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Dieses ROI-Ziel o<strong>de</strong>r RiV-Ziel (Rendite auf investiertes Vermögen) ist "top dovi/n" formuliert und<br />
gilt für das Unternetimen komplett. In Zusammentiang stehen also Unternehmensleitbild und Unternehmensziel<br />
(man kann auch sagen Strategisches Ziel = U nt e r neh m ensle i t bi I d und<br />
operatives Ziel = Kennzahl). Dazu kommen "top down" Orientierungsdaten aus <strong>de</strong>r Mehrjahresplanung.<br />
1986 ist ja auch das erste Jahr <strong>de</strong>r (rollen<strong>de</strong>n) operativen Mehrjahresplanung 1986 bis 1990.<br />
Dieses Perspektivbudget o<strong>de</strong>r Skeleton-Budget gibt UmhüllungsgröOen für das als <strong>de</strong>taillierter Jahreswirtschaftsplan<br />
aufgestellte Budget 86.<br />
Dabei wird die Sachstruktur "Budget 86" zugleich eine Kollektion von E inze I z ie len.<br />
Man muQ das immer so sehen: Ein Budget könnte auch in stiller Einsamkeit durch eine Controller-<br />
Abteilung errichtet wer<strong>de</strong>n und täte dann Sachzusammenhänge zahlenmäßig durchformulieren. Dazu<br />
brauchte man mit kaum jemand gesprochen zu haben. Dann ist es aber kein System Führung durch<br />
Ziele. Ziele sind immer personenbezogen und adressiert an jeman<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>r eine Aufgabe<br />
und Kompetenz hat. Kostenbudgets, Deckungsbeitragsbudgets, Umsatzbudgets und budgetierte Mittelbindungen<br />
in Lägern, Debitoren sowie bei Investitionsprojekten wer<strong>de</strong>n Ziele, sobald jemand<br />
zuständig ist dafür. Damit die Motivation "stimmt", sind aber diese zuständigen Menschen bei<br />
<strong>de</strong>r Erarbeitung <strong>de</strong>r Ziele und damit <strong>de</strong>r Budgets zu beteiligen. Dies ist Kernstück für die Budgetierung<br />
"boltom up".<br />
Das Mehrjahres-Perspektivbudget hat mehr die Landschaftsschau. Es vertritt die "Vogelperspektive".<br />
Das Budget für das bevorstehen<strong>de</strong> Jahr muß die Frage haben: "Sitzt hinter <strong>de</strong>m Busch<br />
dort ein Kun<strong>de</strong>?" Es hat mehr die Froschperspektive. Solange in <strong>de</strong>n einzelnen Nie<strong>de</strong>rungen geplant<br />
wird, weiß man nicht, ob "bottom up" nachher das herauskommt, was man sich "top down"<br />
vorgestellt hat. Nur bestimmte Orientierungsgrößen müssen verfügbar sein, damit die tief in ihren<br />
Löchern Planen<strong>de</strong>n auch eine Vorstellung davon haben, wie <strong>de</strong>r Himmel darüber aussehen soll. So<br />
etwas wäre im Planungsbrief unterzubringen.<br />
Angenommen, das ROI-Ziel erfor<strong>de</strong>rt gemäß Abb. 1 einen Betrag von 4,8 Mio für 86. Ferner unterstellt,<br />
die Montage <strong>de</strong>r Budgetbausteine "bottom up" brächte <strong>de</strong>n Betrag von 3 Mio. Jetzt besteht<br />
eine Lücke in Höhe von DM 1,8 Mio. Diesen "gap" kann man als operative wie als strategische<br />
Lücke auffassen.<br />
Soweit es sich um die operative Lücke han<strong>de</strong>lt, wäre sie zu schließen durch Maßnahmen im<br />
Bereich <strong>de</strong>r A bsat z m engen, <strong>de</strong>r Verkaufspreise, <strong>de</strong>r Sortimentssteuerung, <strong>de</strong>r Einstandspreise,<br />
<strong>de</strong>r Wertanalyse am Produkt, <strong>de</strong>r administrativen Wertanalyse, im Bereich <strong>de</strong>s "cut<br />
off"-Denkens bei <strong>de</strong>n Fixkosten. Die operative Lücke konzentriert sich auf das Thema doing<br />
things bettet. In dieser operativen Lücke ließ sich sicher auch noch etwas fin<strong>de</strong>n für das Budgetjahr<br />
86.<br />
Bloß kann das Kneten am Budget86 in <strong>de</strong>r November-Zeit nicht die strategische Lücke<br />
schließen. Diese strategische Lücke betrifft die Frage "still doing the right things".<br />
Wie steht es um die Marktattraktivität beim Lösen von Kun<strong>de</strong>nproblemen? Und wie wird diese Problemlösungskompetenz<br />
von uns beherrscht; verglichen zu Mitbewerbern, die zur selben Problemlösung<br />
auf <strong>de</strong>m Markt angetreten sind.<br />
<strong>Als</strong>o um es drastischer zu sagen: Die strategische "Umsteige"-Bemerkung "bei <strong>de</strong>n Scheiß-Produkten<br />
kann man nichts verkaufen", ist in <strong>de</strong>r Knetphase <strong>de</strong>s Jahresbudgets'86 im November verboten. Jetzt<br />
geht es darum, daß mit <strong>de</strong>n bestehen<strong>de</strong>n Produkten Absatzmengen erzielt und Verkaufspreise geholt<br />
wer<strong>de</strong>n. Ob die Produkte "stimmen" verglichen zu Konkurrenzangeboten, gehört in <strong>de</strong>n Themenspeicher.<br />
Darüber läßt sich im November für '85 nicht befin<strong>de</strong>n. Das ist eine Sache <strong>de</strong>r<br />
Strategieklausur und <strong>de</strong>ren Vorbereitung im Frühjahr 1985. Und Än<strong>de</strong>rungen im Themenkomplex<br />
"still doing the right things", sind nicht im Rahmen einer Jahresplanung zu halten.<br />
<strong>Als</strong>o hätte <strong>de</strong>r Controller begleitend bei <strong>de</strong>r Budgetkonferenz im Sinne <strong>de</strong>s finish für das Jahr '86<br />
zwei Arten von Protokoll zu führen: Ein Verän<strong>de</strong>rungsprotokoll für noch neu und zusätzlich<br />
durchzuführen<strong>de</strong>, ergebnisverbessern<strong>de</strong> Maßnahmen. Zum an<strong>de</strong>ren einen Themenspeicher<br />
über Fragen, die sich stellen, aber noch nicht für das Jahr'86 sofort zu verabschie<strong>de</strong>n sind. Die im<br />
Themenspeicher stehen<strong>de</strong>n Punkte sind Arbeitskreisen zuzuteilen und für die Strategieklausur vorzubereiten.<br />
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