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Mit dem Roller durch Südwesteuropa - Lenel

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<strong>Mit</strong> <strong>dem</strong> <strong>Roller</strong> <strong>durch</strong> <strong>Südwesteuropa</strong> 16<br />

gar nicht so wichtig. Aussen sind die Eingänge reich verziert. Ich lasse mir auf <strong>dem</strong> Touristenbüro den Weg zur<br />

Tankstelle erklären, fülle dort auf und fahre weiter Richtung Ponferrada. Es geht immer wieder bergauf und<br />

bergab. Die Strasse ist sehr gut ausgebaut, eigentlich eine Autostrasse (B-Autobahn). In einem kleinen Bergdorf,<br />

Bendillo, halte ich einmal an, um zu fotografieren. Auf einem Rastplatz esse ich die mitgebrachte Trockenwurst.<br />

In Monforte fahre ich zum Kloster (das heute ein Parador, ein Staatshotel, ist) hinauf und schaue es mir von Nahem<br />

an. Dann suche ich eine Position für eine gute Foto und halte bei einem Supermarkt, um Wasser zu kaufen.<br />

Ich fahre weiter, finde die Strasse 533 nach Chantada problemlos – in der Zwischenzeit ist die als Nebenstrasse<br />

eingezeichnete Strasse zur Autobahn ausgebaut worden. Um 18 Uhr komme ich ziemlich müde in Santiago de<br />

Compostela an, wo das Navi noch einmal kreuzweise spinnt, bis ich das Hostel finde. Ich checke ein, ziehe mich<br />

um und laufe gleich wieder in die Stadt, wo ich die Igreja San Bieito besuche, dann die Catedral, wo ich der silbernen<br />

Statue von St. Jakob an die Schultern fasse und die Gruft mit <strong>dem</strong> silbernen Sarg von St. Jakob besuche.<br />

Ich laufe noch etwas <strong>durch</strong> die Stadt, besuche die Kirche Santa Maria Salome, schaue einem Clown auf der Praza<br />

da Quintana zu und schaue beim Convento de Santa Clara rein. In der Jugendherberge koche ich mir einen<br />

Tuco und mache die Hostelbuchungen für Portugal, da mein Reifen noch bis Lissabon zu halten scheint.<br />

03.08.12 Santiago de Compostela Heute wäre mein Vater 98 Jahre alt geworden. Ich stehe früh auf, gehe in die<br />

Kathedrale, die um diese Zeit fast leer ist und kann, ohne anzustehen, nochmals zur St. Jakobsfigur rauf und in<br />

die Gruft. Sogar Fotos kann ich schiessen, ohne dass jemand reklamiert. Vor der Kathedrale höre ich eine Zeitlang<br />

einem deutschen Reiseführer zu, der sehr viel weiss und es auch gut erzählen kann. Dann lasse ich mir im<br />

Touristenbüro erklären, was die besten Sehenswürdigkeiten sind. Daraufhin gehe ich erst mal zum Markt. Um 10<br />

Uhr, als der Schalter für die Dachbesichtigungen öffnet, gehe ich dorthin und kaufe gleich ein Ticket für ein Uhr.<br />

Dann laufe ich zum Seminario Menor, von wo aus ich eine gute Aussicht auf die Stadt habe, und mache ein paar<br />

Fotos. Die Kirche ist nicht erwähnenswert – Barock. Nächster Stopp ist der Parque de San Domingos de Bonoval,<br />

wo gerade Fernsehaufnahmen gemacht werden. Ich laufe zurück zum Markt und <strong>durch</strong> die Stadt, finde aber<br />

nichts, was ich essen dürfte, dafür komme ich an einer Demonstration von Gewerkschaftern vorbei. Da es schon<br />

fast 13 Uhr ist, kehre ich zur Catedral zurück. Die Dachbesichtigung ist tatsächlich ein Höhepunkt, da man erst<br />

von hier aus sich vorstellen kann, wie sich die Pilger im <strong>Mit</strong>telalter gefühlt haben, wenn sie verdreckt und verlaust<br />

hier auf <strong>dem</strong> Dach ankamen, die Kleider verbrannten und sich gewaschen haben, um danach für den Kirchenbesuch<br />

