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NÁRODNÁ RADA SLOVENSKEJ REPUBLIKY

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gewesen, die da von Frankreich aus stattgefunden<br />

hat, in Bezug auf die Krone von Böhmen und<br />

Ungarn. Nun ja, der Königin von Böhmen und<br />

Ungarn Maria Theresia ist auch der Krieg erklärt<br />

worden, ehe sie Kaiserin geworden ist.<br />

Wenn man in Sybils Geschichte der französischen<br />

Geschichte um eine Seite weiter nachgeschlagen<br />

hätte, so hätte man finden können, daß damals<br />

Franz H. König von Böhmen aber noch nicht Kaiser<br />

von Deutschland war und 2., daß das französische<br />

Ministerium die Absicht hatte unddurchführen wollte,<br />

daß das- deutsche Reich in den Kampf mit Frankreich<br />

nicht verwickelt, sondern der Beherrscher der<br />

österreichischen Länder im Siege ganz isolirt dastehe.<br />

(Ganz recht! Bravo! links. )<br />

Meine Herren, ich bin der letzte unter dieser<br />

hohen Versammlung, der dem Könige von Böhmen,<br />

dem Könige von Ungarn, dem Kaiser von<br />

Oesterreich auch nur im Titelchen von seinem Rechte<br />

nehmen will. Aber diese Argumentation führt zu nichts<br />

Ich halte auch diese ganze Art und Weise der<br />

Besprechung, ob Böhmen ein Wahlreich sei oder<br />

nicht sei, für gänzlich überflüßig und füge nur das<br />

Eine hinzu, w i r sehnen uns gewiß nicht nach der<br />

Zeit, als Böhmen ein Wahlreich war und ich glaube<br />

feiner von uns. (Bravo! links. — Ganz wohl. )<br />

Wenn aber, meine Herren, einmal dieser Gegenstand<br />

berührt worden ist, (und ich gehe nur sehr<br />

ungern auf dieses Gebiet ein) so ist es nothwendig,<br />

noch ein Paar Worte hinzuzufügen. — Vergessen<br />

sie nicht, meine Herren, wenn so oft von Centralisation<br />

die Rede ist, wer doch vor Allem die<br />

Centralisation eingeführt hat? — Wer hat ans den<br />

verschiedenen kleinen Theilen von Böhmen du Herzogthum<br />

gemacht, wer war, mochte ich fragen, das<br />

incorporirte Prinzip der Centralisation, als bereits<br />

die erste herzogliche Familie, das erste herzogliche<br />

Haus von Böhmen, die Přemysliden ? Wenn aber<br />

von Absolutismus gesprochen wird, so gilt dasselbe,<br />

was wir über centralisation vom Standpunkte<br />

der Geschichte aus sprechen mußten. Es ist<br />

auch an diesem nichts deutsches, wenn er auch in<br />

neuester Zeit vielfach mit deutschen Beamten in<br />

Verbindung gebracht wurde. Er ist im Zuge der<br />

Geschichte von Osten nach Westen, nicht aber tu<br />

umgekehrter Weise nach Mitteleuropa gekommen.<br />

Der Absolutismus ist im 17. Jahrhunderte leider<br />

hier geboren worden, er ist hier geboren worden, ich<br />

sage es mit Schmerz, während nach den großen<br />

und schweren Erfahrungen des 17. Jahrhunderts<br />

ein anderes Dokument vor mir liegt, das Sie<br />

gleichfalls vorzulesen mir gestatten werden. (Liest).<br />

Seine Majestät — das ist Kaiser Leopold I.<br />

— konnte zwar diesem Lande, — ich werde gleich<br />

die Ehre haben, zu sagen welchem — welches er<br />

theils den Händen, der Europäer, theils den Türken<br />

mit so vielem Blut, Kämpfen und Kostenaufwand<br />

entrissen und zurückerobert hat, mit vollkommenem<br />

Rechte neue Gesetze vorschreiben (wie weiland<br />

