"Good News from Africa": Fernsehberichterstattung - Erziehung
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l9.J~ Heft 2 Juni 19%<br />
ZEP Seite 35<br />
die Entwicklung eines Untersuchungsdesigns, Ober For- chen soziohlturellen und Gkonomischen Rahinenbedingunschmgsmethoden,<br />
Projektdurchfflhnmg, Datenanalyse, Fra- gen erw&nen, greifen sie bei der Darstellung von Untergen<br />
der Forschungsethik und die Publikation der Ergebnis- richts-, Lern- oder Evaluierungsmethoden nicht wieder auf.<br />
se; die praxisleitende Funktion dieses Beitrags ist eher ge- Dennoch: Der Band ist eine wichtige und nŸtzlich Schrift.<br />
ring.<br />
Das Gemcinschaftswerk afrikanischer Autoren ist ein erster<br />
Nach der Lektk findet der Leser die in der EurfŸ bedeutender Schritt, den Mangel an afrikan<br />
formulierte Selbstkritik bestgtigt. Die Kapitel enthalten turn zur Hochschuldidaktik zu verringern. E<br />
mehrfach Wiederholungen; die Adressaten- und Praxis- allerdings dringend erforderlich, da weitere<br />
~rientierung ist sehr unterschiedlich, einige Texte sind er- zur Hochschullehre und zur Forechungsm<br />
freulich konkret, andere bleiben allgemein. Die BezŸg zum verschiedenen Hauptverkehrssprachen des<br />
afrikanischen Hochschulwesen sind fast durchgangig for- Afrikas folgen. Dabei w&e es sehr Mhschensweq<br />
maler Natur, die vorgestellten Methoden entstammen aus- Organisationen wie die DSE diese Aufgabe weiterhin<br />
nahmslos aus der Hoch~~hullehre Europas und Nordarneri- nisaturisch und personell unterstütze wiirdenkss.<br />
Selbst jene Autoren, die zumindest die unterschiedli-<br />
Lutz R. Reute?<br />
Durt, Mariana<br />
schen Gesellschaften die<br />
melk und die formelle Produktion Ÿberlappen Auf welchen<br />
dieser Produktionsbereiche sol! sich nun die praxisorienrierte<br />
Bildung richten? Welche Kenntnisse und Fertigkeiten si<br />
Bildungspolitik in Zimbabwe es, die fü die Schulabg~ger von Nutzen sind? Was<br />
vermittelt werden, wenn die meistenSchÜ<br />
1899 - 1990<br />
ler nach Abschluà der Schule im Subsistenzsektor oder i<br />
informellen Sektor arbeiten miissen, weil es fŸ sie kein<br />
Arbeitsplatz im formellen Sektor gibt? Auf diese F<br />
Vom 'Industrial Training' zu eine praktische Antwort zu geben war das Ziel des<br />
'Education with Production' : zepts ,,Educatiori with Produktion". Durt<br />
Erfahrungen mit einem praxissem<br />
Buch die Erfahrungen Z<br />
ses Problems.<br />
orientierten Bildungskonzept Die Autorin beginnt im ersten Teil mit einer Abband<br />
der Entwicklungstheorien, um ein Bild des theoretisc<br />
- Hintergrunds ihrer Arbeit - dem ,,Biclefelder Verflechtung<br />
WissenschaftlicheReihe/ISSA; Informationsstellà Sild- ansatz" vorzustellen. Im Anschlui3 an die Entwickluna<br />
liches Afrika; Bd. 22. Frankfurt. 1992. ISBN 3-88939- theorien skizziert sie die gesellschaft!ichen Funktionen schu-<br />
085-4. iischer Bildung, n3mlich die Reproduktion des akonomi-<br />
Das Verhdltnis zwischen formaler Bildung und Arbeit ist schen, sozialen und politischen Systems.<br />
ein auf die aktuelle Situation in Afrika bezogenes Thema. Im zweiten Teil analysiert die Autorin Bildungspolitik<br />
Die htiufig festgestellte Kluft zwischen Lernen und berufli- unter Bedingungen von heterogenen Gesellschaften. Die<br />
eher Arbeit, zwischen dem, was in der Schule gelernt wird, Bildungspolitik Zimbabwes wird in Zusammenhang mit<br />
und der spiiteren Beschgfiigung der Schulabgänger erfor- gesellschaftlichen Entwicklungen, mit der Politik und mit<br />
dert eine systematische Reflexion. Das Ziel solcher Refle- der Wirtschaft dargestellt. Daran anschließen wird die Bilxion<br />
ist es, zu einem verstärkte Praxisbezug det schuli- dungspoiitik in bezug auf die Verbindung von Lernen und .<br />
sehen Ausbildung zu kommen. In diesen Diskussionskontext Arbeiten dargestellt. Beziiglich des Verhahisses von Schist<br />
das Buch ,,Bildungspolitik in Zimbabwe 1899 - 1990. U und Gesellschaft stellt Dun fest, da es nach wie vor<br />
Vom 'Industrial Training' zu 'Education witfa Production': tratz der Versuche der ,,Entkdonisienmg" schulischer In-<br />
Erfahrungen mit einem praxis-orientierten Bildungskonzept" halte in Afrika ein zweigeteiltes Schulsystem - eines fŸ die<br />
einzuordnen. Auf 248 Seiten setzt sich die Autorin Mariana Masse und LandbevUlkerung und ein anderes filr die Elite<br />
Durt mit der Frage auseinander, ob eine stgrkere Praxis- und Stadtbevfilkerung - gibt. Weiterhin beschreibt sie, daÂ<br />
orientierung des Bildungssystems ein sinnvoller Reform- schulische Bildung in heterogenen Gesellschaften auf den<br />
beitrag zur Ltisung der bildungapolitischen Probleme formellen Sektor der Wirtschaft orientiert ist und wenig<br />
schwarzafrikanischer Ltinder sei. Diese Frage diskutiert die Bezug aufdieNonnen und Werten traditioneller Gesellschaf-<br />
Autorin am Beispiel der zimbabwianischen Erfahrungen mit ten nimmt. Sie a*rt die Meinung, da schulische Bildung<br />
praxisorientierter Bildung. Die Bedeutung dieser Frage er- in Afrika weiterhin als AufstiegsmSgIichkeit (Aufstieg aus<br />
gibt sich einerseits aus der haufigen UntersteHung, schuli- der riesigen Schicht der ,,Ungesicherten" in die kleine<br />
sehe Bildung in Afrika sei wenig praxisorientiert, Ander- Schicht der ,,Gesicherten") in die sozialen und politischen<br />
seits ergibt sie sich aus der Situation, da sich in afrikani- Schichten betrachtet wird. Damit legitimiert die Schule nicht