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Die Welt als Gottes Wille und Vorstellung ... - Ht-frings.de

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unbefleckten Empfängnis zweifeln, wo doch das Dasein unweit mehr Möglichkeiten einer<br />

Befruchtung <strong>und</strong> Empfängnis bereit hält <strong>als</strong> unsere Fantasie sich je auszu<strong>de</strong>nken vermag. Jesus ist<br />

<strong>als</strong>o Christus, d.h. <strong>Gottes</strong> unmittelbarer Sohn, <strong>de</strong>ssen göttliche Realität höher ist <strong>als</strong> unsere es sich<br />

jem<strong>als</strong> vorzustellen vermag.<br />

Das Christentum ist durch die mittelbare Begegnung <strong>Gottes</strong> mit <strong>de</strong>m Menschen eine Religion, die auf<br />

ihrer letzten Stufe die höchste sein wird, <strong>de</strong>nn sie wird die Geheimnisse <strong>und</strong> <strong>de</strong>n Wert <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren<br />

nur mehr am Menschen orientierten Religionsformen – im En<strong>de</strong> ohne Kampf <strong>und</strong> ohne Streit – in<br />

sich aufgenommen haben, wenn sie am En<strong>de</strong> aller Zeiten in absolut vere<strong>de</strong>lter Form in die Wahrheit<br />

<strong>Gottes</strong> zurückkehren wird. Deswegen ist es jetzt schon <strong>de</strong>r Schatz im Acker, <strong>de</strong>n es zu ahnen, zu<br />

heben, zu halten gilt. Es ist ein unvergänglicher Diamant, wie er im Mythos <strong>de</strong>s gol<strong>de</strong>nen Gr<strong>als</strong><br />

verborgen ist, <strong>de</strong>r die irdische Phase <strong>de</strong>r <strong>Welt</strong> überleben wird, da in ihm die Urkraft <strong>Gottes</strong>, die uns<br />

aus <strong>de</strong>m <strong>Welt</strong>all herausschoss, steckt. <strong>Die</strong> Urkraft steckt in <strong>de</strong>r Struktur, wie sie aus <strong>de</strong>r reinen<br />

immateriellen Lebendigkeit wuchs. Alles Irdische ist insofern Struktur, alles Göttliche insofern Kraft.<br />

Unser Geist ist die Schnittstelle aus göttlicher Kraft <strong>und</strong> irdischer Struktur. Wir <strong>als</strong> Menschen können<br />

nur existieren in <strong>de</strong>r essentiellen Form <strong>de</strong>s Materiellen, das aber auf die Göttlichkeit <strong>de</strong>r Kraft<br />

zurückzuführen ist <strong>und</strong> aus ihr lebt, allerdings in <strong>de</strong>r Form, wie sie erdzeitgeschichtlich ihre Wirkung<br />

gef<strong>und</strong>en hat <strong>und</strong> jeweils in uns lebendig ist. Alles geht <strong>als</strong>o zurück auf <strong>de</strong>n einen Gott, auf <strong>de</strong>n<br />

Allvater, <strong>de</strong>n Kybernos. Er hat sich uns mitgeteilt in <strong>de</strong>r jeweiligen Form evolutionär gewachsener<br />

Möglichkeiten. In <strong>de</strong>r frühen emphatischen Phase <strong>de</strong>r Menschheit <strong>als</strong> Ahnung, Tanz, amorphes<br />

Gebet. Dann, in <strong>de</strong>r ikonischen Phase <strong>als</strong> Bild, danach, in <strong>de</strong>r imaginären Phase <strong>als</strong> Erzählung, Bild<br />

<strong>und</strong> Mythos, vor dreieinhalb- bis vor zweitausend Jahren, in <strong>de</strong>r kryptischen Phase <strong>als</strong> Wort <strong>und</strong> Text,<br />

Gebet <strong>und</strong> Lied, <strong>und</strong> nun, in <strong>de</strong>r kybernetischen Phase, <strong>als</strong> bipolare Information, <strong>de</strong>ren äußeres<br />

