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"Bewegungsmelder" Ausgabe 1/2009 - Kirchen-in-refrath.de

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Beten be<strong>de</strong>utet für mich, dass ich<br />

erst e<strong>in</strong>mal die Augen zu mache,<br />

<strong>de</strong>nn sonst kann ich Gott ja gar<br />

nicht sehen. Maria, 4 J.<br />

Beten be<strong>de</strong>utete für me<strong>in</strong>e Eltern,<br />

uns K<strong>in</strong><strong>de</strong>r <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e lebendige<br />

Beziehung zu Gott h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>wachsen<br />

zu lassen.<br />

Gott begegnete me<strong>in</strong>en Geschwistern<br />

und mir am Morgen,<br />

wenn wir das Haus verließen.<br />

Unsere Mutter segnete uns und<br />

wir machten uns mit gefühltem<br />

göttlichen Beistand und persönlichem<br />

Schutzengel auf <strong>in</strong> Richtung<br />

K<strong>in</strong><strong>de</strong>rgarten und Schule.<br />

Mittags wur<strong>de</strong> vor <strong>de</strong>m Essen<br />

gebetet. Das be<strong>de</strong>utete für uns<br />

Danke sagen, dass wir zu essen<br />

hatten, und wur<strong>de</strong> auch als Ritus<br />

verstan<strong>de</strong>n mit Anstand<br />

das Essen zu beg<strong>in</strong>nen. (Me<strong>in</strong><br />

Großvater pflegte zu sagen<br />

“Ihr seid ja nicht wie die kle<strong>in</strong>en<br />

Schwe<strong>in</strong>chen, die direkt auf <strong>de</strong>n<br />

Trog stürzen, wenn das Futter<br />

kommt.) Abends las uns unsere<br />

Mutter als Gutenachtgeschichte<br />

oft Heiligenlegen<strong>de</strong>n vor,<br />

betete kurz mit uns und hoffte<br />

darauf, dass dann Ruhe war.<br />

Sonntags g<strong>in</strong>gen wir morgens<br />

<strong>in</strong> die Kirche und um 14:00Uhr,<br />

wenn im Fernsehen „Flipper“<br />

o<strong>de</strong>r „Die kle<strong>in</strong>en Strolche“<br />

lief, g<strong>in</strong>gen wir <strong>in</strong> die Christen-<br />

lehre. Das war teilweise hart –<br />

aber wir hätten es als nicht nett<br />

empfun<strong>de</strong>n, Gott alle<strong>in</strong>e <strong>in</strong> <strong>de</strong>r<br />

Kirche, ohne K<strong>in</strong><strong>de</strong>r, stehen zu<br />

lassen. Er war schließlich unser<br />

Freund. Er war treuer Begleiter<br />

<strong>in</strong> Situationen <strong>de</strong>r Angst und<br />

Unsicherheit. E<strong>in</strong> kurzes Stoßgebet<br />

flößte uns K<strong>in</strong><strong>de</strong>rn soviel<br />

Stärke e<strong>in</strong>, dass wir uns eigentlich<br />

unverwundbar fühlten.<br />

Der Austausch mit Gott und<br />

auch das Gefühl <strong>de</strong>s Getragen-/<br />

Gemochtse<strong>in</strong>s riss im Jugendalter<br />

nicht ab. Regelmäßige Messbesuche<br />

wur<strong>de</strong>n da schon eher<br />

zur Verhandlungssache zwischen<br />

Ihm und uns.<br />

Unseren Eltern b<strong>in</strong> ich dankbar,<br />

dass, egal wie wir uns als<br />

ihre K<strong>in</strong><strong>de</strong>r entschie<strong>de</strong>n, ke<strong>in</strong><br />

wirklicher Druck auf uns ausgeübt<br />

wur<strong>de</strong>. Sie ermöglichten<br />

uns e<strong>in</strong>e Beziehung zu Gott, die<br />

von Freundschaft geprägt war.<br />

Sie lebten uns vor, dass Beten<br />

für sie e<strong>in</strong> Geschenk und e<strong>in</strong>e<br />

Hilfe war und dass sie gerne <strong>in</strong><br />

die Kirche g<strong>in</strong>gen. Sie dankten<br />

Gott für das Schöne <strong>de</strong>s Lebens<br />

und legten das Schwere und<br />

ihre Sorgen <strong>in</strong> Gottes Hän<strong>de</strong>,<br />

Beten <strong>in</strong> <strong>de</strong>r Familie<br />

was sie frei, aktiv und optimistisch<br />

machte. Sie baten Gott für<br />

<strong>de</strong>n Glauben ihrer K<strong>in</strong><strong>de</strong>r, was<br />

ich lange nicht wirklich nachvollziehen<br />

konnte. Ich hielt es<br />

für effektiver, konkret für Gesundheit,<br />

Frie<strong>de</strong>n, Glück und<br />

Wohlstand <strong>de</strong>r K<strong>in</strong><strong>de</strong>r zu beten.<br />

Heute weiß ich, dass me<strong>in</strong><br />

Glaube e<strong>in</strong>es <strong>de</strong>r größten Geschenke<br />

me<strong>in</strong>es Lebens ist. Ich<br />

habe „Gott kennen gelernt“ als<br />

Jahwe, als <strong>de</strong>r „Ich-b<strong>in</strong>-da“, und<br />

als Jesus, <strong>de</strong>r sagte: „Ich b<strong>in</strong><br />

bei euch alle Tage bis ans En<strong>de</strong><br />

<strong>de</strong>r Welt.“ Diesen Gott habe ich<br />

versucht auch unseren K<strong>in</strong><strong>de</strong>rn,<br />

„me<strong>in</strong>en“ Kommunionk<strong>in</strong><strong>de</strong>rn<br />

und Firman<strong>de</strong>n nahe zu br<strong>in</strong>gen,<br />

auf dass sie immer jeman<strong>de</strong>n<br />

haben, <strong>de</strong>r bei ihnen ist, zu<br />

ihnen steht und sie trägt bis ans<br />

En<strong>de</strong> ihrer Tage.<br />

Rita Müller-Frank<br />

13<br />

thematisiert<br />

Beten be<strong>de</strong>utet<br />

für mich:<br />

Morgens vor<br />

<strong>de</strong>m Aufstehen<br />

kurz zu beten,<br />

dass Gott<br />

bei mir se<strong>in</strong><br />

soll. Bei Klassenarbeiten,<br />

vor Referaten<br />

o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren<br />

aufregen<strong>de</strong>n<br />

Situationen<br />

mich durchs<br />

Beten besser<br />

zu fühlen,<br />

ruhiger zu<br />

se<strong>in</strong>. Abends<br />

im Bett Danke<br />

zu sagen.<br />

M. F., 18 J.

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