áätg; - Herzen an Bewusstsein

tat das auf den ersten Blick auf eine ungewöhnliche Weise. Sie verschwand
mit dem kranken Tier für einen Tag, dann kam sie mit dem bereits gesunden
oder etwas kurierten Tier zurück und sagte dem Besitzer, wie er
es weiter behandeln sollte.
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Als ich von meinem Altersgenossen das beleidigende Wort „Hexe“ über
meine Großmutter hörte, verhielt ich mich zu meiner gütigen Großmutter
genauso gut wie bisher, obwohl Kinder vor Hexen Angst haben. Sie,
oder besser, das, was sie tat, weckte mein Interesse.
Einmal brachte man zu meiner Großmutter das reinrassige Pferd des Kolchosvorsitzenden,
das vor kurzem für dessen Ausritte aus dienstlichen
Gründen gekauft worden war. Wir, die Kinder, die hier lebten, bewunderten
stets das Pferd, wenn der Vorsitzende vorbeiritt. Es hielt den Kopf
erhoben, es lief viel ausgelassener und schöner als alle anderen Dorfpferde.
Aber dieses Mal brachte man es nicht an einen Wagen angespannt und
ohne Sattel zur Großmutter. Es kam etztniedergeschlagen und sich langsam
fortbewegend an einem Zügel. Ich hatte so etwas noch nicht gesehen,
das Pferd des Vorsitzenden in unserem Hof, und ich verfolgte das
Geschehen mit Interesse.
Die Großmutter ging zum Pferd, streichelte es am Maul, dann neben dem
Ohr und flüsterte ihm ruhig etwas Zärtliches zu. Dann nahm die Großmutter
es aus dem Zaum (sie zog das Metallgebiss aus dem Maul des Pferdes
heraus), trug eine Bank aus dem Haus auf den Hof, legte Kräuterbüschel
auf, führte das Pferd zur Bank und bot dem Tier der Reihe nach die
verschiedenen trockenen Kräuter an. Das Pferd beachtete einige davon
nicht und wendete sich von ihnen ab, aber an einigen roch es und versuchte
sogar ein wenig davon. Die Büschel, die das Pferd beachtete, warf
die Großmutter in einen Kübel mit Wasser, der auf den Kohlen stand,
und ihr Häubchen mit dazu.
Ich hörte, wie sie den Leuten sagte, die das Pferd gebracht hatten, „kommt
übermorgen früh wieder“. Als die Leute fortgingen, verstand ich, dass
die Großmutter vorhatte, wieder mit dem Pferd zusammen für einen Tag
irgendwohin zu verschwinden, und ich bat sie, mich mitzunehmen. Die
Großmutter, die meine Bitten immer erfüllte, lehnte es auch dieses Mal