Die Welt als Gottes Wille und Vorstellung ... - Ht-frings.de
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Arroganz, Unterwürfigkeit, Universalität, Dominanz <strong>und</strong> Apathie haben durch diese je eigene<br />
Geschwulst um ihre Person das eigentliche Ich so nach innen erdrückt, dass sie es selbst kaum noch<br />
spüren <strong>und</strong> dass an<strong>de</strong>re es nicht einmal mehr erahnen können.<br />
· Aber dieser innere Kern ist verb<strong>und</strong>en mit <strong>de</strong>m, was unsere Kräfte ausmacht. Es ist paradox, wie die<br />
göttliche <strong>Welt</strong> mit menschlichen Begriffen nur immer wie<strong>de</strong>r im Sinne <strong>de</strong>r Antinomienlehre paradox<br />
gesehen wer<strong>de</strong>n kann: Es gibt nur einen mittelbar freien <strong>Wille</strong>n, <strong>de</strong>r aus <strong>de</strong>r Kraft <strong>de</strong>r Permanenz im<br />
Sinne <strong>de</strong>r Gleichursprünglichkeit von göttlicher I<strong>de</strong>e <strong>und</strong> irdischer Reaktion, wie sie quasi ursachelos<br />
herauskeimt aus <strong>de</strong>m Menschen, die Merkmale eines wirklichen Selbsts trägt: aus <strong>de</strong>r eigenen<br />
Bewegung <strong>de</strong>r Gedanken hervorgegangenes <strong>und</strong> mit <strong>de</strong>r gleichursprünglichen Kraft <strong>de</strong>r göttlichen<br />
Energie generiertes Vermögen <strong>de</strong>r Selbstbestimmung, d.h. <strong>de</strong>r Autonomie. Sie ist <strong>als</strong>o immer<br />
sek<strong>und</strong>är <strong>und</strong> Resultat, nie spontan o<strong>de</strong>r Aktion. <strong>Die</strong> Aufklärung hat <strong>als</strong>o dort Recht behalten, wo sie<br />
die Macht <strong>de</strong>r Vernunft <strong>als</strong> Permanenz-Kraft beschreibt, die – im Sinne eingesehener Wertigkeiten –<br />
beginnen kann, die <strong>Welt</strong> zu verän<strong>de</strong>rn.<br />
· Der Mensch, <strong>de</strong>ssen Wesenskern ohne dass er erdrückt war durch irgendwelche heteronomen<br />
Faktoren frei von allen Zwängen <strong>de</strong>r Außenwelt vor uns stand war Jesus Christus. Er war<br />
gleichursprünglich Gott <strong>und</strong> Mensch. Er ist die Schnittstelle zwischen <strong>de</strong>m Göttlichen <strong>und</strong> <strong>de</strong>m<br />
Irdischen Dasein. Er ist Sohn vom Vater.<br />
· Alleine das Prinzip <strong>de</strong>r Nächstenliebe kann insofern Basis <strong>de</strong>r Autonomie sein, da alle an<strong>de</strong>ren<br />
Handlungsmotive heteronom <strong>und</strong> weltbezogen sind. Allein die Nächstenliebe verän<strong>de</strong>rt <strong>als</strong>o unsere<br />
<strong>Welt</strong>. Allein durch Nächstenliebe ist unsere <strong>Welt</strong> verän<strong>de</strong>rbar.<br />
· Der mo<strong>de</strong>rne Mensch muss erkennen, dass sein Ich nur ein geliehenes ist, aber dieses Cyber-Space-<br />
Kostüm <strong>de</strong>s postmo<strong>de</strong>rnen Menschen ist ein gefährliches, da es <strong>de</strong>r Person, die sich in ihm glänzend<br />
zeigt, alle Kräfte <strong>de</strong>r <strong>Welt</strong> verleiht, in Wirklichkeit ihm aber ein Selbst vortäuscht, das so hypertroph<br />
ist, dass das eigentliche Ich im Kern <strong>de</strong>s Individuums erstickt ist <strong>und</strong> keinen Keim mehr enthält. Der<br />
so verbrauchte Mensch hat nur noch ein Schein-Ich.<br />
· Wahre Ichs <strong>und</strong> wirkliche Selbste sind Menschen, die die Stimme <strong>de</strong>r Vernunft in göttlicher<br />
Ursprünglichkeit zu hören vermögen <strong>und</strong> ihr Leben einzurichten lernen nach diesen bestehen<strong>de</strong>n<br />
Tugen<strong>de</strong>n, die gleichursprünglich die Seele <strong>de</strong>s Menschen bestimmen. <strong>Die</strong> Kirche nennt solche<br />
Personen nicht ohne Gr<strong>und</strong> Heilige, da sie am stärksten <strong>de</strong>n heilen<strong>de</strong>n Energien <strong>de</strong>s Heilands nahe<br />
kamen <strong>und</strong> insofern von uns geheiligt sein müssen. Sie stan<strong>de</strong>n so stark im Energiefeld <strong>de</strong>s Heiligen<br />
Geistes, dass sie an irdischen Kriterien gemessen – wie z.B. die Heilige Katharina von Siena – <strong>als</strong><br />
charakterauffällig o<strong>de</strong>r psychisch krank zu bezeichnen wäre. Der phänomenale Narzißmus dieser<br />
jungen Frau, <strong>de</strong>r sie sogar brieflich mit <strong>de</strong>m Papst verkehren lässt, ist aber im Sinne <strong>de</strong>r<br />
Gleichursprünglichkeit konstitutives Produkt – <strong>als</strong>o auch ein Paradoxon – ihres Selbsts.<br />
· Ein wirkliches Ich ist im Sinne <strong>de</strong>r neuen Substanztheorie <strong>als</strong>o wesentlich Energie <strong>und</strong> verb<strong>und</strong>en<br />
mit <strong>de</strong>r All-Energie, die wir in je<strong>de</strong>m <strong>Gottes</strong>dienst umschreiben <strong>als</strong> „Gott von Gott, Licht vom Licht,<br />
wahrer Gott vom wahren Gott.“ Das innere Kraftzentrum <strong>de</strong>s Individuums, das die Schnittstelle bil<strong>de</strong>t<br />
zwischen dieser Ur- <strong>und</strong> All-Energie <strong>und</strong> <strong>de</strong>n gottgewollten kybernetischen Gesetzen <strong>de</strong>s<br />
gottgewollten Alls ist die Seele. Natürlich ist dieser Begriff auch nur wie<strong>de</strong>r ein anthropomorphes<br />
Hilfskonstrukt, aber das ist <strong>de</strong>r Begriff Energie selbst auch, <strong>de</strong>nn wir sehen sie selbst ja eben nicht,<br />
die Energie, die die Lampe zum Leuchten <strong>und</strong> <strong>de</strong>n Ton in die Trompete bringt.<br />
· Geist ist die Energie <strong>de</strong>r Seele, wie sie aus <strong>de</strong>m göttlichen Ursprung heraus, aus <strong>de</strong>m Heiligen Geist,<br />
zu uns strömt. Nicht nur metaphorisch ist Geist Licht, son<strong>de</strong>rn phänomenal, <strong>de</strong>nn Geist ist Licht, das<br />
sich ohne Medium bewegen <strong>und</strong> so seine Wirkung entfalten kann. Nur <strong>de</strong>swegen ist auch Licht von<br />
einer so großen Schnelligkeit, dass nur <strong>de</strong>r Gedanke noch schneller ist.<br />
· Es gibt das menschliche Selbst – aber keine vor<strong>de</strong>rgründigen menschlichen Selbste.