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Algebraische Aspekte der Logik

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(F5b) [α → (β → γ)] → [(α ⊙ β) → γ],<br />

(F6) 0 → α,<br />

(F7) [((α → β) → γ) ⊙ ((β → α) → γ)] → γ.<br />

besteht sowie <strong>der</strong> Regel Modus ponens<br />

(MP)<br />

α α → β<br />

.<br />

β<br />

Wie<strong>der</strong>um schreiben wir im weiteren einfach ⊢ statt ⊢BL.<br />

Die Beweisregeln von BL sind recht gut mit denen von KL vergleichbar,<br />

wenn man ⊙ als das Analogon von ∧ betrachtet. Es seien die<br />

Unterschiede kurz skizziert.<br />

Zum ersten ist α ⊙ β nicht mehr notwendig die schwächste α und β<br />

implizierende Aussage. Eine solche zu definieren ist allerdings möglich,<br />

es handelt sich um den Ausdruck α ⊙ (α → β) – s. nachfolgende Definition<br />

4.10. Daß dieser Ausdruck tatsächlich die Funktion eines Infimums<br />

hat, ist die Folge des neuen Axioms (F4), dessen Sinn ansonsten nicht<br />

weiter begründbar ist.<br />

Zum zweiten enthält die Sprache von BL keine Negation im eigentlichen<br />

Sinne. In <strong>der</strong>selben Weise wie in KL führt man zwar ¬α ein<br />

– s. Definition 4.10. Die neue Verknüpfung ist im Unterschied zu KL<br />

jedoch im allgemeinen nicht involutiv. For<strong>der</strong>t man dies, gelangt man<br />

zum Kalkül <strong>der</strong> ̷lukasiewiczschen <strong>Logik</strong>.<br />

Dem entspricht, daß wie in <strong>der</strong> intuitionistischen <strong>Logik</strong> das Tertium<br />

non datur (K7) nicht gefor<strong>der</strong>t ist. Dies hat hier jedoch in <strong>der</strong> mehrwertigen<br />

<strong>Logik</strong> keinen son<strong>der</strong>lich tiefgreifenden Hintergrund; es muß<br />

eben nicht notwendig ein Wahrheitswert a entwe<strong>der</strong> selbst o<strong>der</strong> die wie<br />

auch immer erklärte Negation von a den Wert 1 haben. For<strong>der</strong>t man<br />

(K7), gelangt man gerade zur <strong>Logik</strong> KL, die Identifizierung von ⊙ mit<br />

∧ vorausgesetzt.<br />

Auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite ist in BL das Axiom (F7) neu und darf als<br />

abgeschwächte Form des Tertium non datur angesehen werden. (F7)<br />

reflektiert den Umstand, daß die Standard-Fuzzyaussagenlogik wahrheitswertebasiert<br />

ist; einen tieferen Sinn in (F7) zu finden ist ansonsten<br />

ähnlich schlecht möglich wie im Fall von (F4).<br />

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