Merkmal das Paradoxon, <strong>de</strong>r Scheinwi<strong>de</strong>rspruch <strong>de</strong>r Informationen ist. Erst, wenn wir erkannt<br />

haben, dass diesen Wi<strong>de</strong>rsprühen eine göttlich-geistige Einheit zugr<strong>und</strong>e liegt, wer<strong>de</strong>n wir Gott<br />

erkennen können in <strong>de</strong>r Einheitlichkeit <strong>de</strong>s Ganzen, das das Wahre ist. Das ist uns aber nicht in <strong>de</strong>r<br />

phänomenalen Form <strong>de</strong>s Menschseins möglich.<br />

Alle Religionen sind in ihrem i<strong>de</strong>alen Kern Typen <strong>de</strong>s religiösen Menschseins: das Christentum war<br />

immer schon alternativ <strong>und</strong> Reformation, das an<strong>de</strong>re Denken, die Frie<strong>de</strong>nssehnsucht, <strong>de</strong>r Islam ist<br />

die Sehnsucht nach Unverlogenem <strong>und</strong> Unverbogenem, das mo<strong>de</strong>rne Ju<strong>de</strong>ntum ist loyal <strong>und</strong><br />

vergeistigt, <strong>de</strong>r Buddhismus kreativ, künstlerisch <strong>und</strong> kindlich verspielt <strong>und</strong> das alte Ju<strong>de</strong>ntum auf Du<br />

<strong>und</strong> Du mit Gott in <strong>de</strong>r Beziehungskrise <strong>de</strong>r Menschheit. Alle diese Formen sind Formen <strong>de</strong>s<br />

personalen Wer<strong>de</strong>ns <strong>de</strong>r Gattung Mensch <strong>und</strong> <strong>de</strong>r Religion – Paradoxon, aber im Sinne <strong>de</strong>r<br />

Gleichursprünglichkeit auflösbar: Das Kind protestiert <strong>und</strong> kämpft um Beziehungen, <strong>de</strong>r Jüngling<br />

ent<strong>de</strong>ckt seinen Status <strong>und</strong> verliert sich in Selbstverliebtheit, die Rationalität kämpft sich nach oben,<br />

in<strong>de</strong>m <strong>de</strong>r historische Zustand <strong>de</strong>s Religiösen in die kalte Analyse <strong>de</strong>r <strong>Welt</strong> übergeht <strong>und</strong> <strong>als</strong><br />

Bestandteil dieser Entwicklung das Religiöse auch über Bord zu werfen versucht wie alle Lasten. Aber<br />

Verdrängung von Lasten ist immer auch eine neurotische Form <strong>de</strong>s <strong>Welt</strong>umgangs; insofern wird es<br />

die Last nie los, son<strong>de</strong>rn lei<strong>de</strong>t unter weniger Ballast nun mehr. Dann kommt die Phase <strong>de</strong>r Endzeit,<br />

in <strong>de</strong>r Loyalität zuerst, dann Vielseitigkeit <strong>als</strong> Antwort auf die mystische Belastetheit <strong>de</strong>r <strong>Welt</strong><br />

ausdifferenziert wer<strong>de</strong>n. Sekten schießen aus <strong>de</strong>m Bo<strong>de</strong>n. Kampf <strong>de</strong>r Religionen, aber nicht <strong>de</strong>s<br />

Geistes in ihnen. Seit 500 Jahren <strong>de</strong>r Irrweg im mittelalterlichen Christentum zuerst, dann jetzt<br />

gekränkt durch <strong>de</strong>n Zustand <strong>de</strong>r technokratischen Abirrung vom göttlichen Mysterium durch<br />

Bombenkriege <strong>als</strong> Antwort auf irre Terrorattentate, so dass nun die Herrschaft <strong>de</strong>s 8. Typus die <strong>Welt</strong><br />

in die Zerwürfnisse <strong>de</strong>r Gewalt zerstückelt. Erst die friedliche Vereinigung <strong>als</strong> Überwindung dieser<br />

letzten Irrlehren in <strong>de</strong>n Religionen <strong>de</strong>r <strong>Welt</strong>, dass sie heilsgeschichtlich für die Menschheit je eine hö-

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