Die Welt als Gottes Wille und Vorstellung ... - Ht-frings.de
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Kopfschmerzen. Aber die mo<strong>de</strong>rne Medizin geht hier neue Wege, in<strong>de</strong>m sie auch solche<br />
Zusammenhänge erkennt, erforscht <strong>und</strong> in Therapieplänen zugr<strong>und</strong>e legt. Insofern wäre <strong>als</strong>o die<br />
kybernetische Ausrichtung unseres Gehirns die Ursache für unsere Krankheiten <strong>und</strong> alle Störungen<br />
kämen aus <strong>de</strong>m Apparat, <strong>de</strong>n man jahrh<strong>und</strong>ertelang <strong>als</strong> Sitz <strong>de</strong>r Vernunft <strong>und</strong> <strong>als</strong> Garant für ein<br />
störungsfreies Leben gesehen hat. Meditationsphilosophien <strong>und</strong> Gurus haben diese Lücke im<br />
menschlichen Wissen um geistige <strong>und</strong> körperliche Ges<strong>und</strong>heit oft erkannt <strong>und</strong> daraus ein<br />
Geschäftskonzept entwickelt, das bis Jahrzehnte nach ihrem Tod funktioniert. Und was wäre, wenn<br />
wir eines Tages erkennen wür<strong>de</strong>n, dass es direktere Verbindungen zwischen <strong>de</strong>m Verhalten unserer<br />
Vorfahren <strong>und</strong> unserer Befindlichkeit gäbe. Wenn z.B. sogenannte endogene Depressionen eine u.U.<br />
direkte Folge <strong>de</strong>s Alkoholismus von Uropas wären? Und umgekehrt die stabile Psyche von vielen<br />
Menschen Folge eines ges<strong>und</strong>en Umgangs mit Alkohol <strong>und</strong> an<strong>de</strong>ren Drogen bei unseren Vorfahren<br />
wären? Es gab in <strong>de</strong>r Ethik eine traurig verlaufen<strong>de</strong> Debatte um die Verantwortung <strong>de</strong>r Menschen für<br />
zukünftige Generationen. Unter diesen m.E. sicher zu vermuten<strong>de</strong>n Zusammenhängen ergäbe sich<br />
eine neue Ethik <strong>de</strong>r Fernstenliebe <strong>als</strong> letzte <strong>und</strong> radik<strong>als</strong>te Konsequenz <strong>de</strong>r Nächstenliebe. Und diese<br />
menschheitsbezogene Liebe wäre kein bloßer lebensfeindlicher Altruismus, son<strong>de</strong>rn eine wirkliche<br />
Liebe auch zu sich selbst. Insofern war Jesus immer schon weiter <strong>als</strong> seine späten Interpreten, <strong>als</strong><br />
Hegel <strong>und</strong> Nietzsche beispielsweise. „Liebe <strong>de</strong>n nächsten wie dich selbst!“<br />
Was sind nun Mysterien in unserer mo<strong>de</strong>rnen <strong>Welt</strong>?<br />
Das zentr<strong>als</strong>te Mysterium ist ein wissenschaftlicher Komplex: Der Urknall, <strong>de</strong>n wir in eine Theorie zu<br />
fassen versuchen, die stimmig sein soll wie ein großes Mosaik, <strong>de</strong>ssen letztes Teilchen, dass Higgs,<br />
nun ent<strong>de</strong>ckt zu sein scheint, sodass man zum ersten Mal in <strong>de</strong>r Geschichte einen Begriff ursächlich<br />
<strong>und</strong> phänomenal erklären könne, <strong>de</strong>n man schon seit Jahrh<strong>und</strong>erten <strong>de</strong>m Berechnen von kosmischen<br />
Mo<strong>de</strong>llen zugr<strong>und</strong>e legt: <strong>de</strong>n Begriff <strong>de</strong>r Masse. Nun sei je<strong>de</strong>s Steinchen rekonstruierbar erforscht.<br />
<strong>Die</strong> Wi<strong>de</strong>rsprüchlichkeit, mit <strong>de</strong>r die Wissenschaftler diese Theorie affirmativ diskutieren, ist <strong>de</strong>r<br />
beste Hinweis auf ihre mysteriöse Scheinwi<strong>de</strong>rsprüchlichkeit, wie sie auch seit Jahrh<strong>und</strong>erten<br />
erkannt zu sein scheint, aber nicht erklärend aufgelöst wer<strong>de</strong>n kann, nämlich durch die Paradoxa <strong>de</strong>r<br />
Physik: etwa, dass man zwar berechnen könne, wie etwas sich bei Lichtgeschwindigkeit verhalten<br />
wer<strong>de</strong>, aber diese wegen <strong>de</strong>r gegen Unendlich sich verstärken<strong>de</strong>n Masse nicht für Körper real<br />
erreichbar sei, o<strong>de</strong>r z.B. die Gegensätzlichkeiten, wie Huyghens sie beobachtete, dass Licht sich<br />
zugleich <strong>als</strong> Korpuskularphänomen <strong>und</strong> <strong>als</strong> Transversalwellenphänomen verhalte, was nicht sein<br />
könne, o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Heisenbergschen Unschärferelation, die ja mit simplen Worten <strong>und</strong> bildlich gesagt<br />
aufzeigt, dass sich ein imaginärer mikrokosmischer Sack Kartoffeln beim Wiegen in seinem Gewicht<br />
verän<strong>de</strong>rt, weil sich die Waage im Modus <strong>de</strong>s Wiegens verän<strong>de</strong>rt. <strong>Die</strong>se Scheinparadoxie <strong>und</strong> all<br />
diese Phänomene sind letztlich nur zu erklären durch die Annahme einer begründbaren,<br />
philosophisch nicht neuen, aber noch unverstan<strong>de</strong>nen Struktur unseres Daseins, nämlich <strong>de</strong>s<br />
Mysteriums <strong>de</strong>r unabdingbar <strong>und</strong> alternativlos anzunehmen<strong>de</strong>n Gleichursprünglichkeit <strong>Gottes</strong> <strong>und</strong><br />
seiner Phänomene.<br />
Ein zweiter mo<strong>de</strong>rner Mythos ist die Evolutionstheorie, zu <strong>de</strong>r ich auch an an<strong>de</strong>rer Stelle<br />
aufgewiesen habe, dass gera<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Kern dieser Theorie immer wie<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r Aporie lan<strong>de</strong>t, wenn<br />
man davon ausgeht, dass sie im Sinne unseres herkömmlichen kausalistischen Denkens gedacht<br />
wer<strong>de</strong>n soll. Unser Dilemma dabei ist, dass all unsere Erfahrung auf einem solchen Einbahnstraßen-<br />
Kausalitäts-Schema beruht <strong>und</strong> wir nicht einmal wirklich die Relativitätstheorie Einsteins anschaulich<br />
nachzuvollziehen in <strong>de</strong>r Lage sind. Und so ziehen wir uns immer grollend wie ein beleidigtes Kind auf<br />
die Ebene unserer rudimentären, ja primitiven Erfahrungen zurück <strong>und</strong> ha<strong>de</strong>rn mit <strong>de</strong>r Gegenseite.