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Algebraische Aspekte der Logik

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Zur Konjunktion, wenn sie denn einmal festgelegt ist, tritt sodann eine<br />

weitere Verknüpfung: die Implikation →. Diese hat die folgende Bedeutung:<br />

Für zwei durch a und b vertretene Aussagen steht a → b für die<br />

schwächste Aussage, welche zusammen mit a stärker ist als b. M.a.W.<br />

ist a → b das größte Element unter allen x, für das x ⊙ a ≤ b gilt.<br />

Definition 2.3 Ein residuierter Verband [residuated lattice] ist eine<br />

Struktur (A; ∧, ∨, ⊙, →, 0, 1), für die folgendes gilt:<br />

(RV1) (A; ∧, ∨, 0, 1) ist ein Verband mit 0 und 1.<br />

(RV2) (A; ⊙, 1) ist ein kommutatives Monoid; d.h. ⊙ ist eine assoziative<br />

und kommutative zweistellige Operation, und 1 ist ein Neutrales<br />

in bezug auf ⊙.<br />

(RV3) ⊙ ist isoton; d.h. für a, b ∈ A mit a ≤ b gilt a ⊙ c ≤ b ⊙ c für<br />

alle c ∈ A.<br />

(RV4) Für a, b ∈ A ist a → b das größte Element x mit <strong>der</strong> Eigenschaft<br />

a ⊙ x ≤ b.<br />

Damit haben wir bereits die Mindeststruktur definiert, die wir für ein<br />

mit Mitteln <strong>der</strong> <strong>Logik</strong> zu untersuchendes System von Aussagen voraussetzen<br />

werden. Für mehr Informationen über residuierte Verbände<br />

verweisen wir auf [JiTs] und die dortige Literaturliste.<br />

Wir weisen nun auf die wichtigste Eigenschaft residuierter Verbände<br />

hin. Es geht uns letztlich darum, Implikationen zwischen Aussagen herzuleiten,<br />

d.h. Zusammenhänge <strong>der</strong> Form<br />

α(a1, . . . , ak) ≤ β(a1, . . . , ak) (1)<br />

zu bestimmen, worin α und β Terme einer Sprache sind, die diejenige<br />

residuierter Verbände enthält, und a1, . . . , ak beliebig sind. Eine Ungleichung<br />

läßt sich in residuierten Verbänden dank des Axioms (RV4)<br />

aber auch an<strong>der</strong>s notieren.<br />

Lemma 2.4 Es sei (A; ∧, ∨, ∧, →, 0, 1) ein residuierter Verband. Dann<br />

gilt für alle a, b ∈ A<br />

a ≤ b, gdw a → b = 1. (2)<br />

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