Download - Heimat- und Kulturverein Jemgum
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Unter den Toten waren Adolf Loringa, Drost zu Norden <strong>und</strong> der Norder<br />
Fahnenträger; Christof von Strakholt, Drost zu Aurich; Niklaas van Hatten, Drost<br />
zu Lengen <strong>und</strong> dessen Sohn Coop; Imel von Uplewart; Okke von Frese zu<br />
Loquard; Georg von Duren, Steffen von der Borg, Wyard Nomen van<br />
Meckenaborg zu Groothusen <strong>und</strong> dessen Sohn Nome, Wesbeke, Gerhard Bolardus,<br />
Ernst van Suiderborg <strong>und</strong> viele andere Edle. Gefangen genommen wurden: Hero<br />
van Oldersum, Wilko von Frese, Ailt von Frese, Bolo von Frese, Drost zu<br />
Stickhausen; Harmen von Emden, Drost zu Friedeburg. Die Gelderschen nahmen<br />
sodann auch Koldeborg ein <strong>und</strong> stellten ganz Reiderland unter Kontribution. Sie<br />
setzten nach Leer über <strong>und</strong> plünderten den Flecken ganz <strong>und</strong> gar aus, während sie<br />
des abends wieder in ihrer Festung zu <strong>Jemgum</strong> übernachteten. Einige Tage später<br />
sind die Gelderschen, ohne daß die Ostfriesen sich gegen sie rüsteten, mit so großer<br />
Eile aus <strong>Jemgum</strong> über Weener, Diele, durchs Münsterland ins Gelderland<br />
abgezogen, als ob sie auf der Flucht seien, wobei vieles von ihrem geraubten Gut<br />
zurückgelassen wurde.<br />
Nach diesem Einfall der Gelderschen kam Befehl von den Grafen, die Kirche zu<br />
<strong>Jemgum</strong> samt der Ringmauer stürzen zu lassen; dieses vortreffliche Gebäude,<br />
r<strong>und</strong>um mit Schießscharten versehen, gleich einem Schloß, war zu Zeiten der<br />
Häuptlinge gebaut <strong>und</strong> konnte mehr als 2000 Mann Besatzung aufnehmen. Der<br />
gräfliche Befehl wurde ausgeführt, wozu man den Boden der Kirche an der einen<br />
Seite untergrub, worauf sie umstürzte.<br />
Im Jahre 1545 wurde Gräfin Annas Münzordnung zu <strong>Jemgum</strong> an die Kirchentür<br />
geschlagen; damals wurde hier bereits alljährlich Markt gehalten.<br />
Im Jahre 1547 kam Harbert van Langen, der als kaiserlicher Oberst vor Bremen<br />
gelegen hatte, <strong>und</strong> durch die Verbündeten Christof von Oldenburg <strong>und</strong> Albert von<br />
Mansfeld geschlagen worden war, nach Münster <strong>und</strong> Ostfriesland. Gegen den<br />
Willen der Gräfin zog er ins Reiderland, brandschatzte dort <strong>und</strong> zog, nach<br />
dringendem Antrag der Gräfin, ins Oldamt. Aber als er auch hier in kaiserlichem<br />
Land nicht verweilen wollte, kam er gleich wieder ins Reiderland, erobert <strong>Jemgum</strong><br />
<strong>und</strong> schlug hier sein Quartier auf. Als die Gräfin wiederum darauf drängte, verließ<br />
er widerwillig Ostfriesland, nicht ohne seinen Übermut auszulassen.<br />
Im Jahre 1552 ließ Königin Maria durch Reinke Burmanni zehn Fähnlein Knechte<br />
im Reiderland zu <strong>Jemgum</strong> einstellen, wodurch die Hausleute großen Schaden litten.