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Wissensbilanz: Bilanz des Wissens? Die Wissensbilanz für ...

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<strong><strong>Wissens</strong>bilanz</strong>: <strong>Bilanz</strong> <strong>des</strong> <strong>Wissens</strong>?<br />

4 80<br />

Standardisierung dieses <strong>Wissens</strong>. Dokumentation<br />

und Standardisierung ist bei veröffentlichtem<br />

Wissen wie z.B. Lizenzen, Patenten oder auch<br />

brandmarks bereits durch das traditionelle Rechnungswesen<br />

gegeben. Erst die Erfassung immaterieller<br />

Kompetenzen (intangible competences) und<br />

latent vorhandener Fähigkeiten (latent capabilities)<br />

ermöglicht Wertsteigerung im Sinne der Intellectual<br />

Capital Leadership. Folglich müssen die Anstrengungen<br />

der <strong><strong>Wissens</strong>bilanz</strong>ierung dahingehend<br />

erweitert werden, dass intermentale Repräsentation<br />

von Wissen immer mehr zugunsten externdokumentierter<br />

Repräsentation zurückgedrängt<br />

wird. Dabei ist nicht nur das verborgene Wissen als<br />

einzelner Vermögensgegenstand zu berücksichtigen.<br />

Erst <strong>des</strong>sen Vernetzung trägt maßgeblich zu<br />

Wertschaffung und Werterhöhung bei und muss<br />

daher ebenso als Vermögensgegenstand betrachtet<br />

werden.<br />

Den bisher erstellten <strong><strong>Wissens</strong>bilanz</strong>en liegen unterschiedliche<br />

Kategorisierungen von <strong>Wissens</strong>kapital<br />

zugrunde. Im deutschsprachigen Raum gliedert<br />

Maul (2000b) das Intellektuelle Kapital in Kundenbeziehungen,<br />

z.B. Marken, Humanvermögen<br />

bzw. -kapital, z.B. Ausbildung, Innovationsvermögen<br />

bzw. -kapital, z.B. Patente, und Infra- oder Prozessstruktur,<br />

z.B. Netzwerke. Eine detailliertere,<br />

achtteilige Gliederung nimmt der Arbeitskreis<br />

"Immaterielles Vermögen" der Schmalenbach-<br />

Gesellschaft vor (2001). Weltweit am meisten verbreitet<br />

ist die Gliederung von Edvinsson (z.B. 1997),<br />

die er <strong>für</strong> die <strong><strong>Wissens</strong>bilanz</strong> der Firma Skandia ent-<br />

3. Wie kann Wissen bewertet werden?<br />

Unbestritten ist, dass man "nur managen kann, was<br />

man auch messen kann". Messen von Wissen impliziert<br />

Bewerten von Wissen. Dennoch existieren bisher<br />

keine allgemeingültigen Verfahren und Methoden,<br />

wie Wissen zu bewerten ist bzw. wie Wissen<br />

bewertet werden kann. Einen ausführlichen Überblick<br />

über bisherige Ansätze geben Canibaño et al.<br />

(2000). Während Johanson (1999) generell die Möglichkeit,<br />

Wissen zu bewerten bezweifelt, fassen<br />

Leitner et al. (2001) zusammen, dass grundsätzlich<br />

eine Bewertung von Wissen entweder monetär<br />

oder durch Indikatoren vorgenommen werden<br />

kann.<br />

<strong>Die</strong> älteren Ansätze <strong>des</strong> Human Resource Acccounting<br />

erfassen Wissen monetär und gliedern es in das<br />

wickelte. Demnach setzt sich der Marktwert eines<br />

Unternehmens aus Finanziellem und Intellektuellem<br />

Kapital zusammen. Das Intellektuelle Kapital<br />

teilt sich in Human- und Strukturkapital, wobei das<br />

Strukturkapital Kundenkapital und Organisationskapital<br />

umfasst. Das Organisationskapital beinhaltet<br />

Prozesse und Innovationen, d.h. Intellektuelles<br />

und Immaterielles Vermögen. Eine Faustregel zur<br />

Abgrenzung gibt Stewart (1988): Das Humanvermögen<br />

geht nach Hause, das Strukturkapital bleibt.<br />

<strong>Die</strong> Darstellung von <strong><strong>Wissens</strong>bilanz</strong>en ist eng mit der<br />

zugrundeliegenden Gliederung von Wissen verbunden.<br />

Meist werden qualitative und quantitative<br />

Aspekte von Wissen wiedergeben, ohne deren<br />

Zusammenhänge strukturiert aufzuzeigen oder zu<br />

bewerten. Der IC-Navigator von Edvinsson (1997)<br />

zeigt diese Zusammenhänge auf, indem er die<br />

gegenseitigen Einflüsse von Intellektuellem Kapital<br />

zwischen Renewal and Development focus als<br />

Repräsentant der zukünftigen Entwicklung und<br />

Customer and Process focus als Repräsentant der<br />

gegenwärtigen Entwicklung abbildet und durch<br />

den Financial focus als in der Vergangenheit gelegten<br />

Basis verbindet. Der IC-Navigator verbindet<br />

Elemente <strong>des</strong> traditionelles Rechnungswesens mit<br />

modernen Managementinstrumenten wie der<br />

Balanced Scorecard (Kaplan/Norton 1996).<br />

Allgemein werden <strong><strong>Wissens</strong>bilanz</strong>en in Form von<br />

Intellectual Capital Reports entweder als Teil <strong>des</strong><br />

Lageberichts oder als eigenständiges Berichtsinstrument<br />

veröffentlicht (Haller/<strong>Die</strong>trich 2001b).<br />

traditionelle Rechnungswesen ein. Brummet et al.<br />

(1968) legen der Aktivierung von Wissen in der<br />

<strong>Bilanz</strong> historische Kosten zugrunde, Flamholtz<br />

(1969) Kosten zu Tageswerten und Lev/Schwartz<br />

(1971) Kosten zu geschätzten Zukunftswerten, während<br />

Williamson (1985) und Filios (1991) Opportunitätskosten<br />

in Ansatz bringen. Bewertungen auf<br />

Basis zukünftiger Einkommen werden von<br />

Flamholtz (1974) und Jaggi/Lau (1974) vorgeschlagen.<br />

Albert/Bradley (1995) entwickeln ein Marktmodell,<br />

in dem Wissen über einen Markt ähnlich<br />

einer Börse zu dem aktuellen Marktwert eingekauft<br />

werden kann. Boudreau/Ramstad (1997) konzentrieren<br />

sich auf Bewertungsinstrumente, die am<br />

Finanzmarkt Anwendung finden, Dawson (1994)

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