"Bewegungsmelder" Ausgabe 1/2009 - Kirchen-in-refrath.de
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thematisiert<br />
Beten<br />
be<strong>de</strong>utet für<br />
mich, dass<br />
man <strong>de</strong>n<br />
lieben Gott<br />
lieb hat.<br />
Merle, 4 J.<br />
4<br />
Darum geht‘s: Beten<br />
„Beten“ : E<strong>in</strong>e ganz kurze H<strong>in</strong>führung...<br />
Das Schwerpunktthema dieser <strong>Ausgabe</strong> <strong>de</strong>s Bewegungsmel<strong>de</strong>rs<br />
heißt: „Beten“. Das Beten bzw.<br />
das Gebet gehört zur Glaubenspraxis <strong>de</strong>s Christentums<br />
und an<strong>de</strong>rer Religionen (z.B. Ju<strong>de</strong>ntum<br />
und Islam). Mit e<strong>in</strong>iger Vorsicht kann man dabei<br />
sagen, dass unter <strong>de</strong>m Beten ganz allgeme<strong>in</strong> das<br />
persönliche Gespräch <strong>de</strong>s Menschen mit Gott<br />
verstan<strong>de</strong>n wird.<br />
Wie aber gestaltet sich dieses Gespräch konkret?<br />
Gibt es richtiges o<strong>de</strong>r falsches Beten? Gibt es<br />
verb<strong>in</strong>dliche Vorgaben o<strong>de</strong>r ist es je<strong>de</strong>m selbst<br />
überlassen, ob, wann, wo o<strong>de</strong>r wie er betet?<br />
Ist letztlich Beten überhaupt wichtig o<strong>de</strong>r gar<br />
notwendig?<br />
Die Beantwortung dieser und weiterer Fragen<br />
rund ums Beten hat über die Zeiten h<strong>in</strong>weg die<br />
Menschen beschäftigt, wobei man im Laufe <strong>de</strong>r<br />
Geschichte <strong>in</strong> <strong>de</strong>n jeweiligen Religionen und<br />
Konfessionen zu unterschiedlichsten Gebetsverständnissen<br />
und Gebetspraktiken gekommen ist.<br />
Hierauf kann an dieser Stelle nicht im Detail e<strong>in</strong>gegangen<br />
wer<strong>de</strong>n. Es sei hierzu auf weiterführen<strong>de</strong><br />
Literatur verwiesen. 1 Nachfolgend sollen lediglich<br />
e<strong>in</strong>ige allgeme<strong>in</strong>e Anmerkungen zum Phänomen<br />
„Beten <strong>in</strong> <strong>de</strong>r katholischen Kirche“ gemacht wer<strong>de</strong>n,<br />
praktisch als E<strong>in</strong>stieg <strong>in</strong> die nachfolgen<strong>de</strong>n<br />
Artikel dieses Bewegungsmel<strong>de</strong>rs.<br />
Beten stellt unbestritten e<strong>in</strong>en Akt <strong>de</strong>r Glaubensausübung<br />
dar. Wer zu Gott betet, <strong>de</strong>r hat e<strong>in</strong><br />
bestimmtes eigenes Glaubens- und Gebetsver-<br />
Beten be<strong>de</strong>utet für mich: Atem <strong>de</strong>r Seele. Der gol<strong>de</strong>ne<br />
Fa<strong>de</strong>n und das Rettungsseil im Leben.<br />
Pfr. Peter B<strong>in</strong><strong>de</strong>r<br />
ständnis, d.h. e<strong>in</strong>e eigene Vorstellung von se<strong>in</strong>er<br />
persönlichen Beziehung zu Gott. Der Beten<strong>de</strong> hat<br />
sich zu fragen: „Welche Rolle spielt Gott für mich?<br />
Was kann ich von ihm erwarten?“<br />
Im Bereich <strong>de</strong>r katholischen Kirche darf jedoch<br />
nicht übersehen wer<strong>de</strong>n, dass Gebetsfragen immer<br />
auch e<strong>in</strong>gebettet s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> die offizielle Glaubenslehre<br />
und Tradition <strong>de</strong>r Kirche. Dies betrifft<br />
sowohl die theologische Wesensbestimmung <strong>de</strong>s<br />
Betens (S<strong>in</strong>n und Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>s Betens) als auch<br />
die nach außen h<strong>in</strong> sichtbare rituelle Praxis <strong>de</strong>s<br />
Gebets (z.B. Gebetstexte, Gebetszeiten, Gebetshaltungen,<br />
Gebetsrichtung). Es ist hier nicht <strong>de</strong>r<br />
Ort, die katholisch-theologische Lehre zum Beten<br />
zu entfalten. Wer sich aber e<strong>in</strong>mal mit <strong>de</strong>m offiziellen<br />
lehramtlichen Verständnis <strong>de</strong>r katholischen<br />
Kirche zum Gebet ausführlicher beschäftigen<br />
möchte, <strong>de</strong>m sei <strong>in</strong>sbeson<strong>de</strong>re die Lektüre <strong>de</strong>r<br />
entsprechen<strong>de</strong>n Kapitel im „Katechismus <strong>de</strong>r Katholischen<br />
Kirche“ (KKK) angeraten. 2<br />
Literaturh<strong>in</strong>weise:<br />
1<br />
Gottfried Hierzenberger/ Jos Rosenthal, „Der beten<strong>de</strong><br />
Mensch - Kle<strong>in</strong>e Kultur- und Geistesgeschichte <strong>de</strong>s Betens“,<br />
2006, Topos-Verlag.<br />
2<br />
Katechismus <strong>de</strong>r katholischen Kirche, Nrn. 2558 ff. (4. Teil-<br />
Das Christliche Gebet). Dieser Abschnitt han<strong>de</strong>lt von S<strong>in</strong>n<br />
und Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>s Gebets im Leben <strong>de</strong>r Glauben<strong>de</strong>n<br />
(Be<strong>de</strong>utung, Quellen, Formen) und enthält e<strong>in</strong>en kurzen<br />
Kommentar zum „Vaterunser“. Den Katechismus gibt<br />
es auch als Kurzfassung (Kompendium), Pattloch-Verlag.<br />
Das Kompendium enthält im Anhang auch e<strong>in</strong>e Sammlung<br />
allgeme<strong>in</strong>er Gebete (<strong>de</strong>utsch-late<strong>in</strong>isch).<br />
3<br />
Hier empfiehlt sich e<strong>in</strong> Blick <strong>in</strong> das<br />
„Gotteslob - Katholisches Gebet- und Gesangbuch“,<br />
1975/1996, Bachem-Verlag.