03.11.2013 Aufrufe

1949 Band I - Bayerische Numismatische Gesellschaft

1949 Band I - Bayerische Numismatische Gesellschaft

1949 Band I - Bayerische Numismatische Gesellschaft

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Münzdarstellungen<br />

I. Pan bis zum Ende des 5. Jahrhunderts<br />

Von dem Aussehen der von Pausanias 1, 36, 2 erwähnten;oava auf<br />

der Insel Psyttaleia haben wir keinen Begriff. Im Heimatland des Pankultes,<br />

in Arkadien, sind nicht, wie zu erwarten stünde, die ältesten Münzen<br />

mit Pandarstellungen geprägt worden.<br />

Erst gegen Ende des 5. Jahrhunderts tritt die Gestalt des Pan auf<br />

der Münze eindeutig in Erscheinung: der Gott wird menschlich dargestellt,<br />

er wird als Jüngling charakterisiert. So erscheint in Abhängigkeit von<br />

der attischen Kunst ein jugendlicher Pankopf mit kleinen Bockshörnern<br />

und kurzem Haar als Beizeichen auf Tetradrachmen von Messana (Taf.<br />

XI, 26). Jüngere Prägungen derselben Stadt, die aber auch noch vor der<br />

396 erfolgten Zerstörung ausgegeben sein müssen, zeigen einen neuen<br />

Typus ('l'af. IX, 3), den auf einem Felsen sitzenden jugendlichen Pan, der<br />

in der Rechten den Hirtenstock hält und mit der Linken einen zu ihm<br />

aufspringenden Hasen streichelt.<br />

II. Die Gestalt des Pan im 4. Jahrhundert<br />

Im vierten vorchristlichen Jahrhundert kommt das Bild des kauernden,<br />

die Syrinx blasenden Pan auf, wie ihn Münzen von Athen und Aigiale<br />

auf Amorgas (Taf. IX, 16) zeigen. Es ist möglich, daß Pan in dieser Form<br />

in der Pangrotte an der Akropolis dargestellt war, jedenfalls deutet darauf<br />

das Vorkommen dieses Typus auf einer athenischen Bronzeprägung.<br />

Eine kleine Silbermünze von Heraia in Arkadien (Taf. IX, 10), wo<br />

nach Pausanias (8, 26, 2) ein Heiligtum des Pan stand, gibt uns vielleicht<br />

einen Begriff von der Kultstatue dieses Heiligtums. Furtwängler (Meisterwerke<br />

S. 524) weist auf die stilistische Verwandtschaft des jugendlichen<br />

Pan auf der erwähnten Prägung von Heraia aus der Zeit von 417-370<br />

v. Chr. mit dem Apollon Smintheus des Skopas hin. Der wahrscheinlich<br />

auf der jonischen Insel Paros geborene Künstler war in seiner Jugend<br />

nachweislich in Arkadien tätig. Pan erscheint hier, der arkadischen Vorstellung<br />

entsprechend, als Jäger aufgefaßt; er trägt eine Chlamys, stellt<br />

den linken Fuß auf einen Felsen - das für Skopas eigentümliche Stellungsmotiv<br />

-, stemmt die Rechte in die Seite und stützt sich mit der<br />

Linken auf seinen Jagdspeer. Der jugendliche Gott ist, abgesehen von<br />

41<br />

Scans sponsored by GORNY & MOSCH<br />

GIESSENER MUNZHANDLUNG GMBH

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!