Download - Heimat- und Kulturverein Jemgum
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Am 20. Dez. 1760 wird das <strong>Jemgum</strong>er Fährschiff, von Leer kommend, durch einen<br />
Sturm überrascht. Es ertranken der Schiffer, dessen Sohn <strong>und</strong> ein weiblicher<br />
Passagier.<br />
Im Jahre 1762 fiel der Marquis von Conflans in Ostfriesland ein <strong>und</strong> erließ in<br />
Emden, Norden, Aurich <strong>und</strong> Leer Kontributionen. Im Reiderland räuberte,<br />
plünderte <strong>und</strong> schändete der berüchtigte Cambfort. Unter anderem legte er das<br />
Groeneveldsche Haus in <strong>Jemgum</strong> mit allem Hausrat in Asche. Cambfort wollte<br />
ganz <strong>Jemgum</strong> in Brand stecken. Auf Fürbitte der Prediger nahm er Abstand von<br />
seiner Absicht. Doch dann entbrannte seine Wut gegen Groeneveld, der keine<br />
Kontribution zahlen wollte. Groeneveld hatte sich nach Schans geflüchtet <strong>und</strong><br />
schrieb, auf eine Anfrage, von dort, daß man mit seinem Steinhaufen (d.h. sein<br />
Haus) tun könne, war man wolle, aber seine grünen "Lappen" (d.h. seine<br />
Ländereien) müsse man wohl liegen lassen. Darauf ließ Cambfort ausrufen, daß<br />
jedes Haus einen Mann zu schicken habe, um das Groeneveldsche Haus<br />
niederzureißen. So hat dieses Haus als Trümmerhaufen bis 1783 gelegen, bis es<br />
neu aufgerichtet <strong>und</strong> am Vorabend des verhängnisvollen <strong>Jemgum</strong>er Brandes<br />
eingeweiht wurde. Am folgenden Tag ist dieses neue Haus mit verbrannt.<br />
1762 erschien der französische Brigadier Baron von Viosmenil mit 1500 Mann im<br />
Reiderland, aber er ließ sich durch die weise Umsicht des Regierungspräsidenten<br />
von Derschau auf eine gütliche Manier zurückweisen.<br />
Im Jahre 1769 seufzte das Land wieder unter der Viehpest, die in 2 Jahren etwa 50<br />
000 Stück Hornvieh vernichtete. Auch litt man damals unter einer Mißernte der<br />
Feldfrüchte.<br />
Im Jahre 1773 wurde die Erwartung einer reichen Ernte durch eine Mäuseplage<br />
enttäuscht.<br />
Im November 1776 litt das Land unter einer großen Überschwemmung. In <strong>Jemgum</strong><br />
riß bei der Roggenmühle ein großes Loch ein. Am Siel riß die Strömung die<br />
Häuserecken weg. Das Wasser flutete über das Siel herein. Seitdem ist die<br />
Schutzwand auf dem Siel errichtet worden. Im Jahre 1864 hat man diese hölzerne<br />
Schutzwand durch eine steinerne Mauer ersetzt.<br />
Am 3. Juli 1783 war für <strong>Jemgum</strong> ein verhängnisvoller Tag. In einer Schmiede in<br />
der Oberfletmerstraße entstand ein Brand, der sich durch einen heftigen Wind eilig<br />
weiterverbreitete auch zur Sielstraße. Das Feuer flog von einem Haus auf die