"Good News from Africa": Fernsehberichterstattung - Erziehung
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Treml geht noch weiter. "Wir Menschen sind auch nur Um also auf unsere Ausgangsfrage zurŸckzukornrnen<br />
Tiere ..."(1996 b, S. 3). Die Konsequenz dieser Sicht- Was und von wem muà der Zeitgenossen Jemen, um zu<br />
weise kann die theoretische und politische Behandung Ÿberleben<br />
von Menschen als Tiere sein - eine angesichts der deut- Von Herrn Riedl- vermittelt Ÿbe den skeptischen Lehsehen<br />
Geschichte uns alle bedrhgende Vermutung. Als rer Treml - muà er lernen, da der Mensch von Natur<br />
Tiere sind wir Menschen nach Treml von der Evolution aus mitte1mZißi ausgestattet ist, daà er umfassende Bilvielleicht<br />
noch fü ein freundliches Verhalten im Nah- dung verweigert und da er daher zum pathologischen<br />
bereich ausgestattet. Als WeltbŸrgersin wirjedoch hoff- Problem einer Weltgesellschaft wird, in der der Lebensnungslos<br />
Ÿberfordert Das bißche Verstand, was die In- mum fŸ die jeweilige Horde zu klein geworden ist, die<br />
stinkte und die Sinneswerkzeuge Ÿberdeckt reicht so Aggressionen nicht mehr steuerbar sind und die LernfŸ<br />
ein rationales Verhalten der Menschen nicht mehr Bhigkeit kulturell begrenzt bleibt. Das unterscheidet<br />
aus. "@)er Mensch ist von Natur aus auf eine kleine sich kaum noch von einem von der Neuen Rechten be-<br />
~berschaubare Gruppe ... priifonniert ...(N)un haben wir haupteten "kulturellen Rassismus" mit Slogans wie "Das<br />
aber eine Weltgesdischaft, die in doppelter Hinsicht ab Boot ist voll".<br />
strakter wird" (1996 a, S. 21) D.h, "die Weltgesellschaft Von Herrn Luhmann lernt er Bescheidenheit und lernt<br />
ist nicht sinnlich wahrnehmbar, sie scheint eine abstrakte zu akzeptieren, da ihm die Pflichten, die er von seihst<br />
Kopfgeburt zu sein und, wenn Ÿberhaupt nur durch un- nicht erkennen kann, durch eine sich selbst schaffende<br />
Seren siebten Sinn - unseren Verstand - wahrnehmbar Wirklichkeit - der neue Gott ist die vorgefundene Realizu<br />
sein. Aber wer setzt schon seinen Verstand ein?" (1 996 tat - und ihre rechtmaigen Sachwalter aufgezwungen<br />
b, S. 3, Zf. 7). werden miissen: "Und bist nicht willig, so brauche ich<br />
Das tin unser skeptischer <strong>Erziehung</strong>swissenschaftler. Gewalt!" - z.B. militärisch Kampfeinsatze nach auße<br />
Deshalb fŸhr er mit dem VerhaItensforscher Ried! ein und polizeiliche Mdnahmen und Lauschangriffe nach<br />
Gespr3ch. Es Bllt ihm dabei auf Riedls in Fremdworte innen.<br />
eingekleideten Rassismus wenig Alternatives ein, Ried: Denn weder Comenius - als Utopist des guten Lebens<br />
"Die Soziologen sagen, da da egoistische Gene einge- einer in Gott und in der Menschlichkeit vereinigten Weltbaut<br />
sind und je ihnlicher uns das Genom ist, um so geschichte -, noch Kant - als Vertreter des auf Erkenntmehr<br />
sind wir zu einem altruistischen Verhalten bereit." nis basierenden moralistischen Prinzips - haben Recht<br />
(Treml 1996 a, S. 20) Das bedeutet im Klartext: Gleiche behalten. Recht haben die skeptischen Wissenschaftler,<br />
Rasse - gleiche Interessen - gleiche Politik. Nicht die es schon immer wußten Der Mensch ist schlecht<br />
interessenunterschiede sind bestimmend fŸ Kontrover- und - sich selbst Ÿherlasse -ein egoistischer, beschrhksen<br />
oder fŸ Feindschaft, sondern Rassenunterschiede. ter Selbstmtirder und ein potentieiler MÃrder<br />
Damit kann die Fiktion einer einheitlichen "Volksge- Da ware es ja nur redlich, wenn Treml - anstatt sich<br />
meinschaft" ebenso legitimiert werden wie die Projek- hinter dem RŸcke von von ihm vermuteten Wistion<br />
von Feindbildern auf angeblich Fremde.<br />
senschafisriesen zu verstecken - selbst einmal seine Pr&<br />
Doch diese Bereitschaft zum altruistischen Verhalten missen auf den Tisch legen wŸrde Denn ein <strong>Erziehung</strong>sbesteht<br />
nicht immer. "Es gibt immer mehr Hinweise dar- wissenschaftler, der nicht vom Primat der Geschichte<br />
auf, da das pathologische Zuständ sind, die darin griln- und der Gesellschaft ausgeht, k6nnte eher zum Verbalden,<br />
da durch die Beschrhkung ihres Lebensraumes tensforscher mutieren, anstatt die antiquierte und widerdie<br />
Populationen zu gro werden. Es kann leicht sein, legte Ideologie zu reaktivieren, mit der Deutschland<br />
da das uns Menschen auch betriffi." (S. 20) Statt nun schon einmal den oberfall auf seine Nachbarn und den<br />
em@n diese altbekannte Lebensraum-Ideologie zurŸck Mord an Mi l Iionen von Menschen legitimiert hat.<br />
zuweisen, antwortet unser skeptischer <strong>Erziehung</strong>swissenschaftler:<br />
"Ich denke, man mu nicht unbedingt 3. Einige weitere Positionen, die Treml vertritt, besoziobiotogisch<br />
argumentieren, um zu einem ähnliche dŸrfe der kritischen Prüfung<br />
Ergebnis zu kommen. Es genagt, einfach einmal unsere In seinem Artikel "Die <strong>Erziehung</strong> zum WeltbŸrger<br />
Sinne zu betrachten. Der Mensch ist ein Sinneswesen setzt er sich ausflhrlich mit der Weltgesellschaft und<br />
und deshalb ein Kleingruppenwesen, ein Nahbereichs- den Schwierigkeiten einer <strong>Erziehung</strong> fŸ diese ausein-<br />
Wesen. Kann man das so sagen?" (S. 20) Beide werden ander. Dabei verzichtet er darauf, den Charakter und die<br />
sich darŸbe hinaus wahrend des Gesprkhs schnell ei- Funktion der Weltgesellschaft zu benennen und kommt<br />
nig, da gesellschaftliche Hierarchien auf dem Prinzip dementsprechend zu voluntaristischen Schluflfolgerundes<br />
Rechtes des Sttirkeren fuße und da dies auf "an- gen,<br />
geborene" Anschauungsformen zurŸckzufahre sei Die zunehmende Globalisierung der Lebensbedingun-<br />
(1996 a, S. 20f. und 19t) gen hat prirn* wirtschaftliche Ursachen. Sie wird durch