Die Welt als Gottes Wille und Vorstellung ... - Ht-frings.de
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Erkenntnis <strong>de</strong>r fixieren<strong>de</strong>n <strong>und</strong> kommunizierbaren Schrift geboren ist aus <strong>de</strong>m tiefen Feuer <strong>de</strong>s<br />
Lebens, aus <strong>de</strong>m göttlichen Schoß, <strong>de</strong>m vor Liebe brennen<strong>de</strong>n Bauch <strong>de</strong>s Daseins <strong>als</strong> Akt <strong>de</strong>s<br />
göttlichen <strong>Wille</strong>ns. Er ist Produkt <strong>de</strong>r Gleichursprünglichkeit von Gedanke <strong>und</strong> Folge: das neue Gesetz<br />
<strong>de</strong>r <strong>Welt</strong>, die allen kybernetischen Prinzipien wi<strong>de</strong>rsprechen<strong>de</strong> <strong>und</strong> insofern auf einzigartige Weise<br />
freie Nächstenliebe <strong>als</strong> <strong>de</strong>r Kern eines noch jungen Christentums. Alle Religionen sonst basieren auf<br />
<strong>de</strong>n Prinzipien <strong>de</strong>r irdischen <strong>Welt</strong>: die bew<strong>und</strong>ernswerte intensive sexuell-personale Liebe <strong>de</strong>s<br />
Ju<strong>de</strong>ntums zu Gott <strong>und</strong> zu Mitmenschen <strong>und</strong> seine Angst vor diesem mächtigen Gott, wegen <strong>de</strong>r man<br />
sein Haupt be<strong>de</strong>cken muss, die zu verehren<strong>de</strong> ethisch-moralische Kraft <strong>de</strong>s Islams, <strong>de</strong>r <strong>de</strong>n<br />
Menschen mit <strong>de</strong>m Gesetz unter die Wahrheit eines guten Lebens beugen will, wobei aber die Härte<br />
dieses Gesetzes zu starke Lei<strong>de</strong>n verursacht; die sehnsuchtsvolle selbstverliebte Verborgenheit <strong>de</strong>s<br />
Buddhismus, <strong>de</strong>r Gott in allem <strong>und</strong> im Nichts spürt <strong>und</strong> ein Leben voll innerer Güte aus <strong>de</strong>r<br />
Zurückgezogenheit einer vergeistigten, meditativen Lebensweise sieht <strong>und</strong> vieler an<strong>de</strong>rer Formen<br />
von natürlichen Varianten <strong>de</strong>r Sehnsucht <strong>de</strong>s Menschen nach Erlösung von seinem irdischen Lei<strong>de</strong>n.<br />
Das Christentum sieht im Lei<strong>de</strong>n einen notwendigen Bestandteil <strong>de</strong>s irdischen Weges hin zu Gott, es<br />
negiert das Lei<strong>de</strong>n nicht. Allein insofern ist <strong>de</strong>r Mensch frei von Ansprüchen einer Illusion im Leben,<br />
<strong>als</strong> wenn das Paradies wie<strong>de</strong>rholbar wäre. So meint Jesus es, wenn er sagt, dass Gott ein Gott <strong>de</strong>s<br />
Lebens sei, <strong>de</strong>n wir nicht fürchten müssen, da wir das Leid bejahen <strong>und</strong> bewältigen, so meint er es,<br />
wenn er sagt, das <strong>de</strong>r Mensch nicht für das Gesetz, son<strong>de</strong>rn das Gesetz für <strong>de</strong>n Menschen da sei <strong>und</strong><br />
Gott <strong>als</strong>o nur frei <strong>und</strong> aus <strong>de</strong>r Mil<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Herzens heraus zu fin<strong>de</strong>n sei, <strong>und</strong> so meint er es, wenn er<br />
die Nächstenliebe auf <strong>de</strong>n Punkt bringt, in<strong>de</strong>m er sagt, dass wir all das, was wir seinen Brü<strong>de</strong>rn – <strong>als</strong>o<br />
