Entstehungsgeschichte des Roten Kreuzes und der Genfer ...

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schrieb: „Den Fortschritten, welche Ihr Gedanke des Roten
Kreuzes seit einer Reihe von Jahren unter dem Volke gemacht
hat, verdanken wir es ohne Zweifel, dass unsere Anstrengungen
in der Schweiz so kräftig Wurzel gefasst haben.
Gott segne Sie dafür!"
Der zweite Teil der von dem Genfer Ausschusse übernommenen
Aufgabe, d. h. die Verwirklichung der von der
Konferenz ausgesprochenen Wünsche, war von dem ersten,
der Gründung von Zentralausschüssen, wesentlich verschieden.
Es galt, die Umwandlung der von dieser Versammlung ausgesprochenen,
auf die Neutralisierung gerichteten Wünsche
in ein internationales Gesetz anzustreben, und zu diesem
Zweck die europäischen Regierungen „zu einem sie bindenden
Eingehen auf diese Wünsche, d. h. zum Abschluss eines verbindlichen
Staatenvertrags zu bewegen." 1 ) Dies war das
einzige Mittel, um das angestrebte Ziel zu erreichen, aber
es war, wie Moynier bemerkt, keine leichte Aufgabe. 8 ) Es
handelte sich darum, die verschiedenen Staaten zur Uebernahme
bestimmter Verpflichtungen zu veranlassen, ein Vorgang,
von dem die damalige Ueberlieferung noch nichts wusste,
und der für die damalige Zeit um so mehr etwas Neues war,
als es noch gar kein geschriebenes Kriegsrecht gab.*) Das
einfachste und zugleich unerlässlichste "Mittel zur Erreichung
des gesteckten Ziels war die Einberufung eines wirklichen
diplomatischen Kongresses, 4 ) zusammengesetzt aus Bevollmächtigten
im eigentlichen Sinne des Worts, aus Abgeordneten,
"welche mit den nötigen Vollmachten versehen sein
mussten, um diesen internationalen, gesetzliche Kraft besitzen-
x ) Lueder, S. 96 ff.
2) Das erste Decennium des Koten Kreuzes, von G. Moynier.
1873.
3 ) Neutralite des militaires blessfis, par G. Moynier.
4 ) Fraternite et charite internationales en temps de
gnerre, par Dunant. Paris, 7 m e edition (314 Seiten).