Algebraische Aspekte der Logik
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Beweis. Es sei a ein von 1 verschiedenes Element von A. Dann ist die<br />
Menge {1} ein a nicht enthalten<strong>der</strong> Filter. Unter all den Mengen mit<br />
dieser Eigenschaft gibt es laut Zornschem Lemma eine maximale, etwa<br />
F .<br />
Angenommen sei, daß F kein Primfilter sei, daß also für gewisse b, c ∈ A<br />
we<strong>der</strong> b → c noch c → b in F sei. Es sei Fb→c = {x : x ≥ (b →<br />
c) n ⊙ y für y ∈ F, n ∈ N} <strong>der</strong> von b → c und F erzeugte Filter und<br />
ähnlich auch Fc→b definiert. Nach Voraussetzung enthalten sowohl Fb→c<br />
als auch Fc→b a, womit a ≥ (b → c) n1 ⊙ y1 und a ≥ (c → b) n2 ⊙ y2<br />
für gewisse y1, y2 ∈ F und n1, n2 ∈ N gilt. Mit y = y1 ⊙ y2 ∈ F und<br />
n = max {n1, n2} folgt a ≥ [(b → c) n ⊙y]∨[(c → b) n ⊙y] = [(b → c) n ∨<br />
(c → b) n ] ⊙ y. Weiter gilt gemäß Lemma 4.21 (b → c) n ∨ (c → b) n = 1.<br />
Es folgt a ≥ y und damit a ∈ F , im Wi<strong>der</strong>spruch zur Annahme. Also<br />
ist F ein Primfilter. ✷<br />
Definition 4.29 Es seien (Aι; ≤ι, ⊙ι, →ι, 0ι, 1ι), ι ∈ I, BL-Algebren.<br />
Es sei<br />
A = <br />
ι∈I<br />
das kartesische Produkt <strong>der</strong> Grundmengen <strong>der</strong> einzelnen Algebren, versehen<br />
mit <strong>der</strong> folgenden Struktur. A sei gemäß<br />
Aι<br />
(aι)ι ≤ (bι)ι im Fall aι ≤ bι für alle ι<br />
partiell geordnet; es seien ⊙ und → auf A gemäß<br />
(aι)ι ⊙ (bι)ι<br />
(aι)ι → (bι)ι<br />
def<br />
= (aι ⊙ bι)ι,<br />
def<br />
= (aι → bι)ι<br />
erklärt sowie 0 def<br />
= (0ι)ι und 1 def<br />
= (1ι)ι gesetzt. Dann heiße (A; ∧, ∨,<br />
⊙, →, 0, 1) das direkte Produkt <strong>der</strong> Algebren Aι, ι ∈ I.<br />
Weiter sei A ′ eine BL-Subalgebra von <br />
ι∈I Aι; dabei seien die Abbildungen<br />
πλ : A ′ → Aι, (aι)ι ↦→ aλ für alle λ surjektiv. Dann heiße A ′<br />
subdirektes Produkt <strong>der</strong> BL-Algebren Aι, ι ∈ I.<br />
Satz 4.30 Jede BL-Algebra (A; ∧, ∨, ⊙, →, 0, 1) ist subdirektes Produkt<br />
linear geordneter BL-Algebren.<br />
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