02.11.2013 Aufrufe

Download - Heimat- und Kulturverein Jemgum

Download - Heimat- und Kulturverein Jemgum

Download - Heimat- und Kulturverein Jemgum

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Ketten zusammen mit dem Waagemeister gewaltsam entführt <strong>und</strong> uns ...<br />

weggenommen.<br />

1603 haben wir mit gnädiger Erlaubnis von S.G. die Waage wieder aufgestellt <strong>und</strong><br />

für 115 Gl. verpachtet.<br />

1612 konnten die Ländereien der jüngsten Pastorei wegen Überschwemmung nicht<br />

alle verpachtet werden.<br />

Am 10. November 1622 kam Graf Ernst von Mansfeld mit reichlich 8000 Mann<br />

nach Ostfriesland, die übers ganze Land verteilt wurden, ausgenommen in den<br />

befestigten Orten Emden <strong>und</strong> Leerort. Dieser Mansfelder Einfall war sehr<br />

drückend, da die Einwohner alles für das Heer besorgen mußten, ohne irgendeine<br />

Vergütung zu genießen.<br />

In <strong>Jemgum</strong> lag damals der Mansfelder Oberst Jochum Karpitzo. Dieser reiste mit<br />

seiner Frau nach Leer, wo die Generäle zu einer Feier zusammengekommen waren.<br />

Da wurde gespielt <strong>und</strong> getanzt, getrunken <strong>und</strong> allerhand Heiterkeit gepflegt. Ein<br />

anderer Oberst forderte Jochums Frau zum Tanz auf <strong>und</strong> schien sich zu viel<br />

Freiheit nehmen zu wollen. Dies sahen andere Offiziere, die deswegen mit Jochum<br />

ihren Spaß trieben. Dieser aber, vor Eifersucht entbrannt, fühlte sich so beleidigt,<br />

daß er mit seiner Frau auf der Stelle die Gesellschaft verließ. Ohne Abschied zu<br />

nehmen, zog er mit ihr in sein Quartier nach <strong>Jemgum</strong>. Als er mit seinem Boot bei<br />

Bingum anlegte, beauftragte er den Schiffer anzulegen. Sofort ging er zu dem<br />

Pastor <strong>und</strong> verlangte, daß dieser an des Obersten Frau das Heilige Abendmahl<br />

verabreichen solle. Nachdem dies geschehen war, fuhren beide nach <strong>Jemgum</strong>.<br />

Sogleich sandte der Oberst einen Boten nach Greetsiel, wo der Scharfrichter sein<br />

Quartier hatte <strong>und</strong> beauftragte einen Zimmermann, einen Sarg zu machen. Der<br />

Scharfrichter kam stehenden Fußes. Abends wurden die beiden <strong>Jemgum</strong>er Pastoren<br />

Johannes <strong>und</strong> Wolter Bovenius gerufen. Wolter ging zum Oberst <strong>und</strong> wurde<br />

fre<strong>und</strong>lich empfangen, bekam aber die schwere Aufgabe, des Obersten Frau sofort<br />

auf ihren Tod vorzubereiten. Wolter erschrak <strong>und</strong> legte Fürbitte für die Frau ein,<br />

jedoch waren alle Bitten vergebens. Der Oberst blieb bei dem Pastor, als dieser der<br />

Frau die furchtbare Botschaft mitteilte. Die Frau fiel ihrem Manne zu Füßen <strong>und</strong><br />

bat um Gnade für ihr Leben. Es war vergebene Mühe! Sie fragte nach dem Gr<strong>und</strong>,<br />

weswegen sie sterben solle. Diesen gab der Oberst ihr durch den Pastoren zu<br />

wissen <strong>und</strong> befahl zugleich, daß sie sich zu Sterben bereit machen solle. Dies<br />

dauerte von 9 bis 1 Uhr nachts. Dann wurde dem Henker befohlen sein Amt<br />

auszuführen.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!