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1949 Band I - Bayerische Numismatische Gesellschaft

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dem Kerykeion in der linken Hand. Es ist nicht ohne weiteres von der<br />

Hand zu weisen (vgl. Num. Zeitschr. Wien 1918, S. 40), daß wir in den<br />

beiden Münzbildern von Pautalia und Anchialos (Taf. V, 16) eine freie<br />

Nachbildung der olympischen Hermesstatue des Praxiteles zu erkennen<br />

haben. Daß es sich in den beiden Darstellungen um eine Wiederholung<br />

eines statuarischen Typus handelt, wird durch die niedere Basis, worauf<br />

die Gruppe steht, wahrscheinlich gemacht. In der erhobenen Rechten hält<br />

Hermes wohl in beiden Fällen das Kerykeion.<br />

In Zakynthos Pelop. war der Mythos von der Wartung und Pflege des<br />

Dionysoskindes durch ·Pan heimisch (Taf. V, 28). Ein ziegenfüßiger Pan<br />

mit der Nebris über der Schulter auf Bronzemünzen von Zakynthos und<br />

ein alter Silen auf Prägungen von Sardeis in Lydien (Taf. VI, 7) hält als<br />

eine Fortbildung des Motivs des praxitelischen Hermes auf dem linken<br />

Arm das Kind, während er ihm mit der Rechten eine Traube entgegenhält.<br />

Ein auf einem Korb oder auf einem Felsen sitzender nackter Silen ·<br />

spielt mit seinem kleinen Pflegling Dionysos auf autonomen Bronzemünzen<br />

der lydischen Städte Sardeis (Taf. VI, 13) und Tmolos und auf<br />

einer Prägung der karischen Insel Kos (Taf. VI, 15), und Züge heiteren<br />

Ki11derspiels verrät das Bild einer pergamenischen Münze aus der Zeit<br />

des Mare Aurel (Taf. VI, 8), auf der ein sitzender Satyr den göttlichen<br />

Knaben auf seinem rechten Fuß schaukelt.<br />

Die durch eine Mauerkrone als Stadtgöttinnen charakterisierten weiblichen<br />

Gestalten auf Münzen von Kassandreia Macedoniae (Philippus<br />

Arabs) (Taf. V, 22) und Nikaia in Bithynien (Gordianus III.) (Taf. VI, 12)<br />

halten auf dem Arm den Dionysosknaben·: die Stadtgöttin von Kassandreia<br />

hält im linken Arm das göttliche Kind mit vorgestreckten Händen und<br />

ein früchtegefülltes Füllhorn, in der erhobenen Rechten zeigt sie dem<br />

kleinen Dionysos eine Weintraube; die Münze von Nikaia zeigt die stehende<br />

Stadttyche mit dem auf der Wiege sitzenden Kind vor der sitzenden Roma<br />

mit einer kleinen Nike auf der vorgestreckten Rechten, die dem kleinen<br />

Gott einen Kranz entgegenhält. Auch auf Prägungen von Raphia in<br />

Judaea (Commodus, Philippus Arabs) und Mytilene auf Lesbos (Sabina)<br />

trägt die Stadttyche das Dionysoskind mit Traube auf dem Arm.<br />

Der stehende Dionysos<br />

Die meisten Münzbilder, die Dionysos in ganzer Figur wiedergeben,<br />

zeigen den Gott freistehend auf beiden Füßen, die erhobene Linke auf<br />

den Thyrsos gestützt, in der gesenkten Rechten den Kantharos; es ist<br />

dies der Normaltypus des iri göttlicher Würde dargestellten Dionysos. Zu<br />

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