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1949 Band I - Bayerische Numismatische Gesellschaft

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zenden Satyr, während Imhoof-Blumer (Revue Suisse 1913, 50, 148) in ihr<br />

ein sitzendes Mädchen erkennen will. Eine Bronzemünze von Adana Cilicae<br />

(Treb. Gallus, Taf. VII, 19) läßt den langbekleideten sitzenden Dionysos<br />

den neben ihm sitzenden Satyr an den Haaren ziehen.<br />

Eine deutliche Unterscheidung zwischen Satyr und Pan läßt sich in<br />

den Bildern zweier kaiserlicher Bronzeprägungen von Tion Bithyniae<br />

(Taf. VII, 6) und Dokimeia Phrygiae (Taf. VIII, 1) feststellen: Pan ist ge-<br />

• hörnt und bocksfüßig dargestellt, während der Satyr ganz menschengestaltig<br />

mit Pedum im Arm erscheint.<br />

Dionysos und Mainaden<br />

Die Mainaden, die den Dionysos lärmend und stürmend umtollen,<br />

sind in die Vorstellung von dem dionysischen Taumel einzuordnen, der<br />

die Wiedererweckung der Vegetation im Frühling betrifft. Orgiastische<br />

Instrumente wie Tympanon und Flöte sind geeignet, den Lärm, der zur<br />

göttlichen ~-tavia gehört, zu verursachen. Die Zurückweisung zudringlicher<br />

Satyrn, die auf thrakischen Münzen eindeutig zu erkennen ist, wird weiter<br />

unten (Seite 46) erwähnt. In der archäologischen Literatur sind die Darstellungen<br />

der Mainaden auf Münzen nahezu gänzlich übergangen. Sie<br />

behandelt fast ausschließlich die Rund- und Reliefplastik und die Vasenmalerei<br />

und bringt hier einen bunten Kranz von Mainadenbildern, obwohl<br />

auch Münzprägungen der späteren Kaiserzeit (Caracalla bis Gordianus<br />

III) aus dem jonischen Magnesia (Taf. VII, 17) in verschiedenen<br />

Variationen die Tympanon schlagenden Mainaden neben dem stehenden<br />

Dionysos tanzen lassen. Auf Münzen von Patrai (Taf. VIII, 2), von Magnesia<br />

Joniae und Stratonikeia Lydiae ist neben Dionysos und einem Satyr<br />

auch eine tanzende Mainade im Bild vorgeführt. ·<br />

Dionysos und Elefant<br />

Seit dem Siegeszug Alexanders d. Gr. nach Indien gilt auch Dionysos<br />

den Griechen als Welteroberer. Als Eigentümlichkeit des indischen Dianysostriumphes<br />

nennt Diodor 3, 65, 8 und 4, 3, 1 die Verwendung des<br />

Elefanten. Eine Münze von Ankyra Galatiae und eine Anzahl von Prägungen<br />

aus dem bithynischen Nikaia (Taf. VIII, 16, 14 und 23) bestätigen<br />

diese Verbindung des Dionysos mit dem Elefanten. Entweder steht der<br />

Gott auf einem Elefantenkopf oder er sitzt mit Kantharos und Thyrsos<br />

auf einer Elefantenquadriga. Ein Beispiel der dionysischen Prachtaufzüge<br />

ist uns aus der Beschreibung der Pompe des Ptolemaios Philadelphos von<br />

Kallixinos b. Athen. 5, 197 ff. erhalten, wo Dionysos als Sieger über die<br />

Inder auf einem Elefanten gelagert und von Satyrn in Kriegsrüstung begleitet<br />

geschildert wird.<br />

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