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Martin Wagenschein und seine Bedeutung für die heutige ...

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Diese Stufe, <strong>und</strong> damit auch <strong>die</strong> vorherige, sind dem „ guten, dem beweglichen, Fachlehrer<br />

angemessen“ (2).<br />

Die sechste <strong>und</strong> höchste Rangstufe ist <strong>die</strong> wissenschaftstheoretische Betrachtungsweise.<br />

Diese kann auch direkt an <strong>die</strong> dritte anschließen. Dem Lehrer kann es so gelingen, Abstand<br />

vom Fach zu nehmen <strong>und</strong> so <strong>die</strong> Grenzen des Faches zu überschreiten. Nur ein Lehrer der aus<br />

dem Fach „ heraustreten“ kann, kann wirklich bildend auf <strong>seine</strong> Schüler wirken.<br />

Das exemplarische Prinzip (siehe 3.2.7) gibt <strong>die</strong> Möglichkeit, <strong>die</strong> sechste Stufe zu<br />

erreichen, während <strong>die</strong> Stufen vier <strong>und</strong> fünf im Unterricht aufs Notwendige reduziert werden.<br />

So spart man zwar Stoff, aber dennoch keine Zeit. Der „ Wirkungsgrad“ des Unterrichts wird<br />

so erhöht, ebenfalls das Niveau gesteigert. Und darauf kommt es an.<br />

'LH 9RUEHGLQJXQJHQ GHU 6FK OHU<br />

Die Spontaneität, <strong>die</strong> in jedem Kind steckt, ist <strong>die</strong> erste entscheidende Vorbedingung des<br />

zu unterrichtenden Schülers. Sie ist vorhanden, auch wenn sie durch Schule <strong>und</strong> Erziehung<br />

vielleicht unterdrückt worden ist. Man muss in <strong>die</strong>sem Fall als Lehrer oder Erzieher dem Kind<br />

Raum zur Selbstentfaltung geben <strong>und</strong> <strong>die</strong> natürliche Spontaneität wecken.<br />

Als zweites muss <strong>die</strong> Aufmerksamkeit geweckt werden. Das Problem des Themas muss<br />

das Kind „ packen“ .<br />

Das dritte ist <strong>die</strong> Lernwilligkeit des Kindes. Diese scheint meist nicht gegeben zu sein, als<br />

Lehrer muss man <strong>die</strong> Schüler „ zum Lernen zwingen“ . <strong>Wagenschein</strong> behauptet, dass Kinder<br />

von Gr<strong>und</strong> auf lernbereit sind, was ihnen aber häufig frühzeitig „ ausgetrieben“ wird. Dass sie<br />

aber anfangs vorhanden ist, belegt er mit einigen Beispielen, wie dem des Schattens (3.3.1).<br />

'LH 7XJHQGHQ GHV /HKUHUV<br />

Die erste, <strong>und</strong> sogleich „ wichtigste“ (2), Tugend ist, dass er Kinder mögen müsste. Er<br />

müsste sich von ihrer „ rätselhaften Natur angezogen“ (2) fühlen; anders formuliert: „ er müsste<br />

sie ertragen können. Sowohl wenn sie als Teufel auftreten, wie wenn sie als Engel erscheinen“<br />

(2).<br />

Als zweites müsste er jedes Thema im Unterricht mit einem Staunen angehen, als hätte er<br />

davon auch noch nichts gehört. Diese didaktische Tugend ist schwer zu praktizieren, da es<br />

anstrengend ist, sich in einen anderen Standpunkt, den des Kindes, hineinzuversetzen. Der<br />

Lehrer sollte also versuchen in dem Thema aufzugehen <strong>und</strong> <strong>die</strong> Gedanken der Kinder zu<br />

verstehen. Hier ist es natürlich auch notwendig, dass er <strong>seine</strong> Kenntnisse auch in der<br />

Umgangssprache mitteilen kann (siehe 3.2.6.2).

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