Download - Heimat- und Kulturverein Jemgum
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Im Frühjahr 1843 wurde die Sägemühle an der Muhde gebaut <strong>und</strong> im Herbst<br />
wurde der Deich verlegt, was durch das Wetter sehr begünstigt wurde.<br />
Die Viehseuche von 1839 zeigte sich wiederum, doch meist unter dem Jungvieh.<br />
Vom Sterben hörte man nichts.<br />
Am 30. Januar 1843, des abends um 11 Uhr, brach ein Feuer in Leemhuis'<br />
Bäckerei in der Langestraße aus. Der Wind wehte stark aus Westen, so daß alle<br />
angrenzenden Häuser in großer Gefahr waren. In vier der sich anschließenden<br />
Häuser zündete das Feuer auch, doch wurde der Brand gelöscht. Das Feuer flog<br />
selbst über den Deich hinaus <strong>und</strong> ging beim äußersten Ziegelwerk nieder. Lediglich<br />
das eine Bäckerhaus brannte ab. <strong>Jemgum</strong> blieb von der Katastrophe des Jahres<br />
1783 verschont, welche sich jetzt beinahe wiederholt hätte.<br />
Am 6. Februar 1843, abends um 9 Uhr, fiel die kleine gesprungene Kirchenglocke,<br />
die auf dem Dach des nördlichen Flügels hing, herunter <strong>und</strong> zerbrach ganz in<br />
Stücke. Es konnte damals nicht geläutet werden, bis eine neue Glocke gekauft <strong>und</strong><br />
aufgehangen war.<br />
Im Monat Juli wurde das Amt aufs Neue eingeteilt <strong>und</strong> zwar in die 3 Vogteien<br />
<strong>Jemgum</strong>, Ditzum <strong>und</strong> Landschaftspolder. Die Amtsvögte <strong>und</strong> Untervögte wurden<br />
nur noch als Vögte bezeichnet.<br />
1844 brachte viel Regen in den Sommer. Der Herbst war schön. Am 30. November<br />
begann es zu frieren <strong>und</strong> es gab in der Ems bis Ende März 1845 Eis.<br />
In diesem Jahr verbreitete sich die erste Kartoffelseuche, wobei das Laub schwarze<br />
Flecken bekam <strong>und</strong> dann schnell verdorrte. Die Krankheit zog nach unten in die<br />
Knollen, die dann gleichfalls schwarz <strong>und</strong> wurden, worauf bald die Fäulnis<br />
einsetzte. Die Seuche herrschte auch in Holland, England, Deutschland, Amerika,<br />
ja fast überall. (Im Jahre 1866 herrschte sie noch, so dauerte diese Plage somit<br />
bereits über 20 Jahre).<br />
In der Nacht vom 20./21. Okt. stürmte es so, daß die Flut in <strong>Jemgum</strong> nur 13<br />
Daumen tiefer als im Februar 1825 stieg. Bei Weener brach der Deich.<br />
Im Jahre 1846 war der Frühling so zeitig eingetreten, daß bei <strong>Jemgum</strong> das Vieh<br />
bereits am 27. Februar auf die Weiden getrieben wurde.