neu eingekleidet zu werden. Das Verbrennungsgefäss mit <strong>dem</strong> eisernen Kreuz ist immer noch dort,<br />

auch hat es eine Markierung, wo man direkt über der Gruft des Apostels steht. Ich kehre danach ins Hostel zurück,<br />

wo ich mit der Honda-Vertretung in Lissabon telefoniere. Der Reifen sei zwar nicht an Lager, doch könne<br />

man ihn bestellen. Um fünf Uhr laufe ich wieder in die Stadt, besuche erst die Casa do Cabido, deren Renovation<br />

erst kürzlich abgeschlossen wurde und von der man die schönste Sicht auf die Kathedrale haben soll. Die Ausstellung<br />

darin hat alte Fotos von Santiago zum Thema. Das nächste Museum, das ich besuche, ist das Museo das<br />

Peregrinacions, wo ein grosses Modell der Kathedrale steht sowie Computeranimationen (sogar ein Pilgerspiel)<br />

der ursprünglichen romanischen Kathedrale, bevor sie mit <strong>dem</strong> barocken Aussenteil versehen wurde. Danach<br />

besuche ich das Museo de la Catedral de Santiago, wo es ein vollständig renoviertes steinernes Chorgestühl aus<br />

<strong>dem</strong> 12. Jahrhundert, unzählige Kirchenschätze und eine grosse Sammlung von Gobelins, darunter auch solche,<br />

die von Goya entworfen wurden, hat. Man kann auch den Kreuzgang des ehemaligen Klosters besuchen, wo<br />

auch Sarkophage aus <strong>dem</strong> 12. Jahrhundert zu besichtigen sind, und auf die Terrasse des Gebäudes, von der man<br />

einen guten Blick auf die Praza de Obradoiro hat. Bei der Rückkehr klingelt das Handy und Honda Lissabon teilt<br />

mir mit, dass der Pneu bestellt werde und bei meiner Ankunft am 8. August bereit sein wird. Da bin ich wahnsinnig<br />

erleichtert. Es sind nur etwas mehr als 500 Kilometer nach Lissabon, so lange sollte der alte Pneu auf jeden<br />

Fall noch halten.<br />

Portugal<br />

04.08.12 Santiago de Compostela-Porto Als ich in Santiago de Compostela abfahre, ist der Himmel bedeckt und<br />

es droht, Regen. Zu<strong>dem</strong> ist es sehr kalt, einmal mehr zeigen die Thermometer 13 Grad an. Minus 10 Grad für<br />

den Fahrtwind bleiben da bei 80 km/h gerade mal noch drei Grad übrig. Bis Pontevedra und Vigo ist die Navigation<br />

kein Problem. Das Gebiet ist gebirgig, die Strasse geht immer wieder hinauf und hinunter. In O Porriño fahre<br />

ich auf die Autobahn bis nach Tui, wo ich sie wieder verlasse und über eine nur einspurig befahrbare Brücke<br />

nach Portugal fahre. Auf der anderen Seite ist Valença, das eine riesige, hervorragend erhaltene Festungsmauer<br />

besitzt. Ich halte und mache ein paar Fotos von der Festung, bevor ich Richtung Porto weiterfahre. Die von<br />

Google Maps berechnete Reiseroute erweist sich als zu kompliziert und zu wenig schön, so dass ich auf der N13<br />

bleibe. Als es besonders stark regnet, halte ich bei einem Supermarkt und kaufe etwas zum Essen. In Viana do<br />

Castelo hört die Beschilderung plötzlich auf, so dass ich nicht mehr weiter finde. Ich frage an der Tankstelle, wo<br />

ich nachfülle, doch ich werde genau in die falsche Richtung geschickt und muss noch einmal zurückfahren, wo<br />

ich dann auf die Autobahn fahre, um auf die andere Seite des Meeresarms zu kommen. Dann finde ich allerdings<br />

die N13 wieder und fahre <strong>durch</strong> touristische Feriendörfer Richtung Porto. Auffallend sind die vielen von Chinesen<br />

betriebenen China-Import-Läden. In Vila do Conde fällt mir ein Aquädukt auf, den ich näher besichtige. Dieser<br />

wurde 1714 für das Mosteiro de Santa Clara gebaut, ist heute aber nur noch eine Ruine. Ich fahre weiter nach

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