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1949 Band I - Bayerische Numismatische Gesellschaft

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münzen. Hund und Speere sind dem Jäger Pan eigentümlich. Auf jüngeren<br />

Geprägen Messanas spielt der sitzende Pan mit einem Hasen.<br />

Pan-Kopf<br />

Tuder Umbriae<br />

Salapia Apuliae<br />

Agyrion :::.1clllae<br />

Messana (Taf. XI, 26)<br />

Syrakusoi<br />

Pantikapaion Chers. iaur.<br />

(Taf. XI, 10 und 14)<br />

Olbia Sarmatiae<br />

Abdera Thraclae<br />

Bottiaia Macedoniae<br />

Pella<br />

Amyntas II. (?), rex Maced.<br />

Amyntas III.<br />

Antigonos Gonatas<br />

Laos Lucaniae<br />

Metapontion<br />

Philippos V.<br />

Arkad1a<br />

Syros, ins. Aeg.<br />

Phanagoria Bospori<br />

Kyzikos Mysiae (Taf. XI, 21)<br />

Lampsakos<br />

Lesbos<br />

Phokaia Joniae<br />

Idyma Cariae<br />

Nagidos Ciliciae<br />

Tarsos<br />

Ein dem Pan verwandtes und diesem auch äußerlich ·ähnliches Wesen<br />

ist der Alpdämon Ephialtes. Bronzemünzen des 2. und 3. nachchristlichen<br />

Jahrh., die in der bithynischen Stadt Nikaia (Nr. 1492 a bis 1492 g; Taf.<br />

XI, 3 und 8) und in dem galatischen Ankyra (Nr. 1492 h) geprägt wurden,<br />

zeigen bisweilen eine bärtige, bocksfüßige; geschwänzte Gestalt in geduckter<br />

Haltung, als wollte sie schleichen oder zum Sprung ansetzen. Auf<br />

dem Kopf trägt sie eine spitzzulaufende Kappe, in der einen Hand hält<br />

sie einen Zweig, mit der anderen zieht sie einen dicken Weinschlauch<br />

neben sich her. Am Boden steht neben ihr zuweilen ein kleiner Priapos.<br />

In der numismatischen Literatur wurde diese Figur als Pan bezeichnet,<br />

bis sie B. Pick 1 ) auf grund der für Pan ungewöhnlichen Attribute der<br />

Kappe und des Weinschlauchs, hauptsächlich aber auf grund einer die<br />

Gestalt erklärenden Inschrift EC/JIAATHN EllQ(}JEAHN zum Namen der<br />

Stadtbewohner NIKAIEIC als den Alpdämon Ephialtes nachgewiesen hat.<br />

Epopheles ist der Nützliche, der Helfer. Es darf nicht überraschen, daß<br />

Ephialtes dem Pan ähnlich dargestellt wird, die Alten haben nach der<br />

Überlieferung 2 ) eine Verbindung zwischen Pan und Ephialtes angenommen.<br />

Die dem Pan eignende erotische Neigung wird bei Ephialtes durch<br />

die Beigabe der Priaposherme angedeutet.<br />

Die Kappe ist in der römischen Literatur ebenso wie im Aberglauben<br />

anderer Völker für den Alpdämon bezeugt. Als Heilung Bringender steht<br />

Ephialtes dem Kreis der Heilgötter nahe und kann als Diener des Asklepios<br />

gelten, der ja in Ankyra durch Abhaltung von Festspielen verehrt<br />

1) Ein Vorläufer des Mephistopheles auf antiken Münzen. Jahrb. der Goethe­<br />

<strong>Gesellschaft</strong>, Bd. 4, S. 153-164. Mit 1 Tafel.<br />

2 ) Roseher führt die einschlägigen Stellen auf.<br />

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