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Download - Heimat- und Kulturverein Jemgum

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allgemein noch einige Jahre lang am Papsttum. Doch auch hier mußte die<br />

Dunkelheit endlich vor dem Licht weichen <strong>und</strong> die Evangelisation erhob sich bei<br />

dieser Gelegenheit.<br />

Das Gerücht von der glücklichen Ausbreitung der Kirchenreformation in<br />

Ostfriesland verbreitete sich auch nach Groningen, wo damals noch alles katholisch<br />

war <strong>und</strong> wo die Priester sich vor allem über die Reformation entrüsteten.<br />

Im Jahre 1526 lebte zu Groningen ein Dr. Laurentius, Prior im Jakobiter-Kloster,<br />

ein Mann durch Ubbo Emmius genannt:<br />

"Theologum, Jacobaeorum monachorum in urbe Groninga Priorem, nuper (1515)<br />

Docturae theologicae infulâ ornatum aut oneratum. Parisiis, hominem vanum,<br />

tumidum, audacem, sibi plaudentem, denique cuculla dignum."<br />

Dieser leichtfertige Dominikanermönch prahlte unter den Seinen zu Groningen, daß<br />

er nach Ostfriesland, wo Edzard regierte, reisen wolle, um die übermütig<br />

aufsprießenden Ketzereien, ohne große Mühe wieder zu vertilgen.<br />

Mitte Juni am St. Vitustag pflegten sich jährlich viele Mönche zu einer feierlichen<br />

Zusammenkunft in <strong>Jemgum</strong> zu versammeln. Um diese Zeit, im Jahre 1526 kam<br />

auch Dr. Laurentius begleitet von vielen Gefährten hierher. Das Gerücht über das,<br />

was er hier vorhatte, war ihm vorausgeeilt <strong>und</strong> so waren eine große Menge Priester<br />

<strong>und</strong> Mönche aus dem ganzen Reiderland gekommen. Auch etliche reformierte<br />

Prediger wie Lubbert Crans, Prediger zu Leer, Hinderikus Arnoldi v. Zutphen,<br />

Pred. zu Oldersum <strong>und</strong> andere fanden sich am 15. Juni ein.<br />

An dem festgesetzten Tag war die große Kirche (auf dem Kirchhof) voll mit<br />

Leuten. Laurentius stieg auf die Kanzel <strong>und</strong> hielt eine Ansprache an die<br />

zusammengeströmte Menge. Er mahnte, daß die Gemeinde doch beim alten<br />

katholischen Glauben bleiben sollte. Aber dann begann der Mann auf eine<br />

unverschämte Weise gegen die reine Lehre anzuschreien. Er achtete nicht darauf,<br />

was er sagte, da er nur lästern <strong>und</strong> schimpfen wollte. Dies verdroß schließlich die<br />

anwesenden protestantischen Prediger, die auf Bitte der ihrigen hierhergekommen<br />

waren, um die Wahrheit zu verteidigen. Als sie Laurentius reden hörten, waren sie<br />

erstaunt über seine Leichtfertigkeit <strong>und</strong> Frechheit zumal er nichts von Gewicht oder<br />

göttlicher Autorität hervorbrachte. Sie hörten das Schlimme, wie die reine<br />

Wahrheit so verletzt wurde <strong>und</strong> widersprachen im Beisein der Menge dem<br />

Laurentius ins Gesicht zur Überzeugung aller Verständigen <strong>und</strong> bewiesen die

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