"Good News from Africa": Fernsehberichterstattung - Erziehung
"Good News from Africa": Fernsehberichterstattung - Erziehung
"Good News from Africa": Fernsehberichterstattung - Erziehung
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
gesprochenes Wort" interpretiert Im TŸrkische wird<br />
,Jtasbzü mit ,,Vaterwort4' oder ,,Ahnenwort" ubersetzt1l.<br />
Mit dem Sprichwort ,,In der KŸrz liegt die WWb wird<br />
der Kern dieser Sprachgattung charakterisiert. Da Sprichw&rter<br />
aus der jahrhundertelangen Erfahrung des Volksmpfindens<br />
entstanden sind, verbdert und an die Zeitliiufte<br />
angepaß wurden, haben sie oftmals einen poetischen Rhythmus<br />
und zeichnen sich durch Biidhaftigkeit des Ausdrucks<br />
aus.<br />
Sprichwfirter und Redensarten sind keine Gesetze. Sie<br />
schfipfen aus allgemeinen Erfahrungen und NormvorsteISungsn<br />
einer Gesellschaft, vielfach auch nur innerhalb<br />
einer Region, einer Ethnie, einer Schicht. So unterscheiden<br />
sich Sprichwtirter in ihrem Bedeutungsgehalt gelegentlich<br />
diametral voneinander: ,,Jung gefreit hat nie gereut" heiß<br />
es in einer Gegend, ,,Jung gefreit hat stets gereut" in einer<br />
anderen.<br />
Der Unterschied zwischen einem Sprichwort und einer<br />
Redensart wird gelegentlich dadurch gekennzeichnet, daB<br />
ein Sprichwort ein feststehender, immer wieder gleich benutzter<br />
Satz ist, z.B.: ,$. ins Fettnflpfchen treten" - eine<br />
Redensart jedoch als VersatzstŸc benutzt wird: ,$ielgerichtet<br />
ist er auch diesmal wieder bei seiner Rede ins Fettnspfchen<br />
getreten".<br />
hrsetzer und Literaten haben auf ein Problem hingewiesen,<br />
das bei der Arbeit mit fremdsprachiger Literatur,<br />
vor allem wenn sie aus Kulturen stammt, die auf mŸndli<br />
eher uberlieferung basieren, beachtet werden mu§<br />
,,Die hrsetzung soll den ganzen Inhalt des Originals<br />
wiedergeben. Den ganzen Inhalt, Das sind nicht<br />
S&e, das sind auch die Anspielungen, die BezŸgii<br />
die Assoziationen. Was aber finge das deutsche Publi<br />
mit Oyas Bemerkung aus Obotunde Ijimeres BŸhnenstü<br />
,,Die Gefangenschaft des Obataila" an, die in ihrer e<br />
sehen Fassung lautet: ,,Der Wurm tanzt". Selbst wen<br />
aus dem Zusammenhang wei§ da Oya, die Frau des auf<br />
Ohatatia wütende Schango, diese auf Schango gemŸnzt<br />
Bemerkung zu Obataila sagt, um ihn zu Msten, bleibt<br />
Sinn dem deutschen Publikum dunkel. Ein Yoruba-Pu<br />
kum hingegen h6rt noch aus der englischen Fassung d<br />
der Trommelbegleitung die Tonfolge heraus, die da sagt<br />
,Der Wurm tanzt", und es crghzt das ihm vertraute Sprich<br />
wort ebenso wie ein deutsches Publikum den Sprichwort<br />
anfang ,,Wer mdern eine ..." sinngerecht erg5-tzcn Wrde.<br />
Das Publikum ergw also im Geiste: ,.Du siehst den Wurm<br />
und glaubst, er tanze, dabei ist das die An, wie er sich fort<br />
bewegt". Der Ãœbersetze ins Deutsche, will er den<br />
Inhall geben, muR also das volle Sprichwort bieten.<br />
auch das offenbart seinem Publikum noch nicht den Sin<br />
bezug. Er fŸg daher noch die Erltiuterung hinzu: ,,D<br />
glaubst, Schango bekmpfe dich, dabei ist das die<br />
er sich gibr. Nun erst versteht das Publikum, das<br />
Handlung wei§ da Schango der Gott des Do<br />
Ein weiterer Gesichtspunkt ist zu beachten: Zwar hat sich<br />
die Situation in Afrika dahingehend vemdert, da das Verhaltnis<br />
zwischen den fremd(ko1onial)sprachlich schreibenden<br />
und den in ihrem Muttersprachen produzierenden Literaten<br />
nicht mehr dem Stand von 1969 entspricht - heute<br />
werden in Afrika wesentlich mehr literarische Werke herausgegeben<br />
- aber die Relation zwischen Fremd- und Muttersprachen<br />
dŸrfte sich nicht wesentlich vmdert haben.<br />
phone~, 32 (3 %) dem portugiesischen Einfluflbereich.<br />
oder von den USA (1) aus.<br />
Von den 969 Autoren schrieben 5<br />
Ostafrika und 2t<br />
tersttickc und ca.<br />
Leben in Osfafrika, Was Schnurer<br />
gut - und damit auch die Bedeutung von Sprichw6rtern im<br />
Alltagsleben der Afrikaner - weit mehr als nur eine unter-<br />
haltende oder lehrhafte Darstellung von Vergangenem ist;<br />
sie stehen Zeichen fŸ Aspekte des volkstŸmliche<br />
Weltbildes, und ihre stthdige Wiederholung festigt die kulturelle<br />
IdentiHt sowohl des Edlers als auch des Htire~"~~.