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1949 Band I - Bayerische Numismatische Gesellschaft

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Hörnern, rein menschlich dargestellt. Die Vermutung K. Wernickes (Roschers<br />

Mythol. Lexikon V, Sp. 1428), daß die Figur des skopasischen Pans<br />

auch auf Tetradrachmen von Segesta wiedergegeben sei, wird widerlegt<br />

durch die Entstehungszeit dieser Münzen. Se~esta prägt nach den überzeugenden<br />

Ausführungen· Ph. Lederers (Die Tetradrachmenprägung von<br />

Segesta, München 1910, S. 18-25) diesen Jägertypus (Textabbild. 2) in<br />

Segesta. T etr adrachme. Um 409 v. Chr.<br />

der Zeit von 454 bis 409, so daß also von einem Einfluß skopasi~cher Kunst<br />

auf das Münzbild nicht die Rede sein kann. Mit der attischen Kunst dieser<br />

Periode in Zusammenhang stehen auch die wegen ihrer Deutung umstrittenen<br />

Münzbilder von Pantikapaion. Im Zusammenhang mit der attischen<br />

Kunst dieser Periode sind auch die Bilder eines Satyrs auf den Münzen<br />

von Pantikapaion zu erwähnen. Auf den älteren Geprägen, die vor der<br />

Zeit Alexanders d. Gr. liegen, erscheint ein prächtiger , bisweilen bekränzter<br />

Satyrkopf in Seiten- oder Vorderansicht mit struppigem Bart<br />

und wirrem Haar (Taf. XI, 14 und 10), mit Schrecken einflößendem Blick,<br />

mit Spitzohren und ohne Hörner . Jünger e Münzen von Pantikapaion<br />

zeigen ähnlich wie makedonische Stücke der Könige Amyntas III. und<br />

des Antigonos Gonatas einen unbärtigen, jugendlichen Satyrkopf, bei<br />

Pantikapaion ungehörnt, bei den makedonischen Königsmünzen mit Hörnern.<br />

Der neugeschaffene Satyrtypus lehnte sich in Pantikapaion an einheimische<br />

Vorstellungen an, und das angrenzende Skythenland lieferte<br />

die Modelle. Eine Münze von Abdera, die diesen Typus gehörnt zeigt,<br />

widerlegt die Zweifel an der Erklärung des Münzbildes als Panskopf, die<br />

Furtwängler (Satyr v. Perg. S. 27, 1) geäußert hat.<br />

Die peloponnesische Kunst hatte in der Großplastik einen Typus des<br />

jugendlichen Pan geschaffen, der sich an den Doryphoros des Polyklet<br />

anlehnt (Athen. Mitteil. 3, 1878, Taf. 12. - Furtwängler, Meisterwerke,<br />

S. 422). Daran schließen sich die schönen Bilder arkadischer Münzen des<br />

4. Jahrhunderts (Taf. IX, 18) an. Seit der Einigung Arkadiens zu einem<br />

Bund durch Epaminondas setzt Arkadien auf seine Bundesmünzen die<br />

beiden Hauptgottheiten des Lykaion, Zeus und Pan. Auf Silberprägungen<br />

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