Algebraische Aspekte der Logik
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Beweis. Es ist offensichtlich, daß (A; ∩, ∪, C, ø, W ) alle Erfor<strong>der</strong>nisse<br />
von Definition 3.7 erfüllt. ✷<br />
Für die umgekehrte Richtung sind einige Vorbereitungen nötig. Aus<br />
einer gegebenen Algebra müssen irgendwie die Punkte <strong>der</strong> Grundmenge<br />
konstruiert werden; das geschieht mithilfe <strong>der</strong> maximalen Filter.<br />
Definition 3.12 Es sei (A; ≤, ¬, 0, 1) eine boolesche Algebra. Eine Teilmenge<br />
F von A heiße Filter, falls (i) aus a ∈ F und a ≤ b folgt, daß<br />
auch b ∈ F ist, und (ii) aus a, b ∈ F folgt, daß auch a ∧ b ∈ F ist.<br />
Ein Filter F von A heiße maximal, falls F ⊂ A gilt, jedoch kein Filter<br />
F ′ existiert mit F ⊂ F ′ ⊂ A.<br />
Lemma 3.13 Es sei (A; ≤, ¬, 0, 1) eine boolesche Algebra.<br />
(i) Ein Filter F von A ist maximal, gdw für jedes a ∈ A genau eines<br />
<strong>der</strong> Elemente a o<strong>der</strong> ¬a in F liegt.<br />
(ii) Für Elemente a, b ∈ A mit a ≤ b gibt es einen a enthaltenden, b<br />
jedoch nicht enthaltenden maximalen Filter.<br />
Beweis. (i) Es sei F maximaler Filter und a ∈ A. Dann kann höchstens<br />
eines <strong>der</strong> Elemente a, ¬a in F liegen, da wegen a ∧ ¬a = 0 sonst 0 ∈ F<br />
und damit F = A wäre. Angenommen sei weiter, daß we<strong>der</strong> a noch<br />
¬a in F liegt. Es sei dann Fa <strong>der</strong> von a und F erzeugte Filter; es ist<br />
offenbar Fa = {x : x ≥ a ∧ y für ein y ∈ F }. Nach Annahme muß<br />
Fa = A sein, also ¬a ≥ a ∧ y für ein y ∈ F gelten. Daraus folgt<br />
¬a ≥ (a ∧ y) ∨ ¬a = y ∨ ¬a ≥ y, also ¬a ∈ F entgegen <strong>der</strong> Annahme.<br />
Umgekehrt enthalte ein Filter F für jedes a ∈ A genau eines <strong>der</strong> Elemente<br />
a und ¬a. Damit enthält er nicht jedes Element; und enthielte<br />
er eines mehr, so wäre etwa a, ¬a ∈ F , folglich 0 ∈ F und F = A.<br />
(ii) Die Menge {x : x ≥ a} ist ein a, nicht jedoch b enthalten<strong>der</strong> Filter.<br />
Unter all den Mengen mit dieser Eigenschaft gibt es gemäß Zornschem<br />
Lemma eine maximale, etwa F . Angenommen sei, daß F kein maximaler<br />
Filter sei, daß also für ein c ∈ A we<strong>der</strong> c noch ¬c in F liegt. Es sei<br />
Fc = {x : x ≥ c∧y für ein y ∈ F } <strong>der</strong> von c und F erzeugte Filter sowie<br />
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