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Martin Wagenschein und seine Bedeutung für die heutige ...

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der Klasse mit dem Blick. Nie ihr den Rücken zukehren! Fester Standort! Nicht umhergehen!<br />

In den ersten Wochen: Niemals lächeln!“ (12).<br />

Im November 1923 verlobte er sich dann mit Wera Biermer, <strong>die</strong> er dann am 17.Mai des<br />

darauf folgenden Jahres heiratete.<br />

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Von 1924 bis 1930 unterrichtete <strong>Wagenschein</strong> an der von Paul Geheeb gegründeten<br />

Odenwaldschule außerhalb der öffentlichen Schule. Nach kurzer Unterbrechung wegen des<br />

Dienstes an der Oberrealschule in Mainz <strong>und</strong> <strong>seine</strong>r Vereidigung als Beamter am 22.Mai 1930<br />

kehrte er erneut an <strong>die</strong> Odenwaldschule zurück.<br />

<strong>Wagenschein</strong> bew<strong>und</strong>erte Geheeb <strong>und</strong> dessen Auffassung des Lehrens. Hier wurden <strong>seine</strong><br />

pädagogische Überzeugung <strong>und</strong> damit auch sein weiterer Lebensweg entscheidend geprägt.<br />

Das übergeordnete Ziel des „ mündigen Bürgers“ (12) wurde an <strong>die</strong>ser Schule mit großem<br />

Engagement verfolgt. Durch <strong>die</strong> dort gesammelten Eindrücke wurde das F<strong>und</strong>ament <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

genetisch-sokratisch-exemplarische Lehrmethode gelegt.<br />

In <strong>die</strong>ser Zeit erschienen auch <strong>die</strong> ersten Niederschriften <strong>Wagenschein</strong>s „ Bildung durch<br />

Wissenschaft“ (1930) <strong>und</strong> „ Naturwissenschaft <strong>und</strong> Bildung“ (1932/33).<br />

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Im April 1933 wechselte er als oberplanmäßiger Stu<strong>die</strong>nrat an <strong>die</strong> Ludwigs-Oberrealschule<br />

in Darmstadt. Er trat auch dem NS-Lehrerb<strong>und</strong> <strong>und</strong> der NS-Volkswohlfahrt bei. „ Ich zog den<br />

Kopf ein <strong>und</strong> schrieb mein erstes Buch“ (16), „ Zur erzieherischen Aufgabe des mathematisch-<br />

naturwissenschaftlichen Unterrichts“ (1933/34). 1935 erschienen zudem „ Physikalischer<br />

Unterricht <strong>und</strong> Intellektualismus“ <strong>und</strong> „ Zusammenhang der Naturkräfte“ .<br />

1938 trat er der NSDAP bei. Im Spruchkammerbescheid vom 28.Oktober 1947 wurde er<br />

als Entlasteter eingestuft. Die Begründung lautete: „ ...hat bei Schülern kritisches<br />

Urteilsvermögen durch ÜBUNG geschärft <strong>und</strong> so selbständiges Denken in jeder Hinsicht<br />

begünstigt, ...leistete damit einen starken aktiven Widerstand gegen das autoritäre<br />

Erziehungssystem. Seine pädagogischen Schriften ...beweisen, dass er Widerstand mit<br />

Konsequenz <strong>und</strong> Klugheit geleistet hat“ (17).

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