens</strong>bilanz</strong><br />
gehörende Eigenkapital-Teil wäre dementsprechend<br />
geringer. Das gleiche gilt, wenn andere<br />
Schulden das intellektuelle Vermögen betreffen.<br />
<strong>Die</strong> <strong><strong>Wissens</strong>bilanz</strong> zeigt dann folgen<strong>des</strong> Bild:<br />
Eigenkapital-Teil II<br />
Schulden-Teil II<br />
Restbilanz ungefähr einer herkömmlichen <strong>Bilanz</strong><br />
entspricht und <strong>des</strong>halb im Hinblick auf Vergleichbarkeit<br />
und Verständlichkeit Vorteile aufweist. <strong>Die</strong><br />
vorgeschlagene Aufteilung stellt aber wohl die einzige<br />
Möglichkeit dar, <strong>Bilanz</strong>en über Wissen zu<br />
erstellen, die tatsächlich <strong>Bilanz</strong>en sind, d.h. Vermögen<br />
und Kapital in gleicher Höhe enthalten. Man<br />
könnte sie als <strong><strong>Wissens</strong>bilanz</strong>en im engeren Sinn<br />
bezeichnen.<br />
4. <strong><strong>Wissens</strong>bilanz</strong>en in Literatur und Praxis<br />
Mischungen verbaler Ausführungen mit Kennzahlen.<br />
Solche Darstellungen werden in der Theorie der<br />
Rechnungslegung als Berichte bezeichnet; bekannte<br />
Beispiele stellen der Lagebericht und der<br />
Konzernlagebericht dar. Nicht zufällig spricht man<br />
international von „Intellectual Capital Reports“<br />
oder von „Intellectual Capital Statements“, ohne<br />
daß damit <strong>Bilanz</strong>en im engeren Sinn gemeint wären<br />
(vgl. Mouritsen / Bukh / Larsen / Johansen, 2002),<br />
nicht von „Balance Sheets“.<br />
Welche Kennzahlen und Berichtspunkte eine<br />
<strong><strong>Wissens</strong>bilanz</strong> im Sinne eines <strong>Wissens</strong>berichts ent-<br />
<strong><strong>Wissens</strong>bilanz</strong>: <strong>Bilanz</strong> <strong>des</strong> <strong>Wissens</strong>?<br />
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