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Download - Heimat- und Kulturverein Jemgum

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Im Jahre 1688 war der Sommer trocken. Die Kühe auf der dürren Weide gaben<br />

wenig (Milch). Darüberhinaus waren des Landmanns Erzeugnisse billig, so daß der<br />

Pächter nichts wagen konnte.<br />

Von 1693 - 98 waren alle Sommer naß <strong>und</strong> kalt <strong>und</strong> unfruchtbar, so daß die<br />

Saubohnen <strong>und</strong> türkischen Bohnen nicht reif wurden.<br />

Im August 1698 kostete der Roggen 140 Dl.; jeder erwartete gegen Januar eine<br />

Preisermäßigung, aber der Preis begann vielmehr zu steigen. Im August kam ein<br />

Schiff mit Roggen aus Danzig <strong>und</strong> man verkaufte für 150 Dl. Im Sept. stand der<br />

Preis bereits bei 200 Dl. <strong>und</strong> stieg binnen Kürze auf 240 Dl. Die Emder stellten<br />

fest, daß nur 75 Last in der Stadt lagerten, worauf sie jegliche Ausfuhr von Roggen<br />

verboten. Zu Leer <strong>und</strong> <strong>Jemgum</strong> war der Vorrat aufgebraucht. Das gemeine Volk<br />

wimmerte, als ob es vor Hunger sterben müsse; dabei waren doch an Bohnen <strong>und</strong><br />

Grütze Vorrat genug da. Wer es sich leisten konnte, ging nach B<strong>und</strong>e, Wymeer,<br />

Weenermoor <strong>und</strong> kaufte dort das Vierdup Roggen für 6 bis 7 Dl.<br />

Im folgenden Jahr 1699 fiel die Ernte wieder besser aus, so daß die Preise<br />

erträglicher zu werden begannen.<br />

Doch im November brachte eine hohe Flut manchen Deichbruch; damals hat man<br />

Geerdsweer ausdeichen müssen.<br />

In den Jahren 1702,03,06,14 <strong>und</strong> 1716 litten die Deiche wieder viel unter hohen<br />

Fluten.<br />

Im Jahre 1716 gab es erstaunlich viele Mäuse, die das Gras zerstörten <strong>und</strong> die<br />

Feldfrüchte im Boden versteckten; die übrigen Feldpflanzen hat die Amel verzehrt.<br />

Im Jahre 1717 war die schreckliche Weihnachtsflut, die großen Jammer über<br />

Ostfriesland brachte. Damals ertranken 2 733 Menschen, 2 302 Pferde, 10 726<br />

Stück Rindvieh, 2 841 Schafe <strong>und</strong> 513 Schweine. 913 Häuser wurden weggespült<br />

<strong>und</strong> 1 832 ganz <strong>und</strong> gar unbewohnbar gemacht. Hierdurch gelangte auch Betteweer<br />

im Jahre 1720 außendeichs. Das Reiderland erlitt keinen außergewöhnlichen<br />

Schaden, weshalb man es in diesen Tagen mit Gosen in Ägypten verglich.<br />

Am 28. Juni 1720 kam ein Sturm mit Regen <strong>und</strong> schwerem Hagel über das<br />

Reiderland. Es fielen Hagelsteine von 7 <strong>und</strong> 8 bis 9 Lot Schwere, wodurch großer<br />

Schaden an Häusern <strong>und</strong> Früchten entstand.

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