an<strong>de</strong>ren – getan haben – nicht <strong>als</strong>o uns selbst Gutes getan haben –, wir ihm getan haben.<br />
<strong>Die</strong> Irrwege <strong>und</strong> Irrformen, die wir in allen historischen Religionen <strong>und</strong> ihren kollektiven o<strong>de</strong>r<br />
individuellen Fehl<strong>de</strong>utungen fin<strong>de</strong>n, sind Legion <strong>und</strong> „gewaltig“ <strong>und</strong> reichen bis in die heutige Zeit:<br />
Wenn Lehre <strong>als</strong> Doktrin nach Menschenrechten legitimierte o<strong>de</strong>r <strong>als</strong> legitimiert behauptete Kriege<br />
anzettelt. In dieser Form ist Religion Fehlform kindlich-naiv puritanistischer Heilslehre in<br />
verschie<strong>de</strong>nen Gestalten, die allesamt aus <strong>de</strong>r satanischen Übergewalt <strong>de</strong>s materialistischen Denkens<br />
erwachsen sind, vom Sklavenhaltertum bis hin in die mo<strong>de</strong>rnen Formen <strong>de</strong>r<br />
Menschenverschleppung, Feudalismus <strong>de</strong>r galantesten Art im Frack <strong>und</strong> weißer Weste, Kapitalismus<br />
mit <strong>de</strong>r ihm eigenen Paranoia einer gestörten, sich auf <strong>de</strong>m Egotripp befindlichen <strong>Welt</strong>erfahrung<br />
<strong>und</strong> Kommunismus mit <strong>de</strong>r Mär, dass man das Heil <strong>de</strong>r Menschen im gesichtslosen Kollektiv suchen<br />
müsse. All diese Fehlformen vergessen, dass ihre Gr<strong>und</strong>kräfte nur dialektisch-verknüpfte Kräfte <strong>de</strong>s<br />
Daseins sind, die nie isoliert wer<strong>de</strong>n dürfen, um nicht <strong>de</strong>n Kälte- o<strong>de</strong>r Wärmetod aller kybernetischen<br />
Intelligenz herbeizuführen: Der Kapitalismus stirbt <strong>de</strong>n Wärmetod, <strong>de</strong>r Kommunismus <strong>de</strong>n Kältetod.<br />
Alle Formen von Terror, Kampf <strong>und</strong> Gewalt wer<strong>de</strong>n in sich zersplittern <strong>und</strong> schlimmstenfalls die <strong>Welt</strong><br />
zerfetzen. Was aber bleibt, ist die göttliche Kraft <strong>de</strong>r unmotivierten Liebe, die im Menschen nur<br />
überlebt, wenn <strong>de</strong>r Mensch überlebt. Ansonsten lebt sie ewig in <strong>de</strong>r ewig gütigen Allheit <strong>und</strong> Klarheit<br />
<strong>Gottes</strong>.<br />
Ist es nur ein Mythos, dass Jesus <strong>Gottes</strong> Sohn sei? Wir sind alle <strong>Gottes</strong> Kin<strong>de</strong>r, das bezweifelt kein<br />
gläubiger Mensch, insofern sind wir alle ein kleines bisschen Jesus. Er aber war es am meisten, <strong>de</strong>nn<br />
er war mit Gott, anthropomorph gesprochen, von Angesicht zu Angesicht verknüpft, was auch immer<br />
das heißen mag. Er sah ihn <strong>und</strong> seine Wahrheit, weil er in viel unmittelbarerer Form ihm entsprungen<br />
ist, mit ihm verb<strong>und</strong>en war <strong>als</strong> wir. Gera<strong>de</strong> diejenigen, die <strong>Gottes</strong> Sohnschaft bezweifeln, stellen sich<br />
vor, dass er auf seinem fleischlichen Schoß gesessen haben müsse <strong>und</strong> mit ihm über seine<br />
personalen Probleme gesprochen haben müsse. Sie sind <strong>als</strong>o viel fantasieloser <strong>als</strong> alle, die ihn zu<br />
begrün<strong>de</strong>n versuchen, ähnlich wie die, die lautstark <strong>und</strong> medienwirksam immer wie<strong>de</strong>r an einer