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Martin Wagenschein und seine Bedeutung für die heutige ...

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<strong>Martin</strong> <strong>Wagenschein</strong> wurde am 3.Dezember 1896 in Gießen als Sohn von Anna <strong>und</strong><br />

Raim<strong>und</strong> <strong>Wagenschein</strong> geboren. Neben einer „einsamen Ziegelei“, deren leitender Ingenieur<br />

sein Vater war, „zwischen Wiesen <strong>und</strong> Waldhorizonten, an riesigen Tongruben, eine halbe<br />

St<strong>und</strong>e vor der Stadt“(16) wuchs er auf. Ab 1902 besuchte er in Gießen <strong>die</strong> Schule. Das<br />

Abitur machte er am 13.August 1914 am Großherzoglichen Realgymnasium in Gießen<br />

vorzeitig, da er wegen des Kriegsausbruches eine Notreifeprüfung ablegen musste.<br />

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Da <strong>Wagenschein</strong> wegen einer Herzkrankheit <strong>für</strong> militäruntauglich bef<strong>und</strong>en wurde, war<br />

nun bis 1918 beim Roten Kreuz in Gießen tätig. An der Gießener Universitäts-Augenklinik<br />

ließ er sich daher zum Krankenpfleger ausbilden. Währenddessen immatrikulierte er an der<br />

Ludwigs-Universität in Gießen in den Fächern Mathematik, Physik <strong>und</strong> Geographie. Seit dem<br />

Sommersemester 1918 ging er an <strong>die</strong> Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg. Dort stu<strong>die</strong>rte<br />

er Experimentalphysik, Allgemeine Kartenlehre, Kartographische Übungen <strong>und</strong> Analytische<br />

Mechanik. Er tat das, weil er dachte, das sei „eine solide Sache“ <strong>und</strong> „geeignet als Basis, um<br />

von ihr aus dermaleinst alles verstehen zu können“ - ein „physikalischer Irrtum“, wie er später<br />

befand. Am 23.Februar 1920 er sein erstes Staatsexamen in Mathematik, Physik <strong>und</strong><br />

Geographie mit „sehr gut“, Ende Juli promovierte er bei Professor Walther König mit<br />

„ausgezeichnet“. Bis zum 1.Oktober 1921 belegte er eine Assistentenstelle am Physikalischen<br />

Institut der Universität Gießen.<br />

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Vom 10.Oktober 1921 bis zum 30.September 1922 machte <strong>Wagenschein</strong> <strong>seine</strong><br />

pädagogische Ausbildung an verschiedenen Realschulen <strong>und</strong> Gymnasien in Darmstadt,<br />

Worms <strong>und</strong> Friedberg. Diese Stu<strong>die</strong>nseminarszeit absolvierte er mit dem „sicheren Eindruck,<br />

dass an der öffentlichen Schule etwas nicht stimmen“(16) könne. Nachdem er das Probejahr<br />

am Realgymnasium Gießen abgeschlossen hatte, machte er am 31.Oktober 1923 das zweite<br />

Staatsexamen, <strong>die</strong> Staatsprüfung <strong>für</strong>s höhere Lehramt, <strong>und</strong> wurde eine Woche später zum<br />

Stu<strong>die</strong>nassessor ernannt. In <strong>die</strong>ser Zeit im öffentlichen Schul<strong>die</strong>nst lernte er <strong>seine</strong>n Beruf als<br />

einen kennen, in dem man <strong>die</strong> Klasse wie ein Dompteur zu führen versucht: „Beherrschung<br />

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