Algebraische Aspekte der Logik
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Für KL gilt sogar starke Vollständigkeit. Um diese zu zeigen, müssen<br />
wir an<strong>der</strong>s vorgehen als im Fall des vorstehenden Satzes 3.15.<br />
Definition 3.16 Es sei L eine Aussagensprache, C ein L-Kalkül und Φ<br />
eine L-Theorie. Wir setzen α ∼Φ β im Fall Φ ⊢ α → β und Φ ⊢ β → α.<br />
Weiter sei [α]Φ = {β : α ∼Φ β} und A(CΦ) = {[α]Φ : α ∈ PL}. A(CΦ),<br />
ausgestattet mit den von den Verknüpfungen induzierten Operationen,<br />
heiße die zur Theorie Φ gehörige Lindenbaumalgebra von C.<br />
Wir nennen diejenige boolesche Algebra, die aus nur einem Element<br />
besteht - was bedeutet, daß 0 und 1 zusammenfallen -, die triviale<br />
boolesche Algebra.<br />
Lemma 3.17 Es sei L eine Aussagensprache, C ein L-Kalkül und Φ<br />
eine L-Theorie. Dann ist (A(CΦ); ∧, ∨, ¬, [0]Φ, [1]Φ) eine boolesche Algebra,<br />
die genau dann die triviale ist, wenn Φ inkonsistent ist.<br />
Beweis. Die Abbildung A(C) → A(CΦ), [α] ↦→ [α]Φ ist offensichtlich<br />
wohldefiniert und ein Homomorphismus. Insbeson<strong>der</strong>e ist mit A(C)<br />
auch A(CΦ) eine boolesche Algebra.<br />
Weiter ist Φ inkonsistent, gdw Φ ⊢ 0, gdw 0 ∼Φ 1, gdw A(CΦ) die<br />
triviale boolesche Algebra ist. ✷<br />
Satz 3.18 Der Kalkül KL ist bezüglich (LKL, |=TmA) stark vollständig.<br />
Beweis. Es sei Φ eine L-Theorie. Klarerweise folgt aus Φ ⊢ α auch<br />
Φ |=TmA α.<br />
Es gelte Φ ⊢ α. Dann ist [α]Φ ∼Φ [1]Φ, und insbeson<strong>der</strong>e kann Φ nicht<br />
inkonsistent sein. Also ist unter <strong>der</strong> Belegung v : PKL → A(CΦ), ξ ↦→<br />
[ξ]Φ jedes ϕ ∈ Φ gültig, jedoch v(α) < [1]Φ. Da A(CΦ) zu einer Teilmengenalgebra<br />
isomorph ist, folgt die Behauptung. ✷<br />
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