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Entstehungsgeschichte des Roten Kreuzes und der Genfer ...

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— 14 —<br />

ihren Durst zu löschen. An den Stellen, wo <strong>der</strong> geringste<br />

Wasserfaden o<strong>der</strong> ein tröpfeln<strong>der</strong> Brunnen sich findet, stehen<br />

Schildwachen mit geladenem Gewehr <strong>und</strong> haben alle Mühe,<br />

um das kostbare Wasser für die allerdringendsten Bedürfnisse<br />

zu retten.<br />

Eeiterlose, verw<strong>und</strong>ete Pferde, welche die ganze Naclit<br />

umhergestreift sind, schleppen sich zu ihren Kameraden, als<br />

ob sie Hilfe bei ihnen suchten; eine mitleidige Kugel erlöst<br />

sie von ihren Leiden.<br />

Einer dieser edeln Benner kommt allein inmitten einer<br />

französischen Truppenabteilung an. Aus dem am Sattel angeschnallten<br />

prächtigen Mantelsack erkennt man, dass er dem<br />

Prinzen von Isenburg gehört. Später entdeckt man den<br />

Prinzen selbst verw<strong>und</strong>et; aber eine sorgsame Pflege erlaubt<br />

ihm später die Rückkehr nach Deutschland, wo ihn seine<br />

Familie, da sie ohne Nachricht von ihm geblieben war, schon<br />

als tot betrauerte.<br />

Unter den toten Soldaten tragen einige den Ausdruck<br />

<strong>der</strong> Ruhe auf dem Antlitz; es sind diejenigen, welche plötzlich<br />

getroffen, auf <strong>der</strong> Stelle tot nie<strong>der</strong>sanken. Die aber,<br />

bei welchen <strong>der</strong> Tod nicht sofort eintrat, haben starre, vom<br />

To<strong>des</strong>kampf verzerrte Glie<strong>der</strong>; <strong>der</strong> Körper ist mit Flecken<br />

bedeckt, die Hände sind in die Erde eingekrallt, die Augen<br />

stier <strong>und</strong> Aveit geöffnet; durch den krampfhaft geöffneten<br />

M<strong>und</strong> schauen ihre zusammengepressten Zähne.<br />

Drei Tage <strong>und</strong> drei Nächte braucht man, um die auf<br />

dem Schlachtfeld liegenden Leichen zu bestatten. Bei <strong>der</strong><br />

grossen Ausdehnung <strong>des</strong>selben werden jedoch viele Leichname,<br />

die in Gräben versteckt liegen o<strong>der</strong> durch Büsche <strong>und</strong> Unebenheiten<br />

<strong>des</strong> Bodens verdeckt sind, erst sehr spät bemerkt:<br />

sie, sowie die toten Pferde, verpesten die Luft mit ihrem<br />

Geruch.<br />

Im französischen Heere wird von je<strong>der</strong> Compagnie eine<br />

Anzahl Soldaten bezeichnet, um die Namen <strong>der</strong> Gefallenen<br />

festzustellen <strong>und</strong> diese zu begraben. Soweit es angeht, thun

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