-Kaiser Ferdinand II. es in -Böhmen gethan). Er<br />

könnte sie ferner nach dem Rechte des Krieges als<br />

Sieger für sich nach Willkühr behalten und durch<br />

angemessene milde Gesetze regieren lassen. Ungeachtet<br />

dessen bliebe durch Sr. Majestät Huld und Gnade<br />

die alte Verfassung Ungarns unangetastet, ja der<br />

Kaiser versprach, die durch Waffengewalt eroberten<br />

Theile (partes annexae) wieder aus geeignete Weise<br />

dem Lande einverleiben und sie den alten Gesetzen<br />

gemäß verwalten lassen. Für uns existirt meines<br />

Wissens aus diesen Seiten kein solches Diplom, wohl<br />

aber existirt ein Diplom, da auch von der pragmatischen<br />

Sanktion Erwähnung geschah — es existirt ein Diplom<br />

des Inhaltes,, daß die böhmischen Stände, als sie die<br />

pragmatische Sanktion annahmen — (und es ist wohl<br />

zum erstenmal, daß dieses Dokument gedruckt wird) —<br />

erklärten, mit aller willigen Danknehmigkeit sich fügen<br />

und „unser allerschuldigsten Akzeß und Submission<br />

gehorsamst zu erkennen zu geben" gleichwie heiß es<br />

ferner, „von Vns förderist vor diesze allerhöchste<br />

besondere Kayszer- und Königliche gnade,<br />

und Landes Vätterliche Zuenaigung, dass Ihre Kays,<br />

und Kön. Mayest. gedachte dero Sorgfältigst- und<br />

Gerechteste Disposition Vns ausz puren Übefflusz<br />

Ihro angebohrnen Clemenz eröffnen<br />

zulassen, geruhen wollen, die allerunterthänigste<br />

Danksagung abgestattet wird. " (Unruhe, Rieger: die<br />

weiteren Worte!) Ich enthalte mich, diejenige Stelle<br />

aus der Ferdinandäischen Landesordnung anzuführen,<br />

wo Seine Majestät der Kaiser Ferdinand<br />

sich das jus ferendiae leges allein vorbehielt,<br />

oder daß die Steuerbewilligung an keine<br />

Bedingung geknüpft werden dürfe. Er werde nicht<br />

dulden, daß ein Antrag bei den Ständen geschehe,<br />

ausgenommen mit dem Vorwissen Seiner Majestät<br />

selbst.<br />

Allein ich gehe nicht aus diesen Fall mehr ein;<br />

nur eines erlauben Sie mir zum Übergange zu<br />

einem anderen Gegenstande zu erwähnen. Es ist<br />

bei der historischen Erörterung eine Sache nicht erwähnt<br />

worden. Es finden sich nicht bloß zahlreiche<br />

ja zahllose Urkunden der böhmischen Krone, des<br />

böhmischen Adels, der geistlichen so gut wie der<br />

weltlichen, in denen es heißt: Wir wollen in der<br />

Hoffnung diesen oder jenen Landstrich, dieses ober<br />

jenes Dorf, diese oder jene Gemeinde zu größerer<br />

Ergiebigkeit, zu größerem Rutzen zu bringen, wie<br />

es heißt uberiorem facere oder redere terram<br />

diesen das jus Teutonicum verleihen. In der That,<br />

zahllos sind diese Urkunden und diejenigen, die sich<br />

des deutschen Rechtes erfreuten, waren auch eben<br />

diejenigen, die auch daran festhielten, daß auch-der<br />

Bauer sein Recht, habe und nicht etwa in<br />

Hörigkeit gebracht werden dürfe; dadurch sind denn<br />

auch die Zeiten der Hörigkeit lange ferngehalten<br />

worden, so lange, dis die Vladislav'schcLandesordnung<br />

(Unruhe) — — kam.<br />

Aber noch etwas, meine Herren! Wie der<br />

Bauer das Recht bekam, bekamen es auch die Städte.<br />

Hier in Prag hat, wie Jedermann weiß, das deutsche

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