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LEISTUNG,<br />
ZEIT UND LOHN<br />
UNTER KONTROLLE<br />
von Dipl.-Kfm. Hellmuth G l u t h , Stuttgart<br />
Auch wenn mehr und mehr Automaten o<strong>de</strong>r Roboter dort die Leistung bestimmen,<br />
wo sie <strong>de</strong>n Menschen ersetzen können: In <strong>de</strong>r Zeit, über die hinweg wir zu planen<br />
wagen dürfen, wer<strong>de</strong>n immer noch viele Millionen Menschen mit i h r e r Arbeit<br />
die Leistung <strong>de</strong>r Betriebe bestimmen, wer<strong>de</strong>n Maschinen nur werken, Montagebän<strong>de</strong>r<br />
nur fließen, wenn Menschen an ihnen arbeiten, Menschen, die meßbare<br />
Leistung in <strong>de</strong>r Zeit bringen, für die sie ihren Lohn zu for<strong>de</strong>rn haben.<br />
Diese Erkenntnis sollte nicht vergessen wer<strong>de</strong>n vor manchmal allzu ausschließlichem<br />
Streben nach Anwendung <strong>de</strong>ssen, was die rasante technologische Entwicklung<br />
an neuen Möglichkeiten <strong>de</strong>s Fertigens anzubieten hat. Und die aus dieser<br />
Erkenntnis resultieren<strong>de</strong> For<strong>de</strong>rung nach ständiger, sorgfältiger Kontrolle von<br />
Leistung in <strong>de</strong>r Zeit und dafür zu vergüten<strong>de</strong>m Lohn sollte darüber nicht vernachlässigt<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
Worauf hier das Controlling im Unternehmen nachhaltig ein wachsames Auge<br />
haben sollte, wollen die folgen<strong>de</strong>n Fallstudien aus einem im Zeitakkord arbeiten<strong>de</strong>n<br />
Betrieb darstellen.<br />
SchvKachstellen <strong>de</strong>r Akkor<strong>de</strong>ntlohnurig<br />
Der Zeltakkord ist nicht bedingungslos die<br />
weil gerechteste Form <strong>de</strong>r<br />
beste,<br />
Leistungsentlohnung.<br />
Die Voraussetzungen dafür, daß <strong>de</strong>r mit ihm angestrebte<br />
Nutzen für die bei<strong>de</strong>n Vertragspartner<br />
Betriebsleitung und Mitarbeiter erreicht wer<strong>de</strong>n<br />
kann, seien hier - kurz und rein pragmatisch -<br />
folgen<strong>de</strong>rmaßen<br />
beschrieben:<br />
(1) Die Vorgabezeiten müssen als Grundlage<br />
für die Bemessung <strong>de</strong>r Leistung und damit<br />
die Akkordberechnung "stimmen". Das tun sie,<br />
wie hier natürlich als bekannt vorausgesetzt wer<strong>de</strong>n<br />
kann, wenn für je<strong>de</strong> einzelne zu<br />
verakkordieren<strong>de</strong><br />
Arbeitsverrichlung (= Position <strong>de</strong>s<br />
für<br />
Arbeitsplans)<br />
<strong>de</strong>r Zeitbedarf eines normal leistungsfähigen<br />
Mitarbeiters festgelegt ist. Das führt zu<br />
<strong>de</strong>r wichtigen<br />
Verhältniszahl<br />
Zeitgrad - V-^^g^b^^eit (Soll) t.<br />
Gebrauchte Zeit (Ist) ti = 100 S.<br />
Diese Voraussetzung, nämlich die For<strong>de</strong>rung<br />
"stimmen<strong>de</strong>n" Vorgabezeiten, wird ganz<br />
sicher<br />
immer dann erfüllt sein, wenn diese erstmals<br />
festzulegen sind: REFA und/o<strong>de</strong>r MTM haben<br />
längst perfekte Metho<strong>de</strong>n für die Ermittlung<br />
"stimmen<strong>de</strong>r"<br />
nach<br />
Vorgabezeiten entwickelt. Wird jedoch<br />
dann in <strong>de</strong>r Folgezeit nicht ständig<br />
überprüft, wie sich die Zeitgra<strong>de</strong> fortentwickeln,<br />
so ist eine Verän<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s<br />
ursprünglich<br />
Gültigen gar nicht zu vermei<strong>de</strong>n. Fehlt diese<br />
ständige Kontrolle, so wird schnell ein<br />
Mehrlohn<br />
für eine Mehrleistung vergütet, die keineswegs<br />
auf die größere Tüchtigkeit, das höhere Leistungsvermögen<br />
<strong>de</strong>s Mitarbeiters, son<strong>de</strong>rn<br />
zurückzuführen ist, daß die "schleichen<strong>de</strong>"<br />
Rationalisierung die Grenzen zwischen <strong>de</strong>n<br />
Ursachen verwischt<br />
hat.<br />
Folge: Das Unternehmen verschenkt Lohn<br />
darauf<br />
bei<strong>de</strong>n<br />
und/o<strong>de</strong>r verzichtet auf (zurückgehaltene) Mehrleistung,<br />
die Abweichungen <strong>de</strong>r<br />
Effektiv-Zeitgra<strong>de</strong><br />
von einem gerechten Mittelwert zeigen ein<br />
Dipl.-Kfm.<br />
Hellmuth Gluth,<br />
ist seit vielen<br />
Jahren als Untemehmensberater<br />
in <strong>de</strong>r Industrie,<br />
u. hier<br />
wie<strong>de</strong>rum im beson<strong>de</strong>ren<br />
als<br />
"Controller<br />
extern" in Mittelbetrieben<br />
tätig. Uber<br />
seine Erfahrungen<br />
- auch in<br />
einer großen<br />
Zahl von Seminaren<br />
berichtet er<br />
vor allem in<br />
Form von Fallbeispielen,<br />
wie<br />
auch dieser Beitrag<br />
eines darstellt.<